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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach Verfall. Manche sprachen auch davon, daß es nach fetten Wasserratten roch, aber das war den Templern egal.
    Sie hatten sich in dieser Unterwelt getroffen, um vor anderen Dingen sicher zu sein. Hier waren sie ungestört, denn die Katakomben von Paris hatten schon viel erlebt.
    Der Abbé hatte vier Helfer mit in die französische Hauptstadt genommen. Andere waren in Südfrankreich geblieben, wo sich eigentlich ihr Hauptaktionsgebiet befand.
    Der Einstieg lag versteckt in einem kleinen Park und war praktisch von Fremden nur durch einen Zufall zu finden. Auch die Templer hatten lange gesucht, nun machte es ihnen nichts mehr aus, sich in den stinkenden Kanälen aufzuhalten.
    Erwischen lassen durfte man sich nicht. Die Katakomben von Paris, früher weltberühmt gewesen, waren verschlossen worden.
    Dennoch fanden immer wieder Menschen den Weg in diese Unterwelt.
    Die offiziellen Stellen hatten auch das elektrische Licht abgeschaltet. Wer sich hier unten aufhielt, mußte sich entweder auf den Schein der mitgebrachten Taschenlampen verlassen oder selbst eine Fackel anzünden.
    Das hatten die Templer getan.
    In den feuchten Wänden gab es genügend Spalten und Risse, in die Fackelstäbe hineinpaßten. An zwei verschiedenen Seiten des Ganges steckten sie. Ihr unruhiges Licht geisterte über den Kanal, der wie ein fast ausgestrocknetes Flußbett wirkte, denn der Boden wurde von einer dünnen Schlammschicht bedeckt, unter dessen Oberfläche es sich manchmal bewegte, wenn irgendwelche Tiere daherkrochen.
    Die Katakomben waren eine Welt für sich. Unheimlich und an gewaltige Grabstellen erinnernd, lagen sie unter der Riesenstadt Paris, in der sich eigentlich nur die Ratten wohl fühlten.
    Die fünf Templer hatten einen Kreis gebildet und schauten sich aus starren Gesichtern an. Ihre Blicke sprachen Bände, die Blicke ihrer Augen wirkten leer und enttäuscht. Sie hatten vieles gegeben und alles verloren. Baphometh war geboren, ihr Anführer hatte ihn gesehen, aber nicht töten können.
    Jetzt stand er zwischen ihnen und griff unter seinen Mantel. Er holte den silbernen Pflock hervor, schaute seine Freunde an und sagte: »Ich habe versagt. Er lag vor mir. Ich hätte nur damit zuzustoßen brauchen, aber es klappte nicht.«
    »Sinclair war es, der dich hinderte?« fragte einer.
    »Ja, und es war gut so. Ich hatte die vier Horror-Reiter nicht sehen können.«
    »Wo können sie ihn hingebracht haben?«
    Trotz der schlechten Luft atmete der Abbé tief ein. Er ging zur Seite. Die rechte Hälfte seines Gesichts wurde vom Widerschein des Feuers getroffen und sah aus, als würde sie in Flammen stehen. Er schlug mit der freien Hand gegen die feuchte Wand. »Ich weiß es nicht, Freunde. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Wo könnte er am meisten Unheil anrichten?« wurde er gefragt.
    »Überall.«
    »Besitzt er schon seine vollen Kräfte?«
    Der Abbé schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Bei ihm wird es so sein wie mit jedem anderen Kind. Es wird sich entwickeln müssen, und man wird ihm Zeit geben, sich zu entwickeln.«
    »Dann muß er Helfer haben.«
    »Van Akkeren.«
    »Wir haben ihn nicht gesehen.«
    Bloch trat wieder vor. »Ich auch nicht. Aber John Sinclair und ich gehen davon aus, daß er sich in der Stadt aufhält. Ich kann die Verstecke nicht alle aufzählen, die Paris bereithält, Tausende gibt es bestimmt. Wir haben verloren, Freunde.«
    »Willst du den Kampf abbrechen?« fragte einer nach einer kleinen Pause.
    »Einschränken.«
    »Wie das?«
    »Wir sollten die Forschungen, was unsere Vergangenheit angeht, zurückstellen und zunächst nur nach vorn schauen. Die Konzentration auf Baphometh ist jetzt wichtiger.« Seine Stimme wurde noch ernster. »Wir müssen eine verschworene Gemeinschaft bilden, daran geht kein Weg vorbei. Baphometh darf nicht die Herrschaft erringen, dann haben wir wieder die Zustände, die es schon einmal gab. Wir haben einen Ruf zu verteidigen. Wir sind die Templer des Lichts, nicht die der Hölle.«
    Blochs Freunde nickten zu den Worten des Abbé. Jeder von ihnen wußte, daß er ein schweres Schicksal zu tragen hatte, das tief in der Vergangenheit geboren war.
    Sie konnten nicht so leben wie andere Menschen. Natürlich gingen einige von ihnen Berufen nach, aber sie waren nie angestellt, stets selbständig und besaßen Mitarbeiter, so daß ihre Geschäfte weiterliefen, wenn sie gegen den Dunklen Teil ihres Ordens kämpften.
    Der Abbé sprach weiter. »Es ist an der Zeit, Freunde, daß wir

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