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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Brooks im Crotona Park den Gelegenheitsreporter Ronny Clark. Ich nehme an, daß Clark den Vorfall an der Subway Station beobachtet und anschließend Brooks verfolgt hat. Die Täterschaft Brooks steht mit absoluter Sicherheit fest.«
    Mr. High machte eine kurze Pause.
    Phil beugte sich zu mir herüber.
    »Bis jetzt hört es sich so an, als wollte der Chef die beiden Fälle in Zusammenhang bringen.«
    »So was gibt es ja nicht einmal im Fernsehen«, flüsterte ich zurück.
    »Der Schuß auf Clark wurde aus der von Brooks benutzten Pistole, deutsche 08, Kaliber neun Millimeter, abgegeben. Die am Tatort gefundenen Fußabdrücke sind mit denen von Brooks identisch. Es liegen noch weitere Beweise vor, die aber in diesem Zusammenhang uninteressant sind.«
    Mir klappte vor Staunen die Kinnlade herunter. Uninteressante Beweise? Der Chef mußte eine Sensation haben!
    »Um 22.20 Uhr landete die MATS-Maschine in Mitchel Air Base, dem New Yorker Zentralflughafen der Air Force, auf Long Island. In diesem Moment muß der Mörder Keevers den Boden der USA betreten haben. Dreißig Minuten später, das heißt also, mindestens dreißig Minuten zu spät, wurde dieser Umstand bei uns bekannt. Gegen 22.30 Uhr, beziehungsweise 10.30 p.m., muß nach Lage der Dinge der Koffer mit der Uniform des ermordeten Keever bei der TWA im East Side Air Terminal in der 1. Avenue — 38. Straße abgestellt worden sein. Wiederum sechzig Minuten später starb am Mitchel Square, unmittelbar neben einem Nebeneingang zum Medical Center, der zwanzigjährige Teddie Rambler. Fast zur gleichen Zeit wurde in einer Luftlinie von rund vierzehn Meilen davon entfernt ein Mordversuch an G-man Phil Decker verübt. Wiederum fast gleichzeitig wurde am Meyer-Square der Zeitungsbesitzer Jonathan Flynn erschossen. Daß Ernie Brooks indirekt hinter dem Mordversuch auf Special-Agent Decker stand, muß nach Lage der Dinge angenommen werden. Im Falle Flynn war Brooks wieder selbst der Mörder. Das ist bewiesen. Gegen ein Uhr morgens wurde in der Siebenundsechzigsten West der Taxifahrer Emil P. Korodny erschlagen. Etwas später starb dann auf dem Greenwood Cemetry in Brooklyn ein gewisser John Curby. Er war der Mann, der vorher den Mordversuch an Decker unternommen hatte. Curby starb im Verlaufe eines Kugel Wechsels durch einen nicht gezielten Schuß, durch einen Querschläger. Um zwei Uhr vierunddreißig — die Zeit steht durch Zeugenaussagen einwandfrei fest — starb noch ein Mann in einem Treppenhaus am Broadway. Zuerst sah es aus, als sei dieser Mann das Opfer eines Unfalls geworden. Erst im Zusammenhang mit sämtlichen anderen Todesfällen stellte sich heute früh, als die verschiedenen Berichte im Hauptquartier der Stadtpolizei eintrafen und Übereinstimmungen entdeckt wurden, der tatsächliche Sachverhalt heraus.«
    ***
    Angewidert betrachtete Bruno Wastling das fleckige Bettzeug, in dem er sich trotz seiner bleiernen Müdigkeit unruhig herumgewälzt hatte. Erst langsam kam ihm zum Bewußtsein, daß seine Zeitbegriffe noch völlig durcheinander sein mußten.
    Er schaute auf die Uhr. Halb elf.
    Halb elf?
    Vormittags? Nachts?
    Seufzend und gähnend erhob er sich aus dem schmierigen Bett und ging zum grauen Viereck des Fensters. Er schob den Vorhang beiseite und blickte in die enge Schlucht eines Hofes. Es ging tief nach unten, aber noch höher nach oben. »New York…« flüsterte Wastling vor sich hin.
    Draußen war es Tag.
    Also halb elf vormittags.
    Die schlanke Gestalt des Verbrechers fuhr herum und seine dunklen Augen suchten nach einer bestimmten Stelle des Zimmers.
    Scott lag noch immer dort. Regungslos. Sein ohnehin schon vom Rauschgift gezeichnetes Gesicht war noch mehr eingefallen. Scharf und kantig zeichneten sich die Wangenknochen ab, starr waren seine Augen gegen die schäbige Zimmerdecke gerichtet.
    Er schleppte den Leichnam in eine dunkle Ecke, wusch sich die Hände und suchte dann nach etwas Eßbarem. Er fand eine Dose Luncheon Meat und einen Folienbeutel Pulverkaffee.
    Ein angebrochener Tag und eine halbe Nacht sollten ihm ausreichen, die letzten Zeugen einer unrühmlichen Vergangenheit als King Pepper für immer zum Schweigen zu bringen.
    Bruno Wastling trat vor den Spiegel an der Wand und blickte hinein. Er sah sich selbst in die Augen, die sich tückisch zusammenzogen.
    Sein rechter Arm hob sich, winkelte sich im Ellbogen ab und fuhr dann blitzschnell und mit vernichtender Gewalt gegen sein Spiegelbild.
    Mit einem berstenden Krachen zerbrach der

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