Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Männer bequem Platz.
    Im Vorratsraum lagerten Lebensmittel für mehrere Wochen, dazu Konzentrate und Wasser. Über mangelnde Bewaffnung konnten sie sich auch nicht beklagen.
    Allein die Transformkanone im Bug des Jägers genügte, einen überlegenen Gegner im Überraschungsangriff zu erledigen.
    An Bord befanden sich außerdem Handfeuerwaffen und atomare Miniaturbomben.
    Und selbstverständlich verfügte der Jäger über die modernsten Orter und Peilanlagen.
    „Sechzig Lichtjahre für die erste Etappe", gab Maron bekannt, als er mit der Programmierung fertig war. „Den Rest der Strecke legen wir in kleineren Sprüngen zurück, damit wir orten können. Allerdings kann man auch uns orten, denn wir haben ja keinen Librationstarner wie die POLO. Aber wir auch ja so winzig ..."
    „Bescheidenheit ist eine Zier ...", Murmelte Corner.
    „... und länger leben wir mit ihr!" schloß Maron.
    Sie gingen kurz darauf in den Linearraum, und als sie in das Einsteinuniversum zurücktauchten, stand die rote Riesensonne nur noch zwei Lichtjahre entfernt vor ihnen.
    Corner beschäftigte sich mit den Ortung, konnte aber keine Echos feststellen. Nur in Richtung des Systems selbst sprachen die Geräte an.
    „Die Wachflotte", meinte Maron besorgt. „Da müssen wir hindurch. Hoffentlich ergeht es uns nicht so wie den beiden Space-Jets, daß wir als Hals über Kopf flüchten müssen."
    „Die waren größer als wir, außerdem hatten sie Pech, genau einem Wachkreuzer vor den Bug zu fliegen. Wir schaffen es schon."
    Corner war Optimist, und wenn er die Zweifel Marons teilte, so verriet er das mit keinem Wort.
    Wenigstens jetzt noch nicht.
    Die beiden Männer waren gut aufeinander eingespielt und verstanden sich ausgezeichnet. Jeder wußte, daß er sich auf den anderen verlassen konnte.
    Nach zwei weiteren Kurzetappen waren sie nur noch zwei Lichtstunden von dem dreiunddreißigsten Planeten entfernt, einer plutoähnlichen Welt mit gefrorener Atmosphäre, nackten Felsen und lebensfeindlichen Umweltbedingungen.
    Sie orteten drei Wachkreuzer auf ihrer Bahn um die rote Riesensonne. Suchstrahlen fielen nicht ein.
    Man hatte sie also noch nicht bemerkt.
    Maron schaltete den Antrieb ab, um jede verräterische Energieabstrahlung zu vermeiden.
    Wenn sie die Flugrichtung nicht änderten, würde der Eisplanet sie einfangen.
    Die Geschwindigkeit lag bei zweihunderttausend Kilometer pro Sekunde, sie hatten also noch gut drei Stunden Zeit, ehe sie den Kurs ändern oder landen mußten.
    „Willst du etwa auf dem Schneeball landen?"
    erkundigte sich Corner wenig begeistert.
    „Warum eigentlich nicht?" fragte Maron zurück.
    „Dort könnten wir ungestört Beobachtungen anstellen. In gelandetem Zustand sind wir praktisch nicht zu entdecken, es sei denn, jemand käme auf die abseitige Idee, den dreiunddreißigsten Planeten genauer zu untersuchen."
    „Vielleicht hast du recht. Sylvio."
    Weit von ihnen entfernt schwebte eine unförmige Raumfestung an ihnen vorbei. Eigentlich erwartete Maron, daß sie nun geortet würden, aber nichts dergleichen geschah.
    Man hatte sie nicht bemerkt.
    „Das ist schon fast ein Wunder", meinte Corner verblüfft.
    „Sie halten uns für einen winzigen Planetoiden", vermutete Maron. „Anders kann ich es mir nicht erklären."
    Die Festung verschwand in entgegengesetzter Richtung.
    Zwei Stunden später schaltete Maron die Bremstriebwerke ein, und der Jäger glitt in eine Landebahn um den weißen Planeten. Natürlich bestand die Möglichkeit, daß es auf seiner Oberfläche militärische oder wissenschaftliche Stationen gab, von denen jedes einfliegende Objekt erfaßt Und genau analysiert Wurde, aber das war ein Risiko, das die beiden Terraner eingehen wollten.
    Die höchsten Spitzen der schroffen Berge waren eisfrei, weil die sich niederschlagende Atmosphäre keinen Halt gefunden hatte. Dafür mußte die Eisdecke in den Tälern und Ebenen kilometerdick sein. Eine Eiszeitwelt ohne Leben - das war „Schneeball", wie Corner den Planeten inzwischen offiziell getauft hatte.
    Die Suche nach einem geeigneten Landeplatz gestaltete sich schwieriger, als sie sich das vorgestellt hatten. Auf einer glatten Eisfläche gab es keine Deckung für sie. Die Gebirge selbst waren schroff und kahl. Auch hier hatte es wenig Sinn, nach einem Versteck zu suchen. Blieben eigentlich nur die Schluchten.
    „Da vorn", rief Corner und deutete in Flugriohtung. Der Jäger flog sehr niedrig, in kaum zwei Kilometer Höhe, über die Ebene hinweg, genau auf ein

Weitere Kostenlose Bücher