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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderen Vorschlag, bei dem ich, wie er sagte, sogar noch viel mehr Geld verdienen könne. Er fragte, ob ich einverstanden sei. Ich wußte es nicht so genau, weil ich ja nicht ahnte, um was es ging. Dann machte er mir den Vorschlag, mir hundert Dollar in bar und dazu 150 Marihuana-Zigaretten im Verkaufswert von je einem Dollar zu geben. Nie im Leben hätte ich daran gedacht, ein solches Angebot anzunehmen. Ich dachte aber an einen Kameraden, der mir gerade am Tag vorher gesagt hatte, wenn ich mal etwas hören würde, sollte ich es ihm sagen, er wüßte Abnehmer dafür und dabei sei gut zu verdienen. Nur, weil ich meinen Wagen loswerden wollte, telefonierte ich in Anwesenheit dieses Newman mit meinem Kameraden, der dann kam und für die 150 Zigaretten 100 Dollar bezahlte. Ich übergab, nachdem ich 200 Dollar kassiert hatte, die Wagenpapiere und Wagenschlüssel diesem Newman. Bereits am Tag danach verließ ich meine damalige Einheit und fuhr nach Frankfurt, wo ich am Donnerstag in die Staaten flog. Als heute der Hillsdale-Manor-Polizeichef zu mir kam und mir erzählte, das FBI habe wegen Reefers angerufen, bekam ich große Angst. Später kam dann Walter mit einem Zivilisten in einem Wagen mit einer New Yorker Nummer. Als ich das sah, war ich so verzweifelt, daß ich nach meiner Dienstpistole griff.«
    Die Stimme aus dem Lautsprecher schwieg.
    »Ist das alles richtig so?« fragte ich noch einmal.
    Altwater lag in den Kissen und schluchzte.
    »So stimmt es…« brachte er unter Tränen heraus.
    »Jetzt werden Sie erst mal gesund — was dann kommt, wird vielleicht nicht allzu schlimm werden«, versuchte ich ihn zu trösten.
    ***
    Stimmungsvolles rotes Licht lag über dem Apartment des sogenannten Fotomodells Maureen Harper. Die peitschenden Schüsse paßten zwar weniger zu dieser rosa Stimmung, die durch Maureens Bekleidung noch gehoben wurde, aber die Dame war zu faul, zum Fernsehgerät zu gehen und ein anderes Programm zu suchen.
    Das Mädchen vom mittleren Broadway lag malerisch auf der beachtlich breiten Liege und las mit großem Interesse eine Boulevardzeitung.
    Es lohnte sich für Maureen, die Berichte der Sensationsreporter und Sonderberichterstatter zu lesen.
    Miß Harper griff sogar zum Telefon und rief die zwei Etagen höher wohnende Sandra Bell an.
    »Hör zu, Schätzchen«, sagte sie in vergnügtem Plauderton, »du brauchst dir dein reizendes Köpfchen nicht mehr über mich zu zergrübeln.«
    »Was ist denn passiert?« fragte Sandra.
    »Ich habe eben ein bißchen Zeitung gelesen…«
    »Na und?«
    »Der Kerl von heute nacht…«
    »Welcher?«
    »Der andere, der die Treppe hinuntergerannt ist…«
    »Was ist mit dem?« fragte die Bell.
    »Der war nicht nur im Haus hier. Der hat von gestern bis heute morgen ’ne kriegsstarke Kompanie umgebracht. Scheint ein paar Rechnungen glatt zu machen.«
    »Trotzdem wäre ich an deiner Stelle, vorsichtig«, sagte die obere Dame.
    »Der hat viel zu viel andere Dinge zu tun. Du mußt mal die Blätter lesen«, kicherte Maureen Harper. »Mach's gut!«
    Sie legte den Hörer auf, raffte die Boulevardzeitungen zusammen, entschied sich nun doch, den Wildwestfilm im Fernsehen abzustellen und legte ihr beliebtes Mystery-Magazin bereit, um das Gruseln zu lernen.
    Und dann klingelte es an der Wohnungstür. Laut und anhaltend.
    Gewohnheitsmäßig schaute das Fotomodell noch einmal in den Spiegel, ehe es schwingenden Schrittes zur Wohnungstür ging.
    »Hallo!« sagte sie zu dem Mann im Treppenhaus.
    Dann wich sie entsetzt zurück.
    Es war zu spät.
    Bruno Wastling alias Pepking alias Pepper und so weiter war bereits in die Diele der mittelklassigen Broadway-Wohnung getreten und hatte mit dem Fuß die Tür ins Schloß gedrückt.
    Seine Blicke glitten von den blonden Haaren bis zu den neckischen Pantoffeln an der reizvollen Gestalt seiner einstigen Freundin hinunter.
    Er lächelte gemein.
    »Na, Goldstück?« fragte er.
    »Jetzt weiß ich es…«, stammelte Maureen Harper.
    »Was weißt du denn?«
    Er ließ sie nicht zu einer Antwort kommen. Mit einem brutalen Griff seiner linken Hand riß er sie herum und schleuderte sie durch die Tür in den rosarot beleuchteten Raum.
    Maureen taumelte und stürzte auf den weichen Teppich ihres Zimmers. Der Schrei, den sie ausstoßen wollte, blieb in ihrer Kehle stecken.
    Atemlos starrte sie in die dunkle Mündung der Pistole, die ihr der Verbrecher entgegenhielt.
    »Einen falschen Ton, Mädchen«, sagte er, »dann knallt es. Verstanden?« Schweigend und

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