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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnell herausfinden, daß mein Name vor neun Jahren auch im Adreßbuch der Rosy Nittle stand. Jetzt kommt der Fall Carina'Notury, und wieder bin ich dabei. Aber es geht um einen Mord. In der vergangenen Nacht lag ein Mann auf der Straße. Überfahren, übel zugerichtet. Er stank grauenhaft nach Whisky. Seine Kleider waren feucht. Offenbar hatte man ihn mit Whisky übergossen. Das ist mir aber später erst eingefallen, sonst hätte ich gleich dem Streitenbeamten, der ihn gefunden hatte, Bescheid gesagt. Als die Ambulanz kam, fuhr ich mit dem Schwerverletzten. Schon vorher, auf der Straße, hatte er ein paar Wörter geflüstert. Nachher auch wieder im Krankenwagen, kurz bevor er starb. Er nannte drei Namen: Forrester, Whitstone und — Carina Notury. Dann nannte er eine Adresse: 1198, Fifth Avenue. Schließlich sprach er noch von einem Tonband und von der Polizei.«
    Bei seinen letzten Worten war ich aufgesprungen.
    »Tonband?« fragte ich erregt. Sofort dachte ich an das Tonbandgerät im Kleiderschrank der Notury und an das geheime Abhörgerät, das die Mordkommission entdeckt hatte. Vorher schon war der Name Whitstone gefallen.
    »Tonband«, nickte der Arzt.
    »Können Sie noch einmal die Namen wiederholen?« fragte ich ihn.
    Er konnte es. Als ich ihn eindringlich fragte, schilderte er mir auch aus dem Gedächtnis den Wortlaut der Satzfetzen, die jener unbekannte Mann geflüstert hatte.
    »Doktor Spyler — Sie haben uns vermutlich ein großes Stück weitergebracht!«
    Wieder zeigte er ein fast hilfloses Lächeln.
    »Mir habe ich vermutlich keinen Gefallen damit getan. Mr. Cotton«, meinte er.
    »Vielleicht doch. Je schneller sich der Fall klären läßt, um so weniger besteht die Gefahr, daß er unnötig nach allen Seiten hin aufgebauscht wird.«
    »Hoffen wir es«, meinte er, nicht sehr hoffnungsvoll. Er gab mir noch seine Adresse und die Telefonnummer, dann verabschiedete er sich.
    Fünf Minuten später hatte ich von der City Police alle dort bekannten Angaben über den Mann vom Henry Hudson Parkway. Er stand als unbekannter Toter in den Akten. Niemand wußte, wer er war. Es gab keinen Anhaltspunkt.
    ★
    Um 9.58 Uhr riß Roy Butcher, der Chef vom Dienst des »Herald«, die Tür mit dem unübersehbaren Schild »Telefonzentrale — Eintritt für unbefugte Personen strengstens verboten!« auf. »Guten Morgen, Sümmchen«, rief er. Evelyn Bottersack wirbelte auf ihrem Drehstuhl herum und deutete auf das Verbotsschild.
    »Guten Morgen, Mr. Butcher! Dieses Schild gilt auch für leitende Redaktionsmitglieder, besonders dann, wenn sie mich ,Stimmchen' nennen.«
    »Ich dringe nie wieder unbefugt hier ein«, sagte Butcher ganz ernsthaft, »und ich nenne Sie auch nie wieder ,Stimmchen‘, wenn Sie mir verraten, ob Wilkinson schon etwas von sich hören ließ.«
    »Nein«, antwortete Evelyn Bottersack, »von ihm selbst habe ich noch nichts gehört. Aber da war so ein komischer Anruf für ihn. Ich habe ihn schon zu Ihnen hinaufgeschickt.«
    »Was war denn daran so komisch?«
    »Eigentlich alles. Das war ein Gemütsmensch. Warten Sie mal…«
    Sie suchte unter ihren verschiedenen Zetteln nach ihrer Originalnotiz.
    »Hier: Soll wegen der bewußten Angelegenheit die Nummer OX 5 — 6000 anrufen und sich mit seinem Namen melden. Blödsinn, nicht wahr? Mit was soll er sich denn sonst melden als mit seinem Namen?«
    »Richtig, Stimmchen«, bestätigte Butcher.
    Sie zeigte sich empört, aber der Chef vom Dienst merkte das gar nicht. Erdachte vielmehr angestrengt nach.
    »OX 5 — 6000, das ist doch… Stimmchen, schauen Sie schnell mal ins Telefonbuch, unter TWA!«
    »Stimmt«, sagte sie, »deshalb kam mir auch die Nummer gleich so bekannt vor. Da brauche ich gar nicht nachzuschauen — das ist die TWA, die Reservierungsstelle für Inlandflüge.«
    Butcher überlegte kurz und faßte dann einen schnellen Entschluß.
    »Geben Sie mir mal diese Nummer hier auf den Nebenapparat. Hören Sie mit und schreiben Sie alles mit!«
    Mit flinken Fingern wählte sie die Nummer. Durch ein Nicken zeigte sie an, daß der Ruf hinging.
    Butcher nahm den Hörer des Nebenapparates ab.
    »Trans World Airlines, Inland Reservations«, tönte die Stimme von der anderen Seite.
    Butcher wußte nun, daß er mit seinem Trick kein Risiko einging.
    »Mein Name ist Wilkinson, Ralph Wilkinson«, sagte er. »Ich wurde gebeten, bei Ihnen anzurufen.«
    »Einen Moment, bitte, Mr. Wilkinson«, klang es zurück.
    Butcher nickte der Bottersack zu. Sie nickte zurück und

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