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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pappschild am Fuß des Toten drüben im Schauhaus hing.
    Dr. Hersh öffnete die kleine Tür. Als erstes zerrte er einen Anzug heraus. Der roch jetzt noch unverkennbar nach Whisky. Er war schmutzig und blutverschmiert. Nicht anders sah der Mantel des toten Mannes aus.
    »Das müssen wir alles schnell unseren Fachleuten von der Spurensicherung geben. Die lesen da eine ganze Menge heraus«, sagte ich.
    Dr. Hersh war Pathologe. Es war bestimmt nicht übertrieben, wenn man sagte, daß er mehr mit toten Menschen umging als mit lebenden. Das erklärte seine Bemerkung, die er über den Unbekannten machte, als er gerade ganz tief in den Schrank hineingriff.
    »Er sah so harmlos und armselig aus, als er kam. Und jetzt fängt er an, uns Arbeit zu machen. Hier, die Schuhe…« Es waren dunkelbraune, schwere Treter. Der eine war völlig sauber, der andere besudelt. Ich nahm sie vorsichtig in die Hand. An der Kappe des linken Schuhs war der Abdruck eines Musters zu sehen. Schwach nur, aber immerhin. »Reifenprofil?« fragte Dr. Hersh.
    Ich nickte und drehte den Schuh um. Ein Blick genügte. Das Profil war unverkennbar. Ich hatte es am Abend zuvor gesehen. Im Apartment der Notury, auf der weißseidenen Struktur eines Paradekissens auf dem kitschigen Himmelbett des Fotomodells.
    »Er sah so harmlos aus, als er kam«, wiederholte ich leise und nachdenklich den Satz, den Dr. Hersh gerade eben gesprochen hatte.
    »Ja«, sagte er. »Ist was?«
    »Dr. Hersh, der Mann, dem diese Sachen gehörten, ist der Mörder von Carina Notury. Hatte er gar nichts in seinen Taschen?«
    »Nichts. Jedenfalls nichts von Bedeutung. Hier…«
    Er nahm noch einen grauen Leinenbeutel aus dem Schrank und griff hinein. Als seine Hand zurückkam, hielt sie einen Kamm. Er legte ihn hin und griff noch einmal in den Beutel. »Streichhölzer. Vier Stück,«
    ***
    Der Gangster Gregory Leone schaute noch einmal in die Karten. Sein nächster Blick ging in Budd Fletchers Gesicht und dann auf das Geld auf der Tischplatte.
    »Verdammter Mist!« knurrte er. »Immer, wenn man ein gutes Blatt hat, kommt etwas dazwischen!«
    »Laß doch das Telefon klingeln, wenn du ein so gutes Blatt hast«, antwortete Fletcher. »Bei meinem Blatt würdest du nicht, vom Tisch gehen.«
    »Mich kannst du nicht bluffen«, behauptete Leone, obwohl seine Karten keinen Cent wert waren.
    »Dann leg sie doch auf den Tisch!« forderte Fletcher.
    Doch Leone hatte bereits den Hörer am Ohr. »Was ist?« bellte er.
    »Sind Sie Leone?« fragte eine tiefe Stimme.
    »Hören Sie mal, Mister. So kann ja jeder fragen. Wer sind Sie denn? Was wollen Sie? Woher haben Sie meine Nummer? Los, antworten Sie?«
    Der Mann mit der dunklen Stimme lachte.
    »Sie fragen wohl gern und viel, Leone? Ich habe nur eine Frage: Wollen Sie für mich arbeiten? Mir ist ein wichtiger Mann ausgefallen, und ich brauche Ersatz.«
    »Arbeiten?« fragte Leone erstaunt und angewidert.
    »Was man in Ihren Kreisen so arbeiten nennt. Weniger Arbeit als bisher, dafür eine entsprechend, höhere Bezahlung.«
    »Woher wissen Sie denn, was ich arbeite? Und woher kennen Sie…«
    »Sie sollen nicht soviel fragen, Leone. Natürlich weiß ich, was Sie arbeiten und wie Sie es tun. Soll ich Ihnen ein paar Namen von Geschäftsleuten nennen, die von Ihnen ständig erpreßt werden?«
    »Erpreßt?« schnaubte Leone empört.
    »Gut — meinetwegen auch beschützt, gegen eine angemessene Gebühr. Ich will Sie ja auch nur beschützen, denn bei Ihrer bisherigen Tätigkeit fallen Sie doch eines Tages auf. Sie, Fletcher und Hound.«
    Leone hielt den Hörer zu.
    »Aufpassen!« rief er. »Hier ist einer, der alles von uns weiß. Sogar unsere Namen!«
    »Wer ist dieser Hund?« fragte Fletcher empört und warf seinen Royal Flush achtlos auf den Tisch.
    »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, Leone?« fragte die dunkle Stimme.
    »Nein. Aber so geht das nicht, Mister. Sie kennen uns und nennen Ihren Namen nicht. Wenn wir Zusammenarbeiten wollen, dann müssen…«
    »Ich muß gar nichts, Leone, merken Sie sich das. Sie haben mein Angebot. Wenn Sie es nicht annehmen wollen, dann sagen Sie es. Aber ich warne Sie — in dem Fall lasse ich Ihren Laden nämlich auffliegen. Sie haben zehn Minuten Bedenkzeit. Zehn Minuten!«
    Total perplex hatte Leone die letzten Sätze vernommen. Mit einem blöden Blick schaute er den Hörer an, in dem es geknackt hatte.
    »Spinnst, du plötzlich?« fragte Hound. »Hast du noch nie ein Telefon gesehen?«
    Leone erzählte seinen Kumpanen,

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