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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verdammte Portugiesenschiff entdeckt. Wir haben es geschafft, und Beaucasser guckt in die Röhre. Das Ding gehört uns.«
    »Damit sollten wir schleunigst eine Markierungsboje setzen, um unsere Ansprüche bekanntzugeben, und wir sollten eine Funknachricht in den Äther geben. Sonst pfuscht uns Beaucasser vielleicht doch noch dazwischen.«
    »Er pfuscht nicht«, widersprach Doland gelassen. »Seine Leute können es nämlich nicht entdecken.«
    »Und wieso nicht?« sagte Laury mißtrauisch. »Was du entdeckst, kann auch jeder andere entdecken - schließlich sind sie lange genug hier an diesem Küstenstreifen und haben genug Leute und Technik dafür! Wer garantiert uns, daß nicht gerade in diesem Augenblick ein paar von seinen Leuten ebenfalls fündig werden?«
    »Ich garantiere dafür«, sagte Doland heiter. »Wie wollen sie etwas finden, was sie nicht sehen können?«
    »Moment mal, mein Freund«, sagte Randall, während er Dolands Preßluftflasche überprüfte und feststellte, daß sie absolut leer war. Er konnte das Ventil so weit öffnen, wie er wollte - da zischte nichts mehr heraus. »Wieso können sie das Wrack nicht sehen? Kannst du uns das mal näher erklären?«
    »Ganz einfach. Es ist unsichtbar.«
    ***
    Zamorra stand an der Reling und sah über die ruhige Wasserfläche hinaus. Es herrschte ein sehr mäßiger Wellengang, und es war fast windstill. Drückende Tropenhitze lag über dem Wasser mit den im Sonnenlicht flirrenden Wellen. Leichte Schaumkronen gab es erst in Ufernähe, und die Strömung schien auch nicht besonders stark zu sein.
    Nicole trat zu Zamorra und lehnte sich leicht an ihn. »Eine reine Männer-Crew«, sagte sie. »Gefällt mir nicht besonders. Vor allem, daß ich jetzt die einzige Frau an Bord bin. Das kann Ärger geben. Einer von den Matrosen starrt mich ziemlich aufdringlich an, wenn wir uns begegnen.«
    »Du wirst am besten auf deine manchmal allzu freizügigen Auftritte weitgehend verzichten«, schlug Zamorra vor. »Damit du die Herrschaften nicht über Gebühr provozierst.«
    »Soll ich bei dieser Hitze im Wintermantel herumlaufen?« protestierte sie.
    »Das nicht unbedingt, aber ein Badeanzug statt des gewohnten Evaskostüms würde es auch schon tun«, erwiderte Zamorra.
    »Und wenn ich gerade mal einen kleinen Tanga im Gepäck habe, weil ich eigentlich damit gerechnet hatte, nach unserer Landung in der Stadt einen Einkaufsbummel machen zu können?«
    »Dann hast du Pech und wirst eine deiner kostbaren Blusen opfern müssen«, grinste der Professor. »Vielleicht bin ich auch großzügig und leihe dir eines von meinen Hemden. Oder Missouri gewährt dir einen Landurlaub, damit du doch noch zu deiner Boutiquen-Plünderungs-Orgie kommst.«
    Nicole warf einen sehnsüchtigen Blick auf das klare Wasser. »Es schreit förmlich nach mir«, bedauerte sie. »Hörst du, wie es ruft, ich solle hineinspringen und ein paar Runden darin schwimmen?«
    Der Parapsychologe schmunzelte. »Denk an die Haie.«
    »Ich sehe hier keine. Gibt es hier überhaupt Fische?«
    »In jedem Meer gibt es ein paar«, grinste Zamorra. »Aber vielleicht hat der angebliche Spuk sie vertrieben. Ach ja, ich soll nachher den Tauchern einen Vortrag halten… mal sehen, was daraus wird. - Ist das eine Luftspiegelung, oder dümpelt da hinten noch ein anderes Schiff?« Er wies mit ausgestrecktem Arm in die Richtung.
    »Sieht tatsächlich nach einem Schiff aus. Vielleicht die Schatzjäger-Konkurrenz.«
    »Ob Beaucasser deshalb seine hübschen Kanönchen auf dem Vorderdeck hat? Vielleicht möchte er einen Privatkrieg gegen erfolgreichere Konkurrenten führen…«
    »Kanönchen?«
    »Es sollte mich wundern, wenn sich unter den Tarnungen etwas anderes verbirgt«, sagte Zamorra. »Ich werde mir die Kästen nachher mal näher ansehen. Schließlich möchte ich rechtzeitig wissen, ob das hier ein modernes Piratenschiff ist oder nicht.«
    »Sie enttäuschen mich, Professor«, ertönte Beaucassers Stimme hinter ihnen. Zamorra hob nur die Brauen. Vermutlich hatte sich der Schatzjäger nicht einmal gezielt angeschlichen, aber die weichen Sohlen seiner Bordschuhe erlaubten es ihm, sich lautlos zu bewegen, und Zamorra hatte nicht auf den Schatten geachtet, den der Mann warf. »Piratenschiff und Kanonen, Zamorra… wofür halten Sie mich? Für einen Verbrecher?«
    »Was steckt denn unter den Verkleidungen?«
    »Technisches Gerät«, sagte Beaucasser.
    »Besteht die Möglichkeit zu einem Landausflug?« erkundigte Nicole sich. Sie erklärte ihm

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