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0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer Seite. Der dritte drehte Lizzy den Rücken zu, und sie sah, wie die drei zugleich die noch freien Arme hoben.
    Die Lichtstrahlen, die breit aus ihren Handflächen zu dringen schienen, konzentrierten sich jetzt auf einen Punkt.
    Es war der Altar. Noch strahlten sie in einem bestimmten Winkel ab, so daß der Dealer nicht berührt wurde.
    Aber die drei Druiden hatten etwas vor. Sie bewegten ihre Hände wieder gemeinsam, die Strahlen näherten sich Hadib, und er wurde von ihnen getroffen.
    Lizzys Herz schlug bis zum Hals. Sie konnte nichts für ihn tun, ihn nur beobachten, und sie sah ihn plötzlich überdeutlich in einem grünen Licht. Er wirkte wie ein Schattenriß, und er bäumte sich plötzlich auf, denn die Hände hatten ihn losgelassen.
    Es sah so aus, als könnte er sich von der Altarplatte rollen und den Häschern entkommen, doch es war ein tödlicher Irrtum. Die Strahlen waren auch in seinen Körper gedrungen. In der Haltung, in der er sich befand, starb er auch.
    Sein Körper zitterte. Lizzy bekam den Eindruck, als würden die Umrisse zerfließen.
    Das geschah in der Tat.
    Sie zerflossen nicht nur, sie brachen auch zusammen, und wo Hadib noch vor Sekunden gelegen hatte, quirlte für einen kurzen Moment eine Staubwolke, die menschliche Umrisse besaß und dann vom Wind gepackt und weggeweht wurde.
    Aus, vorbei…
    Hadib gab es nicht mehr. Ein Mensch hatte einfach aufgehört zu existieren. Der Altar hatte sein Opfer bekommen, und eine alte Tradition war weitergeführt worden.
    Das wollte in Lizzys Kopf nicht hinein. Sie weinte und streckte ihr Gesicht den fallenden, dicken Tropfen entgegen, während sich die drei Druiden so weit über die Altarplatte beugten, daß sie den Stein mit ihren freiliegenden Stirnen berühren konnten.
    Sie bedankten sich für die Hilfe, die sie bekommen hatten, und auch die beiden Gestalten in Lizzys Nähe beugten ihre Oberkörper dem Boden entgegen.
    Das Mädchen wußte selbst nicht, woher es den Mut nahm, sich zu drehen. Ein Jetzt-oder-nie-Gefühl hatte sie überkommen, und Lizzy drehte sich so schnell wie noch nie. Wenn sie floh, mußte es ihr gelingen, in die Räume zwischen den Steinen zu gelangen. Nur dort konnte sie sich vor den Verfolgern für einige Zeit verbergen.
    Bevor sich die Kuttenträger wieder aufgerichtet hatten, war sie schon verschwunden. Ob die Männer hinter ihr herschrieen und wie sie das Mädchen veranlassen wollten, endlich zu stoppen, war Lizzy egal. Sie wollte nur weg.
    Die Steine bildeten für sie Deckung und Fluchtweg in einem. Man hatte sie damals so angelegt, daß sie Straßen und Gassen bildeten, die allesamt hineinführten in einen Wirrwarr, in dem sich kaum jemand zurechtfinden konnte.
    Die aufrecht stehenden Steine griffen nach dem Mädchen. Jedenfalls bekam Lizzy den entsprechenden Eindruck, als sie zwischen diese kantigen Säulen tauchte und deren Schatten über sie fielen, als wollten sie die Flüchtende verschlucken.
    Einen großen Nachteil besaß sie ebenfalls. Es war der weiche, feuchte und auch rutschige Boden, auf dem sie kaum Halt fand, wenn sie sich schnell bewegte.
    Sie rannte mit großen Schritten, lief auch geduckt und hatte den Kopf nach vorn gedrückt. Manchmal peitschte der Wind so hart durch die Lücken, daß ihr Lauf fast gestoppt oder sie zur Seite gedrückt wurde. Auch den Schnee, den Regen und den Wind sah sie als ihren Feind an. Pfützen hatten sich auf dem Boden ausgebreitet. Wenn sie hineintrat, spritzte das Wasser so hoch, daß es sogar gegen ihr Gesicht klatschte.
    Am meisten Angst hatte sie vor den geheimnisvollen grünen Strahlen. Das Bild vom Tod des Dealers hatte sich in ihrem Gedächtnis unauslöschlich eingeprägt. Solange sie lebte, würde sie es nicht vergessen können. Das war wie ein immer wiederkehrender Alptraum.
    Noch war sie nicht erwischt worden. Sie wußte aber auch, daß sie nicht nur geradeaus laufen durfte.
    Lizzy kam von ganz unten. Sie hatte in der Riesenstadt London schon als Kind lernen müssen, wie man überlebte, und zu diesen Regeln gehörte es auch, sich stets Verstecke zu suchen oder welche zu besitzen.
    So auch hier.
    Der Weg führte geradeaus weiter. Er war aber relativ deckungslos, so daß Lizzy nichts anderes übrigblieb, als nach rechts oder links in die Lücken zwischen die Steine zu tauchen.
    Sie entschied sich für die rechte Seite. Die Kurve bekam sie nicht ganz, mit der linken Schulter prallte sie noch gegen eine Kante, kassierte eine schmerzhafte Prellung taumelte aber weiter, drehte

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