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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Parkplatz. Es gab keine offiziellen oder öffentlichen, aber der Streifen zwischen dem Ufer-Boulevard und dem Fluß war breit genug, um dort den Wagen abstellen zu können. Die Reifen wühlten sich durch nasses, weiches Gras. Der Abbé rollte so nahe wie möglich an die Brücke heran und auch sehr dicht an die Uferbefestigung, so daß ich ein komisches Gefühl beim Aussteigen bekam, denn mein Blick fiel sofort auf das Wasser.
    Es war dunkel und strömte gurgelnd dahin. Ein Bad hätte ich darin nicht nehmen wollen.
    Von beiden Seiten huschten die Wagen über die Brücke. Wir sahen die Lichtkegel ihrer Scheinwerfer durch die Dunkelheit geistern.
    Abbé Bloch hatte es eilig. Er ging noch vor mir her. Sein Mantel stand offen und flatterte im Wind. Die Seine roch wie die Themse.
    Genauso schlimm.
    In der Nacht herrschte auf dem Wasser kaum Schiffsverkehr.
    Wenn Boote fuhren, gehörten sie zumeist zur Einsatzreserve der Flußpolizei.
    Der Abbé war im Schatten eines, steinernen Brückenträgers stehengeblieben und starrte stromaufwärts. Seine Hände hielt er in den Manteltaschen vergraben. Auch jetzt sprach er nicht. Ich hätte gern gewußt, mit welchen Gedanken er sich beschäftigte, fragte aber nicht und holte zunächst einmal eine Zigarette aus der Schachtel.
    Die Flamme des Feuerzeugs schirmte ich mit der hohlen Hand ab.
    Obwohl mir der Abbé den Rücken zudrehte, hatte er etwas bemerkt und wandte den Kopf.
    »Man wird den Glühpunkt sehen können.«
    »Keine Sorge, ich decke ihn ab.«
    Er nickte.
    Zwei Minuten vergingen. Ich nahm hin und wieder einen Zug und warf die halbaufgerauchte Zigarette dann zu Boden. Mit dem Absatz zertrat ich die Glut.
    Noch eine Stunde bis Mitternacht. Wir verließen uns darauf, daß Baphometh vorbeitreiben würde. Aber die Seine ist breit. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß man einen Gegenstand vom Ufer einfach aus dem Wasser holte. Wenigstens nicht ohne Hilfsmittel.
    Wahrscheinlich hatte der Abbé dennoch einen entsprechenden Plan. Ich wollte ihn danach fragen, dazu kam es nicht mehr, denn das Sprechgerät in seiner Tasche meldete sich.
    Sofort gab der Abbé Antwort. Ich hörte nicht, was gesprochen wurde, aber mein Templer-Freund nickte zufrieden, als er das Gerät wieder wegsteckte.
    »Es ist gleich soweit.«
    »Wieso?«
    »Der Gegenstand treibt durch das Wasser. Er muß unseren Punkt bald erreicht haben.«
    »Du willst ihn also holen?«
    »Sicher.«
    »Wie denn?«
    Er schaute mich kurz an. Ein spärliches Lächeln lag auf seinen schmalen Lippen. »So ganz unvorbereitet, wie du vielleicht angenommen hast, bin ich auch nicht. Komm mit.«
    Ich hob die Schultern und folgte ihm. Nach drei Schritten schon hatten wir die steinerne Uferbefestigung erreicht. Unter uns klatschten die Wellen im ewigen Rhythmus dagegen.
    Der Abbé vor mir wurde plötzlich kleiner. Er war nicht gefallen.
    Mit zielsicherem Tritt hatte er die erste Stufe einer Treppe gefunden, die ihn direkt zum Wasser führte.
    Die Stufen schimmerten trotz des dunklen Gesteins feucht. Sie waren auch glatt. Hier und da wuchs Moos. Ein Geländer gab es nicht. Man konnte den Eindruck bekommen, direkt ins Wasser zu steigen. Das blieb mir erspart, denn am Ende der Treppe, noch immer im Schatten des breiten, wuchtigen Brückenpfeilers, befand sich eine kleine Plattform aus Steinen, die bei Hochwasser sicherlich überflutet wurde, jetzt aber freilag.
    Sehr groß war diese Insel aus Quadersteinen nicht. Sie reichte allerdings aus, um den Ruderkahn aufnehmen zu können, der dort stand und auf uns wartete.
    Der Abbé zwinkerte mir zu.
    Ich nickte anerkennend. »Gut vorbereitet, das muß man dir lassen, mein Freund.«
    »Ja, wir wußten, was auf uns zukommt. Hilf mir mal mit, den Kahn ins Wasser zu schieben.«
    Es war ein Kinderspiel. Der Abbé stieg als erster ein. Ich folgte mit einem kleinen Sprung, wobei der Kahn ins Wanken geriet.
    Bloch ging zum Bug vor und sagte:
    »John, du bist jünger. Wenn du so freundlich wärst, die Ruder zu nehmen.«
    »Okay, okay, brich dir nur keinen ab.« Ich packte die beiden Ruderstangen und tauchte die Blätter ins Wasser. Es war nicht so einfach, vom Ufer wegzukommen, weil in diesem sanften Bogen die Strömung alles zum Ufer trieb.
    Der Abbé unterstützte mich nicht, während ich ruderte. Er war mit einer anderen Aufgabe beschäftigt. Die beiden Alustangen waren mir schon beim Betreten des Kahns aufgefallen. Bloch hatte eine von ihnen in die Hand genommen und zog sie plötzlich teleskopartig

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