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0476 - Der Sohn des Killers

0476 - Der Sohn des Killers

Titel: 0476 - Der Sohn des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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teuflisches Lächeln. »Du hast recht, den Schnüffler hätte ich beinahe vergessen! Los, bring ihn um, Ben!«
    Mit einenf- Satz stand er hinter Flood und drückte den kalten Lauf des Revolvers in sein Genick. »Zieh deine Pistole heraus«, befahl Babyface. »Aber keine falsche Bewegung, sonst war es deine letzte.«
    Auf der Stirn Ben Floods perlten Schweißtropfen, wurden größer und rollten über sein Gesicht. »Ich kann nicht«, stöhnte er. »Wenn wir einen G-man umbringen…«
    »Du wirst ihn erschießen, nicht ich! — Zieh endlich deine Kanone!«’
    Bens Finger tasteten unter seine Jacke. Er fühlte den Griff der Pistole in seiner Faust, und das machte ihm Mut. Langsam zog er sie heraus.
    Der G-man lag noch zwischen den Büschen, so wie er ihn hingeschleift hatte, den rechten Arm unter dem Körper gezwängt.
    Warum sollte er ihn nicht erschießen? Der Revolver in seinem Nacken war ein zu starkes Argument.
    »Schieß!«
    Ben Flood hob die Pistole…
    ***
    McDovan wartete, bis sich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Erst dann drehte er sich um und fragte ärgerlich: »Können Sie nicht anklopfen, Mr. Martin?«
    Der Bucklige verzog das Gesicht. Es sollte ein Lächeln sein, aber es wurde nur eine Grimasse daraus. Georg Martin war sehr häßlich. Seine Stimme dagegen klang tief und volltönend. Sie war sympathisch, auch wenn sie aus einem häßlichen Munde kam.
    »Ich wußte nicht, daß Sie Besuch haben, Mr. McDovan. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich gestört habe.« Er machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen.
    McDovan hielt ihn mit einer Handbewegung zurück. »Bleiben Sie hier, ich habe sowieso etwas mit Ihnen zu besprechen.«
    George Martin neigte seinen mächtigen Kopf, der für den gebrechlichen Körper viel zu schwer war. »Darf ich mir die Frage erlauben, ob der Herr ein Kunde war? Mißverstehen Sie mich bitte nicht, Mr. McDovan, aber ich bin Ihr Geschäftsführer und halte engen, persönlichen Kontakt mit den Kunden unseres Hauses.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte der Chef ärgerlich. »Aber Mr. Cottons Besuch war rein privater Natur. Und jetzt wollen wir nicht mehr darüber sprechen. Setzen Sie sich.«
    Wie ein Automat folgte Martin der Aufforderung.
    McDovan ging unruhig hin und her, blickte aus dem Fenster, kam zurück und setzte sich dem Buckligen genau gegenüber.
    »Ich habe Sorgen, Mr. Martin, große Sorgen. Sie wissen ja selbst aus den Büchern, daß mein Vermögen hauptsächlich aus Außenständen besteht.«
    »Ich weiß, Mr. McDovan.«
    »Was mir im Augenblick fehlt, ist Bargeld. In den letzten Tagen ist mir ein todsicheres Geschäft durch die Lappen gegangen. Aber diese Summe hatte ich in meinen Plänen bereits einkalkuliert.«
    »Wieviel brauchen Sie, Mr. McDovan?«
    »Mindestens eine halbe Million. Natürlich könnte ich mir die Summe beschaffen, aber dann müßte ich unsere Rohdiamanten zu einem Schleuderpreis absetzen. Sie können sich selbst ausmalen, was passierte. Wie ein Lauffeuer würde sich die Transaktion in Fachkreisen herumsprechen. Ich wäre erledigt.«
    »Ja, das wären Sie«, sagte der Bucklige nachdenklich, »obwohl Sie ein Millionär sind.«
    McDovan beugte sich vor und blickte seinem Geschäftsführer fest in die Augen. Ihn irritierte der Anblick nicht mehr. Er sah in George Martin nur den Angestellten und den Fachmann, der wegen seiner überragenden Kenntnisse international berühmt war.
    »Ich habe Vertrauen zu Ihnen, Mr. Martin. Vielleicht wissen Sie einen Rat?«
    George Martin zwinkerte nervös, ehe er seinen schiefen Mund öffnete:
    »Ich könnte Ihnen das Geld besorgen, Mr. McDovan, sogar zinslos.«
    »Sie?«
    »Ja, ich«, antwortete der Bucklige bescheiden. »Allerdings unter einer Bedingung. Da ich selbst nicht so viel Geld besitze, müßte ich dem Geldgeber irgendwelche Sicherheiten anbieten können.«
    »Aber natürlich, das versteht sich doch von selbst.«
    »Diese Sicherheit wäre ich.«
    »Wie soll ich das auffassen?«
    »Ich müßte in Ihr Geschäft eintreten, Mr. McDovan. — Sozusagen als Teilhaber.«
    Für einen Augenblick war der Juwelier sprachlos. Einen solchen Vorschlag hatte er von dem stets bescheidenen Angestellten nicht erwartet.
    »Sie wollen also mein Teilhaber werden«, sägte er nach einer Pause. »Das kommt etwas unerwartet für mich, aber okay, ich habe keine Wahl.«
    »Sie dürfen das nicht falsch auffassen«, sagte Martin beinahe demütig. »Eine halbe Million Dollar ist sehr viel Geld. Als Ihr Teilhaber, Mr. McDovan, bin ich für

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