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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachdem zwischen Wagner und Lucas offenbar Einverständnis bestand. Der einzige, von dem noch ein Einwand zu erwarten war, Dillon, war fortgegangen, um den nachgemachten Streifenwagen zu holen.
    Der Kunstmaler hoffte im geheimen, daß Dillon die Gelegenheit benutzen würde, aus dem Unternehmen, bei dem nichts zu verdienen sein würde, auszusteigen. Hitchman hatte zu wenig Erfahrung im Umgang mit Gangstern. Sonst wäre er nicht auf diesen Gedanken gekommen.
    So ertönte denn auch bald das verabredete Klingelzeichen. Wagner ging zur Tür, und Dillon kam mit den schweren Schritten eines an Dienstjahren alten Polizisten in das Gangsterhome.
    »Streifenwagen 3676 ist einsatzbereit!«
    »Mama mia«, stellte Luigi Marcosa fest, »wenn du mal mein Stiletto in den Wanst bekommst, dann liegt es daran, daß du einem richtigen Plattfuß täuschend ähnlich siehst.«
    »Ruhe jetzt!« befahl Lucas und gab die letzten Anweisungen.
    »Wir fahren jetzt los. Ich sitze neben Jack Dillon und quatsche in den Telefonhörer…«
    »Wir haben doch gar kein Funksprechgerät!« erinnerte Wagner.
    »Halt doch dein Maul!« brüllte Lucas seinen Komplicen an. »Natürlich haben wir kein Gerät, aber wir haben eine Antenne und einen Hörer. Wenn ich da hineinquatsche, sehen wir auf jeden Fall sehr beschäftigt aus, und keiner von unseren neuen Kollegen, die uns vielleicht begegnen, wird auf dumme Gedanken kommen. Verstanden?«
    »Willst du was sagen. Pinselquäler?« fragte Lucas.
    Hitchman schüttelte den Kopf.
    »… absolute Disziplin gehalten«, hörte er den Boß weiter anordnen. »Im Fahrzeug wird nicht geraucht. Anordnungen über das Verhalten am Einsatzort.«
    »Einsatzort!« Der Berufsverbrecher Dillon schlug sich vor Heiterkeit auf die Oberschenkel.
    »… gebe ich unterwegs. Noch Fragen?«
    Keiner antwortete.
    »’raustreten!« befahl Everett N. Lucas.
    Der Kunstmaler ging als letzter. Er warf noch einen Blick zurück in das Zimmer, in dem der zertretene Projektionsapparat lag. Auf dem Tisch brannte eine vom Aschenbecher gefallene Zigarette eine schwarze Stelle in die Platte, drumherum lagen die achtlos hingeworfenen Pokerkarten.
    Einen Moment zögerte der Kunstmaler. Er wollte die glimmende Zigarette wieder auf den Aschenbecher legen. , Dann ließ er es bleiben.
    Er spürte in sich die Gewißheit, die-'ses Zimmer nie mehr wiederzusehen.
    ***
    »In fünf Minuten sind wir fertig. Tun Sie mir den Gefallen und hören Sie es sich noch einmal an«, bat ich den blaß in seinen Kissen liegenden Bill Altwater.
    Er nickte schwach, und ich drückte auf den Knopf des Tonbandgerätes.
    Meine Stimme kam aus dem Lautsprecher.
    »Im Krankenbett vernommen, erklärt der Befragte…«
    Meine Stimme schwieg, eine kurze Pause trat ein. Dann ertönte Altwaters schwache Stimme.
    »Ich bin darüber belehrt worden, daß ich nicht vernehmungsfähig bin. Dennoch bin ich bereit, im Rahmen meiner gegenwärtigen Möglichkeiten zur Klärung des Sachverhaltes beizutragen. Mein Name ist Altwater, William Tankred Altwater — Rufname Bill; geboren am 29. August 1943 in Park-Ridge, New Jersey. Ich bin nicht vorbestraft. Zur Zeit bin ich Angehöriger der United States Air Force, gegenwärtig auf Urlaub. Zur Sache belehrt, erkläre ich: Bis vor — was haben wir heute? — ja, bis vor zehn Tagen war ich Angehöriger der 2173th Air Installations Group USAFE und in Neubiberg bei München stationiert. Meine Überseedienstzeit war am vergangenen Mittwoch abgelaufen, und ich hatte einen Marschbefehl in die Staaten. In Deutschland fuhr ich einen Volkswagen, Export-Modell, Baujahr 1957, Licence-Nummer M - 02459 US-Forces Germany 65. Da das Fahrzeug acht Jahre alt ist und eine Fahrleistung von 140 000 Kilometern hinter sich hat, hielt ich es für unzweckmäßig, das Fahrzeug in die Staaten mitzunehmen. Ich gab daher in der Soldatenzeitung The Overseas Weekly, die in Europa erscheint, ein Inserat auf. Der Text lautete ungefähr: Volkswagen, 57-Modell, wegen Rückversetzung in die Staaten zu verkaufen. Erwarte Angebote um 200 Dollar. Auf dieses Inserat meldete sich bei mir ein Zivilamerikaner, der sich Jack Newman nannte. Er sah sich den Wagen an und bot mir dann 100 Dollar. Als ich damit nicht einverstanden war, versprach er mir, einige Tage später weitere 50 Dollar zu zahlen. Da er der einzige Interessent war, erklärte ich mich mit einem Preis von 150 Dollar einverstanden, verlangte aber sofortige Bezahlung. Newman überlegte damals einen Moment. Dann machte er mir einen

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