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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebirge zu, das sich viele tausend Meter hoch in den schwarzen, atmosphärenlosen Himmel türmte.
    „Der Einschnitt!"
    Das Tal spaltete das Gebirge in zwei Teile. Sicher hätte es an verschiedenen Stellen gute Versteckmöglichkeiten geboten, aber ...
    „Wenig Sinn, Rain. Die massiven Felsen schirmen jeden Funkverkehr ab. Wir würden nur Sendungen empfangen können, die genau über uns im Raum abgestrahlt werden. Ich Will versuchen, auf dem Gipfelgrat einen Landeplatz zu finden.
    Mehr als ein paar Meter brauchen wir ja nicht."
    Er zog die Maschine rechtzeitig hoch und schaltete den Antrieb ab. Die Schwerefeldgeneratoren begannen zu brummen, und auf seinen Antigravkissen schwebte der Jäger sanft dahin, dicht vorbei an nadelscharfen Bergspitzen und Graten.
    Auf einem winzigen Plateau landete er schließlich.
    Es war zwischen den beiden höchsten Gipfel auf einem Grat gelegen, der sie verband. An verschiedenen Stellen lag Schnee und Eis, an anderen brach nackter Fels hervor. Von oben aus gesehen würde es unmöglich sein, den Jäger ohne Speaialgeräte zu finden. Er würde sich kaum von einem der dunklen Flecken unterscheiden.
    Maron schaltete auch das Antigravfeld ab. Nur noch die Heizung und Lufterneuerung arbeiteten, aber beide Einrichtungen benötigten so wenig Energie, daß eine bemerkenswerte Abstrahlung nicht zu befürchten war.
    Er reckte sich und drehte sich zu Corner um.
    „Nun, alter Junge, was sagst du jetzt? Da sitzen wir auf einem unbekannten Planeten und warten darauf, ob man uns entdeckt oder nicht. Ich komme mir wie ein Explorerkommandant vor."
    Corner winkte ihm zu, ruhig zu sein. Er hatte, wie schon oft genug zuvor, die Frequenz des Funkempfängers verstellt, und diesmal bekam er ganz deutlich Sendungen herein. Es waren takerische Sendungen, ganz ohne jeden Zweifel, aber auch der dazwischengesehaltete Translator half ihm nicht, weiter. Die Sendungen waren militärischer Art und daher verschlüsselt.
    „Wenigstens sind wir hier nicht ganz allein", flüsterte Maron.
    „Nein, das sind wir nicht", gab Corner ihm recht.
    „Ich frage mich nur, warum wir hier sitzen? Wir verstehen kein Wort, und daß es von Schiffen der Takerer in dieser Gegend wimmelt, wußten wir auch vorher." Maron sagte: „Schalte die Peilanlage hinzu, damit wir wenigstens herausfinden, aus welcher Richtung die Sendungen kommen. Vielleicht gibt uns das einen Hinweis, mit dem wir etwas anfangen können.
    Ich werde uns inzwischen etwas zu essen machen."
    „Das ist eine gute Idee", murmelte Corner und befaßte sich mit seinen Geräten.
     
    *
     
    Die Marsav war überall.
    Ihre Zentralen lagen auf Takera, im Vulkanberg und auf dem Grund des flachen Meeres.
    Im Augenblick herrschte Alarmstimmung, denn die Gefangennahme der Terraner und ihrer Hilfspersonen hatte die schlimmsten Befürchftungen bestätigt.
    Aber noch aufregender war die Tatsache, daß der angebliche Ganjo zu den Gefangenen zählte.
    Es war durchaus nicht so, daß jeder Takerer, ob er nun Angehöriger der Geheimpolizei war oder nicht, die Auffassung des Taschkars bedingungslos teilte.
    Vor zweihunderttausend Jahren waren Ganjasen und Takerer ein Volk gewesen nämlich Cappins.
    Langsam hatte sich dann die Spaltung vollzogen, von den Taschkars systematisch betrieben und gefördert.
    Doch das Erbe der Vergangenheit ließ Sich nicht unterdrücken. Die Erinnerung blieb. So auch die Erinnerung daran, daß die Alten prophezeit hatten: Der Ganjo wird eines Tages in ferner Zukunft wiederkehren, und er wird die Völker der Galaxis Gruelfin befreien.
    Niemand wagte daran zu denken, wovon er sie befreien sollte.
    Aber niemand gab auch die Hoffnung auf, die er heimlich und tief im Herzen mit sich trug, vom Vater auf den Sohn vererbt, und auch durch die strenge Erziehung in Schule und Schulungslagern nicht zum Schweigen gebracht.
    Gehorchen! Das war das Leben eines jeden Takerers, der sich dem Dienst in der Marsav gewidmet hatte.
    Er gab keinen freien Willen und keine private Hoffnungen mehr. Der Taschkar war Herr über Leben und Tod, und Ginkorasch, nicht weniger gefürchtet, war der Vollstrecker seiner Befehle.
    An irdischen Maßstäben gemessen hätte man Calimasch als Major bezeichnen können, obwohl sein eigentlicher Dienstrang anders lautete.
    Schon als junger Mann war er in die Marsav aufgenommen worden, und seitdem gab es kein Privatleben mehr für ihn. Die wenigen Urlaube hatte er im Elternhaus verbracht, und als er aus dem letzten zurückkehrte, wurde er zum Major und

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