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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Laderäumen und ausgeräumten Hangars.
    Baiton überprüfte die Programmierung des Autopiloten, dann nickte er seinem Ururenkel zu.
    „Fertig, Kimray?"
    „Fertig, Baiton."
    Baiton Wyt drückte die Aktivierungsplatte nieder, und das Protestgeschrei des Towerkommandanten von Tercho ging im Donnern der Kraftstationen unter. Die Besatzung des Kontrollturmes war offensichtlich mitsamt ihren Bewachern übernommen worden, aber die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen des Kaisers verhinderten, daß das Schiff beschossen wurde.
    Zweimal schrillte nach dem Start der Kollisionsalarm, als der Leichte Kreuzer in die Nähe von treibenden Wracks geriet. Der Autopilot änderte jedesmal rechtzeitig den Kurs.
    „Das waren Handelsschiffe der Springer", sagte Kimray zu seinem Urahn. „Anscheinend von übernommenen Besatzungen der olympischen Wachflotte zerschossen. Das wird diplomatische Verwicklungen geben."
    Baiton zündete sich eine Zigarette an. Das Schiff ging in den Zwischenraum.
    „Sicher wird es Verwicklungen geben, aber nur deshalb, weil die anderen galaktischen Völker nicht ahnen, daß die, Menschheit wieder einmal zum Prellbock geworden ist, der den Ansturm auf die galaktischen Zivilisationen ganz allein abwehrt."
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann fragte Kimray: „Was wohl Perry Rhodan in diesem Augenblick tun wird, Baiton ...!"
    Baitons Augen funkelten.
    „Er wird den Takerern einheizen, Jungchen! Am liebsten wäre ich dabei gewesen. Ich kann mir gut vorstellen, wie er den Gegnern Ovarons zusetzt.
    Wenn ich daran denke, wie er uns Freifahrern früher zusetzte ...!"
    „Nur den Freifahrern, die illegalen Handel und Schlimmeres trieben. Baiton!" entgegnete Kimray.
    „Deine Weste scheint auch nicht die weißeste gewesen zu sein."
    „Ich habe nie im Leben eine Weste getragen", protestierte Baiton grinsend. „Und die Brust habe ich mir alle drei Wochen gründlich gewaschen."
    Ihr Schiff fiel aus dem Linearraum ins vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum zurück. An Steuerbord voraus schwebte ein fast eiförmiger Himmelskörper im All.
    Fireplace!
    Der erste Planet von Boscyks Stern wandte seiner Sonne immer die gleiche Seite zu, und diese Seite hatte sich unter der Anziehungskraft der Sonne stark vorgewölbt, während die andere Seite einer plattgedrückten Kugelhälfte glich. Die Sonnenseite glühte rötlichgelb, die abgewandte Seite war dunkelgrün, öde, tot und kalt.
    Der Autopilot des Leichten Kreuzers war exakt programmiert. Er steuerte das Schiff in den Kernschatten von Fireplace und setzte es dicht vor der Librationszone des Südpols ab.
    „So, Jungchen", sagte Baiton Wyt. „Jetzt fängt es erst richtig an. Wir schleusen eine Kompanie Roboter aus und lassen sie das Schiff bewachen. Dann nehmen wir ein kleines Beiboot und suchen sowohl die Librationszone als auch die Nachtseite gründlich ab."
    „Nur mit einem Beiboot?" fragte Kimray ungläubig.
    Baiton lächelte.
    „Wenn es auf Fireplace Pedotransferer gibt, so kehren ständig einige in ihre Pseudokörper zurück, um sich von den Strapazen der Invasion zu erholen.
    Was, glaubst du, werden sie unternehmen, wenn sie ein kleines Beiboot mit zwei Mann Besatzung entdecken?"
    Kimray Wyt schluckte.
    „Sie werden uns zu übernehmen versuchen."
    „Genau", erwiderte Baiton. „Und damit werden sie uns eine langwierige Suche ersparen."
     
    4.
     
    Das ovale Beiboot wich einer Wolke schwefelgelber Dämpfe aus, die aus einem Krater senkrecht nach oben stiegen. Es gab keine Atmosphäre und damit auch keinen Wind, der die Wolke hätte zerstreuen können.
    Dennoch hatte Fireplace nur wenig Ähnlichkeit mit dem Erdmond. Hier war die Kruste ständig in Bewegung. Aus Felsspalten kroch rotglühende Lava, Spalten und Krater stießen Dämpfe und Felsbrocken aus, die früheren Einschlagkrater von Planetoiden und Meteoriten waren längst eingeebnet oder von Magmaströmen überflutet worden.
    Baiton Wyt steuerte das Beiboot dichter an die Grenze zwischen Hell und Dunkel. Die Filter der transparenten Kanzel filterten den größten Teil der unverträglichen Helligkeit aus. Drüben, auf der Tagseite, brodelten Lavaseen, wuchsen seltsame Kristalle aus Metallverbindungen empor und lösten sich wieder auf. Von Zeit zu Zeit schlugen glühende Plasmawolken auf, die von der Sonne abgestoßen worden waren. Dann bildete sich auf begrenztem Raum so etwas wie eine Atmosphäre, die in allen Farben des Spektrums schillerte, aufstieg, kristallisierte und während des Absinkens schmolz und

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