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0476 - Kalis tödlicher Spiegel

0476 - Kalis tödlicher Spiegel

Titel: 0476 - Kalis tödlicher Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oben zu landen, wo das Gelände flacher war. Von dort winkte er mir zu. »Alles klar, John? Keine Verletzungen?«
    »Nein.«
    »Kannst du den Proviantsack holen?«
    »Okay.«
    Er lag nicht weit entfernt. Ich hakte die Fallschirmleinen vom Felsen los und zog den schweren Sack hinter mir her, als ich den Hang hinaufstieg.
    Mandra kam mir entgegen. Zu zweit verrichteten wir das letzte Stück der Transportarbeit und blieben dort Kokken, wo der Inder auch sicher gelandet war.
    Er schaute mich an.
    Ich hob die Schultern. »Sorry, Mandra, erwarte von mir keine Erklärung. Ich habe sie nicht.«
    »Der Spiegel hat die Drei aufgesaugt«, flüsterte er. »Meine Güte, wie war es möglich?«
    »Weißt du das nicht?«
    »Nein, ich bin noch, nicht hinter seine Geheimnisse gekommen. So leid es mir tut.«
    »Wir müssen ihn suchen.«
    »Sicher, nur kann er überall sein. Und die Insel ist größer, als sie von der Höhe aussah.«
    Da hatte der Inder recht. Ich ließ meine Blicke in die Runde schweifen, um möglichst alles zu erfassen. Die Insel besaß nicht sehr viel Vegetation. Wenn Wald oder Gestrüppgürtel vorhanden waren, lagen sie höchstens in den Mulden und Tälern. Unwegsames Gelände überwog. Das Meer sahen wir nicht überall, weil uns mauerartige Felsformationen den Blick nahmen.
    »Die Frage ist, wo wir mit der Suche beginnen«, sagte ich zu Mandra. »Weißt du noch, wo der Spiegel verschwand?«
    Er deutete gegen die das kleine Plateau begrenzende Felswand, die sich im Westen zu einem Geröllhang senkte, so daß wir dort aufsteigen konnten. »In dieser Gegend.«
    Ich stimmte ihm zu, stand auf und ließ mir den Wind ins Gesicht wehen. Ich schaute auch gegen den Himmel, der von einem weißgrauen Wolkenmuster gezeichnet wurde. Das roch nach Regen. »Mandra, du bist ein Mensch, der aus einem anderen Kulturkreis stammt. Was hat es mit dem Spiegel auf sich? Ist er ein Tor?«
    »Jetzt bin ich davon überzeugt.«
    Ich drehte mich wieder um. »Und zu wem? Zu Kali? Wenn ja, wären unsere Freunde in ihrem Totenreich gefangen.«
    »Davon könnten wir ausgehen.«
    Ich ballte die Hand. »Du hast davon nichts gewußt und auch nichts gemerkt?«
    »Nein. Du müßtest mich kennen, John. Ich hätte sonst anders reagiert. Möglicherweise war ich zu voreilig. Ich habe mich auf Singals Aussagen verlassen. Er hat mir die Funktion des Spiegels und seine Herkunft erklärt. Da mußte ich einfach handeln. Ich habe mein Leben dem Kampf gegen die Dämonen und finsteren Götter geweiht. Da steht Kali an erster Stelle. Das wird auch wohl so bleiben.«
    »Sorry.« Ich schlug ihm auf die Schulter. »Ich habe dir keine Vorwürfe machen wollen. Aber verstehe auch mich. Ich weiß nicht, wo vorn oder hinten ist.«
    »Klar. Jetzt laß uns den Spiegel suchen!«
    Wir blieben auf dem flachen Gelände, bis wir den Hang erreichten, der dorthin führte, wo wir die große spiegelnde Fläche aus der Luft her gesehen hatten.
    Der Hang zog sich doch länger hin, als wir angenommen hatten. Zudem war er schwer zu begehen.
    Zu viele Hindernisse mußten überstiegen werden. Ein böiger Wind fuhr uns in die Seite und spielte auch mit den grauweißen Wolken am Himmel.
    Soweit ich bisher hatte erkennen können, war die Insel bis auf Mandra und mich menschenleer. Das brauchte nichts zu sagen. Kali konnte ihre Diener in Verstecken untergebracht haben.
    Direkten Kontakt mit dem Grauen oder dem kalten Horror der Totengöttin hatten wir bisher noch nicht gehabt. Aber das konnte sich blitzschnell ändern. Mandra und ich gingen davon aus, daß wir unter heimlicher Kontrolle standen.
    Der Hang zog sich länger hin, als es zu Beginn ausgesehen hatte. Mandra trug noch das Funkgerät bei sich, das sich ebenfalls im Proviantsack befunden hatte. Es war sehr leistungsfähig, wir würden auch in einem großen Umkreis gehört werden können.
    In den letzten kalten Wochen hatte ich lange nicht mehr so geschwitzt wie bei diesem Marsch. Ich war die Eiseskälte in London gewöhnt, hier lagen die Temperaturen über dem Gefrierpunkt, so daß mein Laufen über den Hang anstrengte.
    Mandra trat kraftvoller und zügiger durch als ich. Er erreichte das Ende auch als erster, wartete auf mich, und gemeinsam blickten wir uns in der neuen Umgebung um.
    Ich erinnerte mich an die ersten Aufnahmen, die damals vom Mond gemacht worden waren. So ähnlich sah es auch in unserer Umgebung aus. Ein wildes Gebiet, zwar nicht unbedingt hügelig, mehr eben, aber mit Kratern und Mulden übersät.
    Es gab wenig

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