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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erhellt, aber wegen der hohen Geschwindigkeit nicht mehr getrennt, so daß sie auf den Abbé wirkten wie eine hellen Lichtleiste.
    Er lief in entgegengesetzter Richtung davop, dann er wollte zum Treffpunkt gelangen.
    Immer wieder blickte er sich um. Die Horror-Reiter waren auch für ihre Gnadenlosigkeit bekannt. Sie ließen kein Opfer am Leben.
    Die Gegend war öde. Sie besaß den Charakter verlassener, alter Vorstadtbahnhöfe. Der Weg wurde noch schlechter. Kein Asphalt bedeckte ihn mehr. Die Mauer zog sich rechts des Templers wie ein langer Schatten hin, der nie abreißen wollte.
    Er erreichte einen Platz, auf dem einige Baracken standen. Von verschiedenen Seiten konnte der Platz von Trucks angefahren werden, die auch nahe der Baracken parkten, um am anderen Morgen beladen zu werden.
    Der Abbé tauchte in die Schatten der abgestellten Lastwagen. Danach dauerte es nicht lange, bis er die Straße erreichte, die zum Seine-Ufer hinführte.
    Sie besaß schmale Gehsteige. Die ersten Häuser wuchsen neben ihm in die Höhe. Hinter manchen Fenstern brannte Licht. Er sah auch Gestalten in den Nischen der Haustüren. Manchmal leuchtete die Glut einer Zigarette auf wie ein ferner, roter Stern.
    Niemand hielt ihn auf.
    Seine Schritte hämmerten auf dem Belag. Er lauschte den Echos, hörte ein leises Lachen aus einem offenen Fenster schallen und sah den Schatten einer kaum bekleideten Frau.
    Ihr Treffpunkt lag in der Nähe. Es war ein altes Gartenhaus, das in einem kleinen Park stand, der eine Insel im Häuserwirrwarr bildete. Auch im Winter, wenn die Büsche kahl waren, wuchsen sie noch so dicht, daß sie den Blick auf das kleine Gartenhaus verwehrten. Der Abbé übersprang die Ecke, er landete auf weichem Boden.
    Die Umrisse des Gartenhauses standen vor ihm. Es war fünfeckig gebaut worden. Das Dach bestand aus Holz, war zum Teil zerstört und eingefallen.
    So leise wie möglich bewegte sich Bloch auf das Haus zu, in dem sich nichts regte.
    Vor dem Eingang blieb er stehen und wollte seine Freunde rufen, als er das Flüstern vernahm.
    »Abbé?«
    Der Templer entspannte sich. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, denn die Stimme gehörte einem seiner Freunde.
    »Ich bin hier.«
    »Komm zu uns.«
    Bloch betrat das Gartenhaus. Aus der Dunkelheit streckten sich ihm helfende Hände entgegen, die ihn führten. »Wir warten noch auf die anderen beiden, Abbé.«
    Bloch blieb stehen. »Sie werden nicht kommen.«
    »Wieso…?«
    »Muß ich noch weiter davon sprechen?«
    Das Schweigen stand zwischen ihnen. Die beiden anderen Templer wußten Bescheid. Nein, der Abbé brauchte nichts mehr zu sagen. Sie waren jetzt nur mehr zu dritt.
    »Sind sie schlimm gestorben?«
    Blochs Augen hatten sich an die Finsternis gewöhnt, so daß er die Gesichter seiner Freunde erkennen konnte. Sie sahen sehr blaß und fleckenhaft aus. »Ja«, flüsterte Bloch, »sie haben leiden müssen. Baphometh und seine Helfer kennen keine Gnade.«
    »Er hat Helfer?«
    »Sicher.«
    »Wer steht ihm denn zur Seite?«
    »Die Horror-Reiter und eine Armee von Ratten. Er ist in seinem Element.«
    Die Templer schwiegen. Sie hingen ihren eigenen Gedanken nach.
    Schließlich fragte einer: »Was können wir tun?«
    Niemand sah das Schulterheben des Templers. »Nichts, fürchte ich. Wir haben eine Niederlage erlitten und sind zurückgeschlagen worden. Das ist im Moment unser Schicksal.«
    »Und John Sinclair?«
    »Ich werde zu ihm fahren, wenn es hell geworden ist. Mit einem aber müssen wir uns abfinden, Baphometh wurde wiedergeboren, und wird zusammen mit van Akkeren versuchen, seine Herrschaft auszuweiten. Uns stehen schwere Zeiten bevor…«
    ***
    Die schweren Zeiten lagen hinter uns, aber davon hatten wir nichts bemerkt, wenigstens ich nicht, denn die Bewußtlosigkeit war tief und fest gewesen.
    Zu vergleichen mit einem totenähnlichen Schlaf, aus dem ich irgendwann erwachte und feststellen mußte, daß etwas Kühles über mein Gesicht strich. Zuerst dachte ich an einen nassen Lappen oder die Zunge eines Tieres, bis mir bewußt wurde, daß diese Kühle keinen Druck ausübte und es sich um den Wind handeln mußte.
    Also lag ich im Freien.
    Ich öffnete die Augen!
    Über mir sah ich einen düsteren Himmel, auf dem einige Sterne wie Diamantsplitter funkelten. Unter mir spürte ich Holz.
    Dennoch fror ich.
    Ich wollte meine Arme bewegen und wußte nicht, wo sie sich befanden. Der Wille war da, aber es half nichts. Ich schaffte es einfach nicht, diese Sperre zu überbrücken.
    Der Geist war

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