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0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jugendliche, die wegen ihrer Kleidung besonders auffielen.
    Leder, Nieten, Helme auf den Köpfen, manche grellbunt, andere wiederum rabenschwarz.
    Ich ging in einen Wagen, wo mich die Typen einfach nicht störten, denn sie brachten zusätzlich noch ihre Radios mit und hatten sie auch eingeschaltet, so daß die Rockklänge peitschend und hart durch die Wagen dröhnten. Wer sich den Randalierern widersetzte, hatte es oft genug schwer zu büßen.
    Einen Sitzplatz fand ich ebenfalls. Meine Füße schleiften über Papier. Ich knüllte es zusammen und schleuderte die Kugel zielsicher in einen Abfallkorb.
    Mir schräg gegenüber saß ein Mann im dunklen Mantel. Er hatte sich mit dem Schulterbogen gegen die Fensterscheibe gelehnt und schaute starr auf den Bahnsteig. Der Kragen seines Mantels stand aufrecht. Er berührte fast den Rand des dunklen Huts, dessen Krempe leicht gebogen war und Schatten in die Stirn warf.
    Zwei Frauen kamen und ließen sich mir gegenüber nieder. Sie stellten die Einkaufstüten zwischen ihre Füße am Boden ab und begannen mit einem Gespräch über Sonderangebote, die es jetzt überall in den Kaufhäusern und Geschäften gab.
    Der Zug fuhr an. Ein kurzes Rucken, dann beschleunigte er sehr schnell. Die hellen Lichter des Bahnsteigs huschten vorbei und wurden zu gelben Nebelstreifen.
    Wir tauchten in den Tunnel, und an der Tür erschienen die vier jugendlichen Rocker, Punker oder wie immer sie sich sahen. Da es eng war, mußten sie hintereinander gehen.
    Der erste hatte weißblond gefärbtes Haar, das auf seinem Kopf lag wie angeklatscht.
    Er trug Lederkleidung und unter dem linken Arm ein Radio, das zwei Lautsprecher besaß. Sie kamen mir vor wie Augen aus Metall. Die Augen des jungen Mannes aber waren dunkel. Sein Blick wieselte, er schätzte blitzschnell die Personen ab, die außer ihm und seinen Kollegen innerhalb des Wagens saßen.
    Auch mich sah er an. Ich schaute nicht provozierend zurück, aber gleichgültig.
    Der Typ mußte weitergehen, weil ihm der Hintermann in den Rücken stieß. Es war ein Farbiger. Er hatte einen tänzelnden Gang und lauschte der Musik aus einem Walkman. Dabei schnickte er mit seinen langen Fingern, deren Nägel er schwarz bemalt hatte. Er trug eine rote Mütze, die an ihrer Oberseite einen Knoten besaß.
    Die beiden letzten waren kleiner und auch jünger als die ersten. Sie waren sogenannte Mitläufer. In ihren Gesichtern leuchteten noch die Pickel der Pubertät, aber sie besaßen schon die verschlagenen Blicke der Schläger aus der Gosse.
    Ein Quartett, das mir nicht gefiel. Noch wies nichts darauf hin, daß sie Putz machen würden. Die beiden Frauen mir gegenüber hielten krampfhaft ihre Tüten fest, und die Gesichter waren bleich geworden.
    Der Blonde und der Farbige setzten sich dem Mann gegenüber, der seinen Mantelkragen hochgeschlagen hatte und noch immer aus dem Fenster schaute, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen.
    Der Farbige ließ sich zuerst auf die Bank fallen, streckte die Beine aus und berührte den Mann im dunklen Mantel, der sich darum nicht kümmerte.
    Der Blonde fiel ebenfalls auf die Bank. Er drehte sich so, daß er seine Gehstelzen in den Gang strecken konnte und andere Fahrgäste darüber hinwegsteigen mußten.
    Eine Provokation. Ich hoffte nur, daß es dabei blieb.
    Es blieb nicht dabei, denn er stellte sein Radio an. Die Rockgruppe Deathrow testete das Durchhaltevermögen ihrer Zuhörer. Wenn man länger zuhörte, gab es bestimmt taube Ohren und dicke Birnen. Dieses Quartett fand jedoch Gefallen an der Musik. Schon bewegten sie ihre Körper im harten Rhythmus.
    Die beiden Frauen mir gegenüber drückten sich in die Ecke und warfen mir scheue Blicke zu. Dann packten sie ihre Taschen, standen auf und verließen den Wagen unter dem Lachen der vier Krakeler.
    Ich blieb sitzen.
    Der Mann im Mantel ebenfalls. Er tat völlig unbeteiligt, und das paßte dem Strohblonden wohl nicht. Ich sah, wie er seinem Kumpan zunickte und dieser sich schon die Hände rieb.
    Wahrscheinlich wollten die dem Fahrgast eine Lektion erteilen. Doch zuvor stoppte der Zug.
    Sofort wurde die Musik abgedreht. Die Typen bekamen jetzt lange Hälse, weil sie unbedingt mitbekommen wollten, wer einstieg. Sie hatten Pech. Wahrscheinlich waren sie schon von draußen gesehen worden, wir jedenfalls bekamen keinen neuen Fahrgast.
    Das ärgerte die Krawallmacher. An ihren Gesichtern war dies abzulesen. Bisher hatten sie die Lage nur sondiert, jetzt wollten sie Action. So war es oft

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