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0471 - Schandturm der Templer

0471 - Schandturm der Templer

Titel: 0471 - Schandturm der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geheimnisvollen Reichen umherirrten, geleitet durch die Kraft des Dämons Baphometh.
    Der ewige Friede war etwas, was sich jeder Mensch wünschte. Egal, wie es in seinem Leben ausgesehen hatte. Die Seelen der Ritter besaßen ihn nicht. Waren wir deshalb gekommen, um ihnen dazu zu verhelfen? Und welche Rolle spielte dabei der Schädel?
    »Hört ihr die Stimme?« fragte Dominique plötzlich, trat zurück und breitete die Arme aus. Suko verfolgte sie mit dem Lichtstrahl. Sie breitete die Arme aus. Diese Geste wirkte theatralisch und gleichzeitig wie einstudiert. Mir kam das Mädchen vor wie zwischen den Steinen, als es sich dem Götzen hatte opfern wollen.
    »Wir hören nichts«, sagte ich.
    Sie nickte. »Aber sie sind da. Sie rufen mich, nein, sie rufen uns. Wir sollen ihnen folgen.«
    »Und wohin?«
    Ihre Armbewegung wirkte schlangenhaft. »Weit weg, wo wir nicht hinschauen können, versteht ihr das?«
    »Nein, leider nicht…«
    Dominique nickte. »Es war auch nur ein Wunsch. Ich werde ihn befolgen.« Sie schaute uns fest an.
    »Ich gehe jetzt!«
    »Und wohin?«
    »Auf die Türme. Auf die Schandtürme. Ich muß für meine Taten büßen. Ich bin eine Ausgestoßene, und ich werde es bleiben, es sei denn, ich gehe in den Tod…«
    Ich wollte ihr nacheilen, als sie sich in Bewegung setzte, aber Suko machte mich auf etwas aufmerksam.
    »John, die Toten!«
    Auf der Stelle kreiselte ich, leuchtete gegen einen der Gebetsstühle und sah, wie sich der Ritter bewegte.
    Er hob seinen Kopf an!
    Es war eine Bewegung, die mir durchging, die mich bannte, denn am Hals klaffte ein breiter Riß.
    Der Ritter saß noch immer, aber er bekam von Sekunde zu Sekunde mehr Kraft und drehte seinen Schädel.
    Ein Schuß krachte.
    Viermal hörte es sich an, als hätte jemand geschossen. Es war nur die zufallende Tür, die dieses Echo erzeugt hatte. Somit waren Suko und ich allein.
    »Wir wissen, wo sie hinwill, John. Laß uns bleiben.«
    Ich traf auch keinerlei Anstalten, den Raum zu verlassen. Die Ritter waren jetzt wichtiger.
    Der erste verließ den Gebetsstuhl. Er sah aus wie ein Gespenst. Das Gesicht bleich wie der Mond, mit einem leichten grünen Schimmer unterlegt, als würde die Haut schimmeln. Die Augen waren nur mehr runde Flecke, sein Mund stand offen.
    Er konnte sich nicht mehr halten, fiel vor dem Gebetsstuhl zu Boden, stützte sich aber mit beiden Händen ab. Die Haut dort zog sich dünn wie Seidenpapier über die Knochen.
    Dann kam er hoch.
    Schwerfällig, wie ich es von den Zombies, den lebenden Toten, gewohnt war.
    Ich half ihm nicht. Er blieb breitbeinig vor mir stehen, stierte mich an, und es sah so aus, als würde er das, was einmal seine Lippen gewesen waren, zu einem breiten Grinsen verziehen.
    Seine Gestik sagte mir, daß er etwas von mir wollte, und auch die drei anderen Ritter hatten es in ihren Gebetsstühlen nicht mehr ausgehalten. Normalerweise begegnete ich den Zombies mit einer Kugel aus der Beretta. Sie trug ich jedoch nicht bei mir. Ich hätte die Zombies auch anders vernichten können, aber das war nicht der Sinn der Sache.
    Sie wollten etwas von uns.
    »Verdammt, wenn sie sprechen könnten«, sagte Suko und ballte vor Wut die Hand zur Faust.
    »Dominique hat sie gehört.«
    »Sie kannte sie auch von früher her. Ich würde sagen…«
    Den Satz konnte mein Freund nicht mehr aussprechen. Jemand stieß hinter uns die Tür auf.
    Danach ging alles sehr schnell. Wir sahen noch die Horde, erkannten die haßentstellten Gesichter, dann fielen sie über uns her wie die Ameisen. Wehren konnten wir uns kaum.
    Ich wehrte Knüppelschläge noch zweimal ab. Beim dritten- und viertenmal hämmerten sie mich zu Boden, und für mich erloschen sämtliche Lichter…
    Suko erging es nicht anders.
    ***
    Dominique rechnete damit, es noch zu schaffen. Sie wußte, daß die Nacht des Schreckens begonnen hatte, wenn die Toten erwachten und das Zeichen gesetzt wurde.
    Die Toten lebten, die Lebenden würden bald sterben, der Himmel erschien in einer blutigen Farbe, alles war verkehrt, Gott hatte die Welt verlassen, der Teufel würde sie übernehmen und seine Spuren hinterlassen.
    Die Zeit des Niedergangs war erreicht.
    Das blonde Mädchen hastete durch die Halle. Die beiden Fremden würden sich wehren können, vielleicht schafften auch sie noch die Flucht, bevor es zu spät war. Sie jedenfalls wollte vorher verschwunden sein.
    Der Eingang stand noch offen. Dominique drückte sich durch den Spalt, lief die ersten Schritte in die kühlere

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