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0476 - Der Sohn des Killers

0476 - Der Sohn des Killers

Titel: 0476 - Der Sohn des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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werde.«
    »Reden Sie nicht drum herum, Felkin«, knurrte Phil.
    Rog setzte sich auf einen Stuhl. Die Pistole zeigte genau auf mich, während der andere Phil deckte.
    »Kommen wir also zur Sache. Decker hat heute John Carpenter und Ben Flood hochgenommen. Wie wir erfahren haben, sitzen beide in einer soliden Zelle in der 69. Straße. Ich glaube, die Hausnummer ist 201.«
    »Ihr seid ausgezeichnet informiert«, sagte ich.
    »Das ist die Voraussetzung in unserem Beruf. Wir wissen auch, daß Jeff Bronson im Untersuchungsgefängnis ist. Darauf komme ich später zurück. Und hier ist meine Forderung: Ihr werdet uns noch heute nacht John Carpenter und Ben Flood ausliefern.«
    Phil lachte so laut, daß ich Angst hatte, er würde sich verschlucken. »Das ist das dümmste Zeug, das ich je gehört habe«, rief er. »Man will uns erpressen! Es ist einfach zum Lachen, Jerry!«
    Das fand ich nicht. Phil hatte den Bogen überspannt, denn Felkin ragierte ausgesprochen unfreundlich.
    »Mach ihm klar, Bill, daß ich sein dämliches Gerede nicht länger ertragen kann.«
    Das war ein Auftrag nach Scotts Geschmack. Er gehörte zu den Typen, die sich besonders stark fühlen, wenn sie einem Wehrlosen gegenüberstehen. Er schlug Phil zweimal voll ins Gesicht. Dabei bemühte er sich, sofort wieder aus seiner Reichweite zu kommen.
    Phil war kein Selbstmörder. Er sah, daß Scott nur darauf wartete, angegriffen zu werden. Phil tat ihm den Gefallen nicht. Er steckte die Schläge ein, ohne zu zücken.
    »Genug«, sagte Rog Felkin, »wir brauchen den Gentleman noch.«
    »Optimist !« quetschte Phil kaum verständlich hervor.
    »Er hat schon wieder was gesagt«, krächzte Bill Scott. »Soll ich ihm noch eine Abreibung verpassen?«
    »Nein«, kam es scharf zurück.
    Ich hatte das Gefühl, daß Felkin seinem Kumpan am liebsten selbst die Faust in das grinsende Gesicht gesetzt hätte.
    »Okay, Cotton, kommen wir endlich zum Geschäft. Ihre beide seid doch große Nummern beim FBI. Wir werden euch von hier wegbringen und dann euren Chef anrufen. Was meint ihr, wie gern der euch gegen John und Ben austauscht!«
    »Das ist lächerlich, Felkin. Es gibt keinen ähnlichen Fall in der langen Geschichte des FBI. Wir machen keine Tauschgeschäfte mit Verbrechern.«
    Das Wort »Verbrecher« traf ihn. Er wurde erst rot, dann blaß.
    »Überlegen Sie doch, Felkin«, fuhr ich fort, soweit in orientiert bin, haben Sie noch kein Menschenleben auf dem Gewissen. Wegen der anderen Sa- »chen gibt es zehn, vielleicht fünfzehn Jahre. Aber was ihr jetzt vorhabt, bringt euch auf den Elektrischen Stuhl. Hofft nicht, daß sie euch nicht erwischen. Bisher ist das FBI immer noch Sieger geblieben.«
    »Sie reden viel, Cotton. Aber manchmal ist das sogar nützlich. Sie werden Ben und John eben allein herausholen, Ihr Freund bleibt so lange in unserer Gewalt. Eines verspreche ich Ihnen: wenn Sie eine krumme Tour versuchen, ist Decker eine Leiche.«
    Ich wußte, daß er es ernst meinte. Sie hatten es sich nun mal in den Kopf gesetzt, ihre Komplicen zu befreien.
    Phil nickte mir kaum merklich zu. Er wollte mir mitteilen, daß ich zum Schein auf ihre Pläne eingehen sollte.
    Felkin ging zum Telefon und rief eine Nummer an, die ich nicht so schnell feststellen konnte. Er wählte und hielt dabei die Hand über die Scheibe.
    »Hier ist Rog«, meldete er sich nach einer Weile. »Du kannst jetzt losfahren!«
    ***
    Mitternacht war vorüber. Ich stand vor unserem Distriktgebäude in der
    69. Straße.
    »Hallo, Jerry«, begrüßte mich Dick Borden, der Bereitschaftsdienst hatte. »Du willst dir wohl eine goldene Nase verdienen?«
    Ich lächelte schwach. »Weißt du, ob der Chef schon zurück ist?«
    Dick nickte. »Er war kurz nach zehn für ein paar Minuten hier, ist dann aber gleich nach Hause gefahren. Stimmt was nicht, Jerry?«
    »Später, verbinde mich mal mit der Wohnung vom Chef.«
    »Also brennt es!«
    »Ja.«
    Mr. High war schnell an der Strippe. »Hier Cotton«, meldete ich mich. »Ich muß Sie dringend sprechen, Chef. Soll ich zu Ihnen kommen?«
    »Wo sind Sie, Jerry?«
    »Im Office.«
    »Okay, ich bin in zehn Minuten dort.« Dick fragte mich nicht weiter, und ich war ihm dankbar dafür. Ich setzte mich zu ihm in den Bereitschaftsraum und rauchte eine Zigarette. Die Minuten bis zum Erscheinen von Mr. High dehnten sich zu Ewigkeiten.
    Ich war so in Gedanken versunken, daß ich ihn erst bemerkte, als er vor mir stand. Er mußte mir ansehen, daß ich ziemlich down war.
    »Gehen wir

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