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0470 - Die blutrote Nacht

0470 - Die blutrote Nacht

Titel: 0470 - Die blutrote Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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behauptete, wirkte. Die Menschen setzten sich zögernd wieder in Bewegung; viele allerdings wohl eher deshalb, weil sie froh waren, nicht in ein Verbrechen gezogen zu werden.
    »Verschwinde, Mann, ich traue dir nicht mehr über den Weg! Daß du dieses Vampirzeichen trägst, und dein verfluchtes Gedankenlesen…«
    » Das ist der Grund?« stieß Zamorra hervor. »Das Vampirzeichen? Paolo, soll es nicht ein Abwehrzeichen sein, und hast du nicht vorhin noch uns als gute Menschen bezeichnet?«
    »Manchmal kann der erste Eindruck auch täuschen«, stieß Sebastian hervor.
    Zamorra mußte plötzlich an die laut Fenrirs Angaben blutleere Tote denken, die im Hotelzimmer gegenüber aufgefunden worden sein sollte und deretwegen jenes Zimmer mit einem Polizeisiegel verschlossen war.
    Gab es doch Vampire in Rio?
    Hier hatte ein junger Taxifahrer Angst vor Vampiren!
    Warum?
    Er fragte Sebastian danach und vergaß nicht, noch einmal darauf hinzuweisen, daß das von Sebastian erkannte Symbol auf dem Amulett ein Abwehrzauber sein sollte.
    Sebastian ließ seine Zimmerflak endlich sinken und bekreuzigte sich dreimal hintereinander.
    »Ich habe einen Vampir gesehen«, murmelte er.
    ***
    Wieder einmal wurde Zamorra bewußt, welchen beruhigenden Einfluß er zuweilen auf andere Menschen hatte. Er war nicht sicher, ob es einem anderen - einschließlich seiner Gefährtin Nicole Duval - gelungen wäre, nur mit ein paar einfachen Worten den aufgeregten und mißtrauischen Paolo Sebastian dazu zu bringen, daß er die Waffe ins Auto zurücklegte und sich weiterhin mit dem vermeintlichen Feind unterhielt.
    Vielleicht tat auch das Abwehrzeichen etwas dazu.
    Von Nicole und Teri war noch lange nichts zu sehen. Der Einkaufsbummel dehnte sich aus. Zamorra nahm an, daß es auch in Brasilien so etwas wie Ladenschlußzeiten gab; spätestens dann würden sie sich wieder einfinden. Zwischenzeitlich waren die beiden Männer bei ihrer Unterhaltung ungestört.
    Zamorra wollte wissen, in welcher Beziehung Sebastians Großvater zu Ollam-Onga gestanden hatte, aber da war nicht viel herauszufinden, da Sebastian selbst relativ ahnungslos war. Er wußte kaum mehr als das, was er über den Juju-Zauberer wußte. Bis auf die Tatsache, daß der Alte tot war, vorher aber seinen Zauberstab an Zamorra weitergereicht hatte, gab es zwischen Zamorra und Ollam-Onga nichts. Und das lag auch schon ein paar ereignisreiche Jahre zurück.
    Als Nicole und Teri, schwer beladen und um etliche Schecks erleichtert, von ihrem Einkaufsbummel zurückkehrten, hatte Zamorra Sebastian endlich so weit, daß er über seine nächtliche Beobachtung reden konnte oder wollte. Er erzählte von dem Vampir, der hoch oben in der Luft vor dem offenen, erleuchteten Fenster schwebte, die Frau in den Klauen, die sich zunächst wehrte, und die dann plötzlich abstürzte, worauf die riesige Vampirfledermaus schrumpfte und davonjagte.
    »Paolo, kannst du uns diese Stelle zeigen?« wollte Zamorra wissen.
    Unbehaglich verzog der Taxifahrer das Gesicht. »Mir ist diese Straße unheimlich geworden… und ich bin immer noch froh, daß ich einfach davongerast bin, statt mich in die Angelegenheit hineinzuziehen zu lassen. Warum sollte ich es diesmal tun?«
    »Weil wir diesen Vampir möglicherweise zur Strecke bringen können«, gab Zamorra zu bedenken. »Wir sind auf so etwas spezialisiert.«
    »Mein Großvater machte einmal ein paar Andeutungen«, sagte Sebastian zögernd. »Da war mal die Rede von einem jungen Burschen mit einem völlig unaussprechlichen Namen, der hübschen Mädchen nachstellte und Vampire pfählte… aber was ich davon halten soll, weiß ich nicht. Vampire pfählen… Fledermäuse aufspießen? Was soll das denn bringen? Wenn ich einem Menschen einen Pfahl ins Herz bohre, stirbt er auch. Was unterscheidet Menschen und Vampire also voneinander? Überhaupt habe ich Großvaters Erzählungen immer für Märchen gehalten…«
    »Sicher«, nickte Zamorra. »Nun gut. Ich kann euch zu dem Haus fahren… nur gefällt mir das überhaupt nicht.«
    Zamorra nickte. »An deiner Stelle würde es mir auch nicht gefallen. Aber wir sind mit so etwas vertraut. Wenn es hier tatsächlich einen leibhaftigen Vampir gibt, dann werden wir ihn zur Strecke bringen. Und dazu brauchen wir erst einmal dich, Paolo, damit du uns auf die richtige Spur setzt.«
    Er hieb ihm auf die Schulter. »Fahr uns hin. Über einen Geldschein extra können wir notfalls immer noch reden…«
    »Mir geht es doch nicht um das Geld!« fauchte

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