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0467 - Der Nebelmörder

0467 - Der Nebelmörder

Titel: 0467 - Der Nebelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr weich geworden waren, aufzufangen. Sie musste zweimal nachfassen, sonst wäre sie ihr aus dem Griff gerutscht.
    So aber hielt sie Sarah Goldwyn fest, die sich gegen die ehemalige Hexe presste und erleichtert aufschluchzte. Sprechen konnte sie noch nicht, so dauerte es eine Weile, bis Jane die ersten Fragen stellen konnte.
    »Was ist denn los? Mein Gott, ich habe mir Sorgen um dich gemacht, als du nicht zurückkamst.«
    Sarah drückte sie hoch. Sie legte ihre Hände auf Janes Schultern. »Hör mir zu, Kind, hör mir jetzt genau zu.« Ihre Worte wurden immer durch heftige Atemzüge unterbrochen.
    »Ja, ja, schon gut. Was ist denn?«
    »Ich… ich habe einen Toten gefunden!«
    Janes Mimik versteinerte. »Was sagst du da?«
    Lady Sarah nickte heftig. »Und das ist noch nicht alles. Ich habe auch den Nebelmörder gesehen.«
    »Ja, ich auch. Im Kino.«
    »Nein, in Wirklichkeit. Er muss den Mann in dem Toilettenhäuschen getötet haben. Es war furchtbar. Er hat wahrscheinlich sein Messer genommen. Ich habe überall Blut gesehen. Danach erst sah ich den Killer. Er kam aus dem Nebel und war in Begleitung eines gewaltigen Skeletts, dessen Schädel rötlich schimmerte.«
    Jane musste diese Nachricht zunächst verdauen. »Und das stimmt?« hakte sie nach.
    »Ich schwöre es.«
    Lady Sarah wurde zwar wegen ihres außergewöhnlichen Hobbys die Horror-Oma genannt, aber eine Spinnerin war sie deshalb nicht.
    Wenn sie von diesen Dingen berichtete, mussten sie auch Hand und Fuß haben.
    »Sollen wir hingehen?« fragte Jane.
    »Nein, auf keinen Fall. Wir werden zur nächsten Zelle laufen und die Polizei benachrichtigen.«
    Jane schaute die ältere Freundin skeptisch an. »Wenn du meinst.«
    »Hattest du nicht auch so ein komisches Gefühl gehabt?«
    »Sicher, das schon…«
    »Dann hast du jetzt den Beweis.«
    »Kennst du den Toten?« fragte Jane.
    »Nein, ich habe ihn nie zuvor gesehen. Ich habe auch nicht so genau hingeschaut. Der Mörder hat schrecklich gewütet.« Bei diesen Worten drehte sich die Horror-Oma um, als hätte sie Angst, dass der unheimliche Killer schon hinter ihr lauern würde.
    Jane Collins hatte sich entschieden. »Okay, gehen wir. Der Film ist uninteressant geworden.« Sie sah sich um, obwohl sie kaum etwas erkennen konnte. »Fragt sich nur, wo wir die nächste Telefonzelle finden können.«
    »Bestimmt hier auf dem Gelände.«
    »Ja, aber nicht zwischen den Kulissen.«
    »Dann möglicherweise am Parkplatz«, schlug Lady Sarah vor und erntete von Jane zustimmendes Nicken.
    Der Weg zum Parkplatz gefiel ihnen beiden nicht. Obwohl sie nicht darüber sprachen, zeigten ihre Gesichter eine gewisse Spannung und auch Anstrengung. Die Blicke waren lauernd geworden, mit denen sie sich umschauten. Sie traten möglichst leise auf, um andere Schritte sofort hören zu können.
    Es geschah nichts Aufregendes. Schon bald sahen sie die kompakt wirkenden Schatten der abgestellten Wagen zwischen den grauen, lautlos treibenden Schleiern.
    »Und wo ist die Zelle?« fragte Jane.
    Lady Sarah hob die Schultern. »Ich meine jedenfalls, eine entdeckt zu haben, als wir herfuhren.«
    »Dann muss sie ja noch da sein, falls es sich bei ihr nicht um eine Kulisse handelt.«
    Die beiden Frauen suchten weiter, und sie passierten dabei die Reihe der abgestellten Wagen. Die Laternen brachten auch hier kaum Helligkeit. Sie waren mehr als Orientierungspunkte zu bezeichnen.
    Lady Sarah konnte sich auf ihr Gedächtnis verlassen. Sie entdeckten tatsächlich eine Telefonzelle, die keine Kulisse war. Jane zog die Tür des roten Häuschens auf. »Soll ich es auch bei John Sinclair versuchen?«
    »Nein, lass ihn. Es reicht, wenn er sich morgen früh hier umsieht.«
    »Und der Killer?«
    Die Horror-Oma hob die Schultern. »Ich glaube kaum, dass er in dieser Nacht noch aktiv wird, wenn es hier von Polizisten wimmelt.«
    »Ja, das kann sein.«
    Jane hatte schnell Verbindung bekommen, reichte Lady Sarah dann den Hörer, die ihre Meldung durchgab. Ihre Angaben waren sehr präzise. Der zuhörende Beamte glaubte zunächst an einen makabren Witz, weil dieser Mord bei der Aufführung eines Gruselfilms entdeckt worden war.
    Doch Lady Sarah gab nicht auf, und es gelang ihr, den Mann zu überzeugen. Kopfschüttelnd verließ sie die Zelle. »Was diese Polizisten sich manchmal einbilden, ist wirklich ungeheuer.«
    »Man kann es ihnen nicht einmal verdenken. Ein echter Mord bei einer Horrorfilm-Premiere, das klingt schon nach einem Märchen.«
    Die Horror-Oma senkte

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