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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Abe.
    »Der Tanzplatz«, flüsterte der Wirt, »ist ein verdammter Ort. Ich… ich war nie da, ich weiß nur, daß es ihn gibt. Er liegt beim Wasserfall. Dort haben in alter Zeit die Irokesen ihre magischen Feste abgehalten. Noch heute spukt es dort. Er ist auch gleichzeitig ein Friedhof. In der Erde liegen die Toten, aber sie kommen zurück, so erzählt man sich. Nicht als Gestalten, sondern als Knochen. Sie haben ja davon gehört. Die Gebeine tanzen. Sie sind mächtig, denn sie stehen unter einem unheimlichen Einfluß.«
    »Wer übt ihn aus?« fragte ich.
    »Shalaka!« Pete flüsterte das Wort, und er bekam dabei eine dicke Gänsehaut.
    Ich warf Abe einen fragenden Blick zu. Der G-man schüttelte den Kopf. Er hatte den Namen also auch noch nicht gehört.
    »Wer ist Shalaka?«
    Pete wollte nicht reden. Wenigstens nicht über dieses Thema. »Ich… ich kann nicht viel sagen. Ich darf auch nicht, wenn Sie verstehen. Ich habe schon zuviel geredet. - Der Tanzplatz der Verfluchten und Shalaka. Merken Sie sich diese beiden Begriffe.« Seine Augen bekamen einen flehenden Ausdruck. »Und jetzt gehen Sie bitte. Tun Sie mir den Gefallen!«
    Der G-man nickte mir zu. Eigentlich hatten wir nichts mehr verloren. Die letzten Informationen waren wichtig gewesen. Wir würden uns den Tanzplatz der Verfluchten auf jeden Fall genau anschauen, das stand fest.
    »Danke«, sagte ich noch. Pete hörte es nicht. Er hatte uns den Rücken zugedreht und beschäftigte sich mit den Flaschen, die im Regal standen.
    »Hier haben alle Angst«, sagte Douglas, als wir zur Tür gingen. »Ich frage mich nur, wie moderne Menschen so reagieren können.«
    »Nimm etwas Rücksicht und denke an die Vampir-Polizei«, sagte ich ihm. »Damals hat auch niemand glauben wollen, daß in den Uniformen tatsächlich Blutsauger steckten.«
    »Ja, sicher. Wenn ich näher darüber nachdenke, kann ich die Menschen verstehen. Wahrscheinlich haben sie sich jahrelang die alten Geschichten erzählt und dabei geglaubt, daß es Geschichten gewesen sind. Jetzt werden sie plötzlich lebendig. Das muß man erst einmal verdauen.« Abe hob die Schultern. »Vielleicht werden uns die Menschen noch einmal dankbar sein, daß wir sie von diesem unseligen Fluch befreit haben.«
    Ich sagte nichts und ließ den G-man vorgehen. Wir traten hinaus in das hellere Licht, schauten auf die breite Straße und gingen nicht mehr weiter, denn was sich dort tat, gefiel uns gar nicht.
    Auf der Straßenmitte und direkt vor dem Eingang des Lokals standen sechs kräftige Männer aller Altersgruppen. Unter ihnen befand sich auch der Sheriff. Er nuckelte noch immer an seiner Zigarre, dabei lag eine Hand auf dem Griff der Waffe. Lauernd schaute er uns an und nickte, als wir nebeneinander stehenblieben.
    »Ist was, Sheriff?« fragte Abe.
    Hunter antwortete, ohne die Zigarre aus dem Mund zu nehmen. »Ja, Kollegen, wir sind gekommen, um euch Geleit zu geben, wenn ihr wieder nach Hause fahrt. Niemand soll sagen, daß die Menschen in Rainbow Falls ungastlich gewesen sind…«
    ***
    So konnte man es auch ausdrücken. Es lag auf der Hand, daß der Sheriff uns los sein wollte, und so versuchte er es eben auf diese Tour. Niemand hatte eine Waffe, gezogen, um die Forderung zu unterstreichen, aber jeder trug eine bei sich. Es war hier so üblich, daß man sein Gewehr im Kleiderschrank hatte.
    Abe Douglas lief rot an. Er hatte ebenso verstanden, wie ich. Bevor er jedoch aus der Haut fahren konnte, legte ich meine Hand auf seinen Unterarm. »Laß das mal, ich werde das erledigen.«
    »Okay!« knirschte er.
    »Sie sind also gekommen, um uns zum Wagen zu bringen. Das finde ich sehr freundlich, Sheriff. Leider ist es vergebene Liebesmüh. Wir haben uns nämlich zum Bleiben entschlossen. Diese Gegend ist sehr romantisch. Wir wollen uns ein wenig umschauen, auch mal am Wasserfall spazierengehen…«
    Flash Hunter paffte einige Wolken und nickte. »Das finden wir aber nicht gut.«
    Ich breitete die Arme aus. »Was haben wir getan? Wir sind gekommen, um mit Ihnen zu reden.«
    »Das ist geschehen. Jetzt können Sie wieder fahren.«
    »Nur hat uns das Gespräch mit Ihnen nicht das gegeben, was wir erwartet hatten.«
    »Und was haben Sie erwartet?«
    »Mehr Informationen.«
    »Über was?«
    »Ich hörte von einem alten Irokesen, der sich Shalaka genannt hat. Kennen Sie ihn?«
    Die Männer schwiegen, der Sheriff sprach ebenfalls kein Wort. Er knetete nur seine Zigarre. »Es reicht, Kollegen«, sagte er leise. »Das sind Dinge, die

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