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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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steht nicht darin, und das Mädchen konnte nicht weiter vernommen werden.«
    »Setz dich mit der City Police in Verbindung und versuche, mehr herauszufinden. Vor allen Dingen die Schußwaffenexpertise. Eines der Geschosse wird ja bald greifbar sein.«
    »Ich nehme es auch an«, sagte Phil, »aber was wolltest du jetzt eigentlich?« Mir fiel wieder der Fall Altwater ein. »Überprüfe mal Altwater, Bill, und achte dabei besonders auf Marihuana. Altwater kam kürzlich aus Deutschland, und er ist der frühere Besitzer jenes Volkswagens, den unser Unbekannter in Frankfurt benutzte, als er den Keever in den Wald fuhr.«
    »Was heißt dann noch Unbekannter?« fragte Phil. »Dann haben wir doch vermutlich unseren Mann.«
    »Eben nicht — er kann nicht gestern mit dem Flugzeug gekommen sein, und seine Finger passen nicht zu den Abdrücken, die wir vom Unbekannten haben.«
    Phil schwieg einen Moment.
    »Du, Jerry«, sagte er dann, »wenn wir uns einen guten Manager suchen und dann mit den ganzen Quizaufgaben, die wir jetzt vorliegen haben, zum Fernsehen gehen, ist uns ein Zehn-Jahres-Vertrag sicher. So lange dauert es nämlich, bis wir ’ne Lösung dafür ha ben.«
    »Eben«, sagte ich. Dann fiel mir noch etwas ein. »Du hattest doch auch noch einen Einfall. Was war denn das?«
    »Ist schon wieder unwichtig. Wenn wir uns in den nächsten Tagen darum kümmern, reicht es auch noch!«
    Damit irrte sich Phil gründlich.
    ***
    »Ich habe gar nichts, und du hast gewonnen!« sagte Everett N. Lucas. Er warf die Karten auf den Tisch und schaute auf die Uhr.
    »Feierabend!« sagte er dann. Obwohl er noch nie in seinem Leben eine regelmäßige Arbeit hatte, war dies sein Lieblingswort.
    Dillon war sofort einverstanden. Grinsend strich er seinen Pokergowinn ein.
    Das Grinsen verging ihm aber gleich wieder, denn Lucas sagte:
    »Du holst jetzt unseren schönen Streifenwagen.«
    »Streifenwagen?«
    »Du hast richtig verstanden«, versetzte Lucas, »und bevor du ihn holst, ziehst du gefälligst deine Uniform an.«
    Er wandte sich an die anderen Mitglieder der Gang, deren bisheriger Chef so unerwartet verschieden war, ohne seinen Hinterbliebenen die Einzelheiten über einen raffinierten Plan für einen ausgefuchsten Bankraub hinterlassen zu haben.
    »Auch wir ziehen uns um. Wir fahren, mit dem Streifenwagen und in Uniform zu diesem elenden Weibsstück.«
    »Du weißt doch gar nicht, ob sie so elend ist«, warf Wagner ein.
    »Nach unserem Besuch wird sie nicht einmal mehr ein elendes Stück sein«, versicherte Lucas mit bösem Lachen.
    »Vorher aber wird das Täubchen uns noch vorgurren, wer dieser Kerl gewesen ist, der Ernie kaltmachte.«
    »Und dann?« fragte Dillon.
    Lucas machte eine Handbewegung.
    »Oh, Mama mia…« klang es aus Luigis Ecke. Der einstige Italiener hielt sein gefürchtetes Stilett in der Hand und prüfte sorgfältig die rasiermesserscharfe Schneide.
    »Das aber zuletzt!« erinnerte Dillon.
    »Mich braucht ihr ja wohl nicht dabei?« fragte Eimer A. Hitchman, der Kunstmaler, der seine Fähigkeiten in den Dienst einer falschen Sache gestellt hatte.
    »Du machst mit, Pinselquäler!« Lucas, der schnell in die Rolle des Gangsterbosses gewachsen war, ließ mit dieser Bemerkung keinen Zweifel darüber aufkommen, daß jedes der Bandenmitglieder auf Gedeih und Verderb mit seinen Kumpanen verbunden war.
    »Ich habe mitgemacht, als es darum ging…« versuchte der Kunstmaler noch einen Einwand.
    Lucas packte ihn an der Knopfleiste seines bunten Hemdes, zog ihn an sich heran und gab ihm dann einen Stoß, daß der zierliche Mann einige Schritte rückwärts durch das Zimmer taumelte, dann das Gleichgewicht verlor und gegen die Wand krachte.
    »Umziehen!« befahl Lucas endgültig. Es erhob sich auch keine Widerrede mehr.
    Erst als das raucherfüllte Zimmer einem Polizeirevier glich, weil an Stelle der vorher anwesenden Zivilisten nun vier Polizeibeamte um den Tisch saßen und aussahen, als würden sie auf einen Einsatz warten, wagte Wagner wieder eine Frage.
    »Warum machen wir es eigentlich in Uniform, Boß?«
    Lucas hörte die neue Bezeichnung mit Wohlbehagen. Jetzt spurt der Verein, dachte er.
    »Weil wir auf diese Tour am unauffälligsten hinkommen und weil das Girl vier Cops leichter in ihre Wohnung läßt als vier Mann in Zivil. Außerdem können wir den Streifenwagen genau vor die Haustür stellen, damit wir ihn zur Hand haben, wenn wir ihn brauchen. Klar?«
    »Klar!« sagte Wagner.
    Die beiden anderen fragten nichts mehr,

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