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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Diesmal jedoch aus der anderen Richtung. Er ging noch ein paar Meter vor und drehte sich um.
    Da kamen die anderen beiden Reiter.
    Auch sie hockten auf rabenschwarzen Knochenpferden, deren Mäuler und Nüstern vom Feueratem umweht wurde. Aber sie waren nicht allein, denn sie begleiten den, um den es eigentlich ging.
    Baphometh!
    Der Kind-Dämon war nicht gewachsen. Er wirkte vor den Reitern noch kleiner. Das zuckende Feuer aus den Mäulern schwebte wolkenartig über ihn, ohne ihn zu verbrennen.
    Er war ein Baby, doch das Gesicht hatte nichts Kindliches mehr an sich. Er war der Kopf eines Erwachsenen. Die Augen zeigten alle Bosheit der Welt.
    Auf der breiten Stirn wuchsen die kleinen Hörner noch stärker hervor. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatten sie die Haut durchstoßen. Das teuflische Kind trug schwarze Kleidung. Es bewegte sich beim Gehen noch ungelenk, und es wurde von seinen vierbeinigen Freunden begleitet, die sich um Baphometh bewegten, als wollten sie ihm bei jedem Schritt, den er ging, huldigen.
    Vierbeinige Freunde waren die Ratten!
    Zu Hunderten waren sie aus ihren Verstecken gekommen und durch den Tunnel gejagt. Sie hatten ihn mit ihren zuckenden, wirbelnden und rollenden Leibern ausgefüllt, um den zu empfangen, den sie jetzt begleiteten.
    Baphometh fühlte sich wohl zwischen ihnen. Er wurde von diesen Biestern auch nicht angegriffen und kam sich vor wie ein kleiner König inmitten des Grauens.
    Wieder dachte Bloch an die Szene am Fluß. Sie hatten ihn gehabt, er hatte den Pfeil nur in den Körper zu stoßen brauchen, und alles war anders gelaufen.
    Glühende Lassos waren durch die Luft geflogen, hatten den Sarg geholt und vor Blochs Augen in die Höhe gerissen.
    Glühende Lassos. Geschleudert von den vier Horror-Reitern, die sich auch in diesem Tunnel befanden.
    Bloch war kein Selbstmörder. Er dachte nur daran, daß die Reiter auch jetzt ihre Lassos einsetzen konnten. Dann wäre er ebenfalls ein Gefangener gewesen.
    Er lief schneller.
    Es war ihm egal, was Baphometh und die Reiter dachten. Er wollte nur die Eisentür erreichen, die nicht abgeschlossen war. Seine Schritte hallten durch den engen Tunnel, und er vernahm plötzlich einen wütend klingenden Schrei oder Befehl.
    Ausgestoßen hatte ihn Baphometh!
    Da fiel der Abbé gegen die Tür, verpaßte die Klinke, bekam sie dennoch zu fassen und drückte sie nach unten.
    Mit der Tür zusammen schwang er herum, stolperte in den dahinterliegenden schmalen Flur, knallte die Tür wieder zu und legte von innen den Riegel vor.
    Tief atmete er durch. Die Fackel hatte er mitgenommen, hielt sie hoch und sah auch die rostige Eisenleiter neben einem leeren Geräteschrank in die Höhe führen.
    Hinter ihm hämmerten die Ratten gegen die Tür. Es waren Geräusche, die Panik machen konnten. Die Ratten sprangen dagegen, aber die Tür bestand aus Eisen und hielt den Angriffen stand.
    Allerdings würden die Horror-Reiter mit ihren Waffen das Eisen im Höllenfeuer schmelzen können, deshalb verlor der Abbé auch keine Zeit und hetzte die Leiter hoch.
    Die Sprossen waren nicht sehr breit und rostig, so daß der Abbé ein paarmal ausruchte. Mit einer Hand hielt er die Fackel, nur mit der Rechten griff er nach.
    Über ihm malte sich schwach der Umriß des Ausstiegs ab. Es war kein runder Gullydeckel, sondern eine quadratische Klappe, die er mit dem Schulterknochen leicht in die Höhe schieben konnte. Als ihm frische und kühle Nachtluft ins Gesicht wehte, atmete er zum erstenmal richtig durch, stemmte sich ab und schwang seinen Oberkörper hoch. Die Fackel benötigte er nicht. Voller Wut schleuderte er sie wieder zurück. Als glühender Schweif trudelte sie in die Tiefe, und der Abbé sah plötzlich den gewaltigen Feuersturm, der den Schacht ausfüllte und auch ihm entgegenraste.
    Gedankenschnell zog er sich zurück. Er hatte auch den Schatten eines Reiters erkennen können. Für ihn war die Tür kein Hindernis gewesen. Trotz seiner Eile fand Bloch noch die Zeit, die Luke wieder zuzuwuchten. Das dabei entstehende Geräusch war für ihn wie ein festlicher Glockenklang.
    Er konnte entkommen!
    Einige Schritte lief der Templer zur Seite und schaute sich um. In der Nähe liefen die Gleise entlang. Sie führten über einen Damm und waren zu Bloch hin durch eine Mauer getrennt.
    Ein Zug donnerte heran.
    Er kam wie ein stählernes Monster, das immer länger und auch lauter wurde.
    Als fauchende, bösartige Schlange rauschte der Zug vorbei. Die einzelnen Abteile waren

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