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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auseinandergehen. Wir werden uns irgendwann wieder treffen. Sei es hier in Frankreich, England oder in einem anderen Teil der Welt. Ihr bekommt die Nachricht. Ich möchte euch noch einmal danken, daß ihr mir die Treue erwiesen habt.«
    Der Abbé trat auf jeden von ihnen zu und verabschiedete sich mit dem Bruderkuß.
    Die Gesichter der Männer waren starr. Ihre Gedanken spiegelten sich nicht auf ihnen wider. Jeder wußte Bescheid, die Aufgabe war hart, fast brutal, sie konnte die Männer das Leben kosten, aber das wußten sie, und darauf waren sie vorbereitet.
    »Kommt gut heim, Gott segne euch!« sagte der Abbé zum Abschied mit rauh klingender Stimme. Es war ausgemacht, daß sie ein Versteck nie zusammen verließen. In zeitlich genau abgestimmten Intervallen gingen sie davon und kletterten wie die Diebe aus den schmalen Löchern der Ausgänge.
    Auch jetzt trennten sie sich. Sie kannten die unterirdischen Kanäle und auch die gewissen Ausgänge, die jeder von ihnen benutzen konnte. Der Abbé blieb noch zurück.
    Er würde auch die Fackeln löschen. Seine Freunde hatten Taschenlampen mitgenommen. Sie gaben genügend Licht, um sich zu orientieren. Es hatte seit langem keine Zeit mehr gegeben, die der Abbé so deprimiert erlebt hatte wie die letzten Stunden. Obwohl er seine Leute aufrichten mußte, war er nahe daran, aufzugeben.
    Man hatte ihn genarrt, auf falsche Spuren gelockt, die richtige gezeigt, um dennoch zu verlieren.
    Der Abbé spürte die Einsamkeit wie eine Bedrückung. Es war nicht die Leere der Katakomben, die sich dafür verantwortlich zeigte, vielmehr sein innerer Zustand, der ihn so aushöhlte und fast sogar willenlos machte.
    Die Schritte seiner Freunde waren verklungen. Nicht weit entfernt begannen Quergänge, die man gehen konnte, um die Oberwelt zu erreichen. Die vier Templer waren in den verschiedensten Gängen verschwunden. Bloch wollte ihnen noch einige Minuten geben und dann ebenfalls seinen Weg finden.
    Er dachte an John Sinclair, der ihm das Leben gerettet hatte. Mit ihm wollte er sich noch einmal in Verbindung setzen, obwohl dieser Fall im Prinzip abgeschlossen war.
    In den Gängen herrschte eine feuchte Kälte. Sie drang auch durch den Mantel des Mannes und ließ den Abbé frösteln. Hin und wieder hörte er klatschende Geräusche. Es waren die Tropfen, die von der Decke in den Schlamm oder auf den Stein gefallen waren.
    Manchmal huschten Schatten durch die Finsternis der Tunnels.
    Graue Körper auf vier kurzen Beinen, die sich sehr schnell bewegen konnten. Kanalratten.
    Der Abbé dachte daran, daß diese Tiere auch Menschen anfielen, wenn sie hungrig waren, und gerade die Ratten waren es, die sich dort wohl fühlten, wo auch das Grauen zu Hause war.
    Langsam ging er vor und achtete auf das Knirschen seiner Schritte. Eine Fackel nahm er mit, die andere löschte er. Er brauchte die Flamme nur in den feuchten Schlamm zu stecken.
    Der Schrei klang urplötzlich auf. Er war grauenhaft, schien grenzenlos zu sein, und das Echo verfielfachte ihn noch.
    Der Abbé stand für einen Moment unbeweglich. Er dachte sofort an seine Freunde, aber er wollte auch herausfinden, wo der Schrei aufgeklungen war, um nicht bei seiner Hilfsaktion einen falschen Weg zu laufen und Zeit zu verlieren.
    Dann brach er ab, mit einem lauten Wehklagen, das in ein Röcheln überging.
    Bloch war fast bis zur Kreuzung der Gänge vorgelaufen. Er hatte herausgefunden, daß er sich nach rechts halten mußte, wo ein schmaler Tunnel begann, der erhellt wurde.
    Eine Flamme tanzte heran.
    Für einen Moment dachte Bloch tatsächlich an ein sich bewegendes Feuer, bis er die grausame Wahrheit erkannte.
    Wer da auf ihn zulief, war ein von Flammen umhüllter Mensch.
    Er lebte noch, wedelte mit beiden Armen, taumelte und brach zusammen, bevor der Abbé ihn noch erreichen und helfen konnte.
    Aber er sah, wer da getötet worden war.
    Einer seiner Freunde, den er vor kurzem erst mit einem Bruderkuß verabschiedet hatte.
    Der Templer lag auf dem Rücken. Er hatte sich mit einer letzten Bewegung noch herumgedreht. Sein Gesicht war bereits verbrannt.
    Es bot einen schrecklichen Anblick, und in einer letzten Geste hob er beide Arme, um die Hände zu falten.
    Dann fielen sie herab.
    Der Templer war tot!
    Die letzten kleinen Zungen tanzten noch über seine aus Asche bestehende Kleidung, und der Abbé dachte daran, während Tränen aus seinen Augen rannten, wer diesen Menschen getötet haben konnte.
    Es gab eigentlich nur eine Lösung.
    Die

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