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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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am Fußboden festkleben.
    Mir ging es verdammt schlecht. Wenn ich Luft holte, hatte ich den Eindruck, als würden die Lungen nur halb gefüllt. Mein Kopf brannte. Hinter der Stirn hämmerte und tuckerte es. Die Umgebung bewegte sich immer stärker. Der Fußboden stieg hoch. Ich beugte mich zur Seite und wollte ihn fassen.
    Erst als ich bäuchlings auf ihn fiel, stellte ich fest, daß ich einer optischen Täuschung erlegen war. Mit Schulter und Stirn schlug ich auf, bevor ich zur Seite rollte. Den Schmerz spürte ich kaum, weil mein Kopf mit Gummi gefüllt war.
    Die Wellen trugen mich. Mal schwebte ich oben, dann raste ich hinab in das Tal. Aber ich wurde nicht bewußtlos. Dafür stieg mein Magen hoch in die Kehle. Ich würgte, meine Augen waren weit aufgerissen, die Zunge hing aus dem Mund.
    Ich gab ein Bild des Elends ab!
    Die Wirtin kam näher.
    Sie besaß normalerweise dünne Beine. Ich konnte sie sehen, sie waren so dick geworden, als müßten sie einen Elefanten tragen!
    Dann beugte sie sich zu mir herab. Ihre Hand tastete über meinen Körper. Mir kam es vor, als würde mich eine Schlange berühren. Sie faßte sehr zielsicher unter mein Jackett und bekam die Beretta zwischen ihre Finger. Ein leiser Triumphschrei löste sich aus ihrem Mund, als sie mir die Waffe dicht vor mein Gesicht hielt.
    Einen Moment später berührte sie meine Stirn. »Ich würde gern abdrücken!« versprach sie flüsternd. »Aber ich darf es nicht. Du hast Glück gehabt, Engländer. Viel Glück…«
    Es war mir in dieser Lage egal, ob sie abdrückte oder nicht. Ich fühlte mich einfach zu schlecht.
    Aber sie verschwand.
    Wahrscheinlich hatte ich das Klingeln überhört. Wenig später erschienen andere Personen.
    Eine davon erkannte ich trotz meiner miesen Verfassung und obwohl sein Gesicht sich so verzerrt hatte, daß es schon aussah wie der Kopf eines Haifischs.
    Es war Vincent van Akkeren!
    »Sinclair, so treffen wir uns wieder!« sagte er und lachte, und dieses Lachen begleitete mich hinein in die tiefen Schächte der Bewußtlosigkeit…
    ***
    Die Apokalypse hatte sich nicht geirrt!
    Abbé Bloch starrte die beiden Horror-Reiter an, die wie Standbilder wirkten, dennoch ein Grauen abstrahlten, das an die Kälte eines Friedhofs erinnerte.
    Die beiden Gestalten sperrten den Tunnel ab. Sie saßen auf nachtschwarzen Pferden, die nur mehr aus Knochen zu bestehen schienen, über die schwarzes Fell gezogen worden war. Vor den aufgerissenen Mäulern der Gäule dampfte ein feuriger Atem, der wie roter Nebel aussah und sich verteilte.
    Bewaffnet waren die Reiter ebenfalls. Sie trugen lange Lanzen.
    Ihre eigentlichen Körper waren nicht zu sehen, da diese in nachtschwarzen Rüstungen steckten. Auf der Brust waren sie jeweils stärker gepanzert, und dort leuchtete auch ein Buchstabe.
    Einmal das A, beim zweiten Reiter das B. Zu diesem Reiterquartett gehörten noch zwei, die Buchstaben auf den Panzern trugen.
    Diese bildeten zusammen das Wort AEBA!
    Ein Begriff, der in schwarzmagischen Kreisen große Macht besaß.
    Wer AEBA sah, bekam Angst, denn er kannte auch zumeist die ungebrochene Macht dieser Wesen.
    Man sagte ihnen nach, daß hinter ihnen gewaltige Götter der Magie standen, die auch beim Aufbau der Hölle mitgewirkt hatten.
    A für Astaroth!
    E für Eurynome!
    B für Baal!
    A für Amducias!
    So lauteten die Namen. Und sie hatten bereits in der Vergangenheit Furore gemacht. Albrecht Dürer hatte sie in seinem Gemälde der Apokalypse erwähnt, sie schienen unsterblich zu sein, und sie erschienen immer dann, wenn sich etwas Großes anbahnte.
    Wie jetzt!
    Der Abbé wischte über sein Gesicht. Er hatte sich noch in der Gewalt, und er wußte auch, daß er auf keinen Fall die Nerven verlieren durfte. Diese Reiter waren gekommen, um zu vernichten. Und wo zwei erschienen, waren die anderen beiden nicht weit.
    Sie rührten sich nicht. Wie Standbilder des Schreckens wirkten sie.
    Nur der rote Feuerschein vor den Mäulern der Tiere hüllte sie ein und ließ ihre Gestalten erkennen.
    Bloch mußte weg. Er hatte die Tür noch nicht erreicht. Wie viele Schritte es bis zu diesem Zwischenziel waren, konnte er ebenfalls nicht sagen, er machte aber den Anfang und zog sich vorsichtig zurück. Dabei schleifte er mit dem Rücken über die rauhe Steinwand.
    Das Geräusch irritierte ihn, wurde jedoch von den Reitern nicht wahrgenommen. Jedenfalls reagierten sie nicht darauf.
    Plötzlich blieb der Abbé stehen. Wieder hatte er das hohle Klappern der Hufe vernommen.

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