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0467 - Der Nebelmörder

0467 - Der Nebelmörder

Titel: 0467 - Der Nebelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen?«
    Der Kollege legte seine Zigarre in den Ascher und wedelte den Qualm zur Seite. »Hören Sie, Sinclair, ich weiß, um welche Dinge Sie sich kümmern. Sie haben auch oft genug recht behalten und viele Erfolge gehabt, aber hier sind Sie schief gewickelt. Dieser Mord ist normal. Da hat kein Geist mitgespielt!«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Das weiß ich eben.«
    »Sarah Goldwyn sprach anders.«
    Er winkte ab. »Das ist eine alte Frau, Sinclair. Die musste eben so reden. Was die gesehen haben will, daran glaube ich nicht. Laufen Sie mal durch den Nebel, dann sehen Sie auch die unmöglichsten Dinge. Gespenster, Geister, Horror-Figuren, was weiß ich.«
    »Zumindest hat sie den Toten entdeckt.«
    »Ja, und der war echt.« O'Donnell bewegte sich und zog eine Schublade auf. Er holte einen braunen Umschlag hervor und drehte ihn so, dass die Hochglanzfotos heraus und über den Tisch rutschen konnten, wo sie auseinanderfächerten.
    »Da, sehen Sie sich die Dinger an, Sinclair. So hat der Killer gewütet.«
    Ich tat es widerwillig, aber so etwas gehört nun leider zu meinem Job.
    O'Donnell paffte an seiner Zigarre. »Das ist ein verdammter Hammer, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Sie sehen blass aus, Kollege.«
    »Waren Sie das nicht?«
    »Ja, verdammt, das war ich. Ich will den Täter haben.« Durch den dünnen Rauch zwischen uns starrte er mich an. »Wer so etwas getan hat, gehört hinter Gitter.«
    »Können Sie Tote einsperren?«
    O'Donnell schüttelte den Kopf. »Verdammt, jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr. Wie meinen Sie das denn?«
    »Ich denke an den Nebelmörder.«
    Der Beamte stöhnte auf. »Mann, meinetwegen. Aber ich nenne ihn den Nebelmörder Nummer zwei.«
    »Haben Sie noch Unterlagen von dem ersten?«
    »Natürlich. Ich habe sie sogar eingesehen.«
    »Und?«
    »Das war vor fünfzig Jahren, da hat er London unsicher gemacht. Nicht nur Soho wie Jack the Ripper. Nein, er war überall zu finden und erschien, wenn die Novembernebel über der Stadt lagen. Acht Opfer hat er hinterlassen.«
    »Männer und Frauen?«
    »Sowohl als auch.«
    »Wie fasste man ihn?«
    O'Donnell hob die Schultern. »Wie so oft im Leben war es eigentlich ein Zufall. Den Ausschlag gab eine Razzia in einem stattbekannten Unterweltslokal. Als die Polizisten dort eindrangen und Personalien überprüfen wollten, drehte der Nebelmörder plötzlich durch. Erst wollte er verschwinden, zwei Leute hielten ihn fest, trotzdem konnte er noch sein Messer ziehen. Es gab auch Verletzte, schließlich aber brach Jeremy Ice, so hieß er, unter den Kugeln zusammen. Das war sein Ende.«
    »Und jetzt hat sich ein Regisseur der Geschichte angenommen?«
    »Ja, ein Mann namens Dino Faretti. Ein Italiener, der seit zwei Jahren in London lebt. Er hat sich mit dem Killer beschäftigt, sein Leben studiert und einen Film über ihn gedreht. Fragen Sie mich nicht, was ich davon halte. - Nämlich nichts.«
    Ich nickte. »Der Schauspieler, der die Rolle des Killers übernommen hatte, starb. War er vielleicht der erste in einer langen Kette? Was meinen Sie, O'Donnell?«
    »Das wäre natürlich fatal, aber…« Er grinste. »Zum Glück ist es reine Theorie.«
    »Bis jetzt.«
    »Meinen Sie, dass die Morde eine Fortsetzung finden?«
    »Ich rechne zumindest damit.«
    O'Donnell beugte sich vor. Er hatte die Hände auf den Schreibtisch gelegt und sie zu Fäusten geballt. »Ich weiß nicht, ob und wie Sie recherchieren wollen, Sinclair, ich aber verlasse mich lieber auf die althergebrachten Methoden. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Schauspieler Feinde hatte.«
    »Wieso?«
    Der Kollege mir gegenüber hob die Schultern. »Meine Leute haben sich ein wenig mit seinem Leben befasst, und da ist einiges ans Tageslicht gefördert worden. Dieser Wayne Ross verkehrte in Halbweltkreisen. Er war ein Typ, der so ziemlich alles ausprobiert hatte. Vom Rauschgift bis zu Sex-Orgien. Dem war also nichts fremd. Vielleicht finden wir dort ein Motiv.«
    »Möglich«, gab ich zu.
    »Aber Sie glauben nicht daran?«
    »Nein.«
    O'Donnell zündete die erloschene Zigarre erneut an. »Wie wollen Sie denn Ihre Nachforschungen betreiben?«
    Ich lächelte schmal. »Das ist ganz einfach. Ich setze mich mit meiner alten Freundin, Mrs. Goldwyn, zusammen.«
    »Und der glauben Sie?«
    »Ja.«
    O'Donnell grinste. »Vielleicht muss man in Ihrem Job an Geister und Gespenster glauben, Sinclair. Ich allerdings habe da eine andere Meinung, wenn Sie verstehen. Wer in der Dunkelheit durch den Nebel

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