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0478 - Der Horror-Kalender

0478 - Der Horror-Kalender

Titel: 0478 - Der Horror-Kalender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann gegen die Stirn und schüttelte selbst den Kopf. »Verflucht noch mal, daß ich nicht selbst daran gedacht habe.«
    »Du bist eben ein Fachidiot.«
    »Schäm dich.« Nach einem letzten Rundblick verließ ich das Zimmer.
    Wir trafen noch den Inspektor. Ratcliff wollte wissen, ob uns etwas eingefallen war.
    Ich nickte ihm zu. »Einiges, mein Lieber. Nur wissen wir leider nicht, ob es reicht.«
    »Ich drücke Ihnen jedenfalls die Daumen.«
    »Danke.«
    ***
    Javankala der Maler stand noch immer, obwohl die beiden Männer, die ihn so intensiv gestört hatten, längst verschwunden waren. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt. Im Innern tobte eine Hölle, aber er mußte sich zusammenreißen, da er in der Öffentlichkeit stand und sich nicht so geben konnte, wie er wollte.
    Doch er ging davon aus, daß die beiden Besucher für ihn eine Quelle der Gefahr darstellten.
    Wieder kam ein Reporter. »Wollen Sie zum Abschluß noch etwas sagen? Wir lassen die Kamera laufen.«
    »Ja.« Der Maler stierte den Mann an. »Ich will noch etwas sagen. Gehen Sie zum Teufel!« rief er mit lauter Stimme.
    Der Reporter erschrak und zuckte zurück, begleitet vom Lachen der Fans, die die letzte Bemerkung als einen makabren Witz aufgefaßt hatten. Auch der Frager lächelte. »Nun«, sagte er, »ich gehe überall gern hin, nur nicht zum Teufel.«
    »Das bleibt Ihnen überlassen.« Javankala wandte sich schroff ab. Er wollte mit keinem mehr etwas zu tun haben. Weder mit den Reportern noch mit den Fans, die ihn auch weiterhin bestürmten und um Autogramme baten.
    »Nein, heute nicht mehr, und das ist endgültig!« erklärte er. »Ich werde morgen wieder hier sein. Der Con dauert zwei Tage. Habt ihr verstanden?«
    »Können Sie nicht noch einmal…?«
    Javankala funkelte den Sprecher so kalt an, daß dieser sich hastig zurückzog. »Schon gut, schon gut…«
    »Geht jetzt!« rief der Maler und bewegte kreisend sowie fuchtelnd seine Arme. »Geht alle weg und laßt mich endlich allein. Ich will keinen mehr von euch sehen.«
    Die letzten Worte waren von den Besuchern verstanden worden. Ziemlich sauer zogen sie sich zurück.
    Javankala wartete ab. Er stierte dumpf auf das durch den ausgelaufenen Filzstift beschmierte Kalenderblatt. Dies hätte ihm nicht passieren dürfen, nicht schon so schnell. Jetzt waren die anderen mißtrauisch geworden und konnten ahnen, daß mit seinem Autogrammstift etwas nicht stimmte.
    Er ärgerte sich und verließ seinen Platz, um auf eine schmale Tür zuzugehen, hinter der sich eine Kammer befand, wo noch mehr Kalender und Poster von ihm lagerten.
    In der Kammer brannte kein Licht, als der Maler sie betrat. Nur ein heller Streifen fiel durch die offene Tür. Er verschwand bald wieder, als Javankala die Tür schloß.
    Im Dunkeln blieb er stehen.
    »Mach noch kein Licht!« vernahm er die flüsternde Stimme aus der Finsternis.
    »Du bist noch da?«
    »Ja, wo sollte ich hin?«
    »Sicher, Myrthe, wo solltest du hin?« Er vernahm ein Rascheln und wußte, daß die Person aufstand.
    Myrthe war etwas Besonderes. Er mußte sie vor den meisten Menschen versteckt halten, aber wenn sie nicht gewesen wäre, hätte es ihn zwar gegeben, nur wäre er längst nicht so erfolgreich gewesen.
    Myrthe war eine Malerin mit magischen Fähigkeiten. Woher sie stammte, wußte selbst er, ihr Begleiter, nicht. Sie war einfach nur da und gab ihm die Kraft.
    »Was ist geschehen?« wisperte sie. »Ich hörte dich so laut rufen, beinahe schon schreien.«
    Der Maler atmete schnaufend. »Hast du nichts bemerkt, Myrthe? Da lag plötzlich eine Gefahr in dem großen Raum. Ich habe sie genau gespürt. Sie kam näher, ein Scheinwerfer zerplatzte, weil ich meine Gedanken aktivierte.«
    »Wenn du die Gefahr bemerkt hast, ist sie nicht weiter schlimm«, erklärte Myrthe.
    »Sie kam zu mir.«
    »Wer war diese Gefahr?«
    »Zwei Männer, eigentlich strömte nur einer von ihnen aus, was mich warnte.«
    »Du kennst unsere Aufgabe. Warum hast du ihn nicht getötet?«
    »Ich konnte es nicht.«
    Aus dem Dunkeln drang ihm ein spöttisch und gleichzeitig unheimlich klingendes Lachen entgegen.
    »Sage nicht so etwas, mein Freund, sage nicht so etwas. Habe ich dir nicht die Kraft gegeben, deine Feinde zu vernichten?«
    »Ja, ich weiß, und ich bin dir auch dankbar dafür. Aber diesmal waren zu viele Zeugen dabei. Man hätte mich sofort als Mörder eingesperrt. Ich kenne dieses Land.«
    »Dann werde ich mich seiner annehmen.«
    »Das kannst du versuchen.«
    »Beschreibe ihn

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