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0478 - Der Horror-Kalender

0478 - Der Horror-Kalender

Titel: 0478 - Der Horror-Kalender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls vor der Wand. Auf dem Gehsteig standen die fahrbahren Untersätze der Besucher. Zumeist Fahrräder, Kleinkrafträder und auch heiße Feuerstühle.
    Bill Conolly hatte mich abgeholt. »Ich werde dich auch wieder zurückfahren«, bot er sich an.
    »Danke.«
    »Keine Ursache, Sir John.«
    Es war nicht weit bis zum Yard. Ich versprach meinem Freund, ihn auf dem laufenden zu halten und wunderte mich, als ich das Büro betrat, daß ich Suko nicht vorfand.
    Glenda schrieb, ich hatte sie nicht stören wollen, tat es jetzt dennoch. »Ist Suko schon nach Hause gefahren?«
    Sie schrieb zunächst den Satz zu Ende, um anschließend den rechten Arm zu heben. »Was hast du gesagt?«
    Ich wiederholte die Frage.
    Glenda drehte sich auf ihrem Stuhl um. Sie trug ihren Pullover mit dem gelbgrünen Muster und nickte mir zu. »Nein, John, Suko ist nicht nach Hause gefahren. Er wurde gerufen.«
    »Wohin?«
    »Da ist ein Mord passiert. Man wollte dich und ihn dabeihaben. Frage mich nicht nach dem Grund.«
    »Und wo ist er hin?«
    »Im Southwark, ziemlich miese Gegend.«
    Ich überlegte. »Mich wollte man auch dabeihaben«, murmelte ich. »Okay, dann werde ich hinfahren. Gib mir die Anschrift.«
    Glenda hatte sie notiert. »Ist Suko schon lange weg?« erkundigte ich mich.
    Meine Sekretärin hob die Schultern. »Ich habe nicht genau auf die Uhr geschaut. Eine Stunde wird es sein.« Sie stand auf. »Nimmst du einen Wagen?«
    »Ja, ja.« Ich schaute auf den Zettel mit der Anschrift. »Da muß ich über die Themse.«
    Der Rover stand mir schon seit längerer Zeit zur Verfügung. Zu einem neuen Bentley hatte es nicht gereicht.
    Ich nahm die Westminster Bridge und sah die in der Nähe liegenden, altehrwürdigen Gebäude wie schattenhafte Gemälde unter einem Dunstschleier liegen. Der Februar hatte London ein Sauwetter beschert. Es war regnerisch und naßkalt. Laut Vorhersage sollten die Temperaturen wieder fallen, darin würde es erneut Schnee geben. Allmählich reichte mir der Mist. Es wurde Zeit für den Frühling.
    Nach der Brücke durchfuhr ich den Verteilerkreisel, um auf die Westminster Bridge Road zu kommen, die an der St. George's Cathedral überging in die St. George's Road und die an der südlichen Grenze von Southwark Old Kent Road heißt.
    Ich kam trotz der Nachmittagszeit gut voran, verließ die breite Straße an der Dunton Road, überquerte eine Eisenbahnlinie und geriet wenig später in die graue Wohn- und Fabrikgegend, wo Menschen lebten, die kein hohes Einkommen besaßen.
    Ich fand das Ziel nach einigem Suchen. Die Straße war ziemlich schmal. Den Rover mußte ich schon schräg auf den Gehsteig fahren, um ihn überhaupt abstellen zu können.
    Da ich dicht hinter einem Streifenwagen parkte, war sofort ein Bobby da, der mich wegscheuchen wollte.
    Mein Ausweis beruhigte ihn.
    »Kann ich etwas für Sie tun, Sir?«
    »Ja, was ist passiert?«
    »Ein Mord, Sir. Mord an einer Frau.«
    »Wie heißt sie?«
    »Joanna Randers.«
    Ich schüttelte den Kopf. Der Name sagte mir nichts. »Ist die Tote schon abtransportiert worden?«
    Der Bobby nickte. Bei seiner nächsten Antwort senkte er die Stimme. »Ich kann Ihnen sagen, Sir, Sie sah furchtbar aus. So etwas habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Als wäre sie von einem wilden Tier angefallen worden.«
    »Sagt das auch der Doc?« fragte ich.
    »Das weiß ich nicht. Es war in diesem Falle meine eigene Meinung. Sie können ja Inspektor Ratcliff fragen, der die Untersuchungen leitet. Er wird Ihnen mehr darüber berichten können.«
    »Danke.« Wenig später ging ich durch die offene Tür und tauchte in den düsteren Hausflur ein, wo die Mieter sich versammelt hatten und über den Vorfall sprachen.
    Mich starrten sie feindselig an, als trüge ich die Schuld an diesem Vorkommnis.
    Ich mußte eine schmutzige Treppe hochgehen, gelangte in die dritte Etage, wo eine der Wohnungstüren weit offenstand, so daß ich in den engen Flur sehen konnte, wo ich die Gestalt meines Freundes Suko entdeckte.
    Der Inspektor hatte die Hände in die Taschen geschoben und schaute zu Boden. Erst als ich dicht neben ihm stand, blickte er auf. »Ach, du hier, John?«
    »Sogar in Lebensgröße. Was ist passiert?«
    Mein Freund schüttelte den Kopf. »Es war schrecklich, John, einfach furchtbar. Ich habe die Tote noch gesehen. Sie… sie ist auf eine schlimme Art und Weise gestorben.«
    »Wer könnte es gewesen sein? Ich sprach mit einem Bobby, der erzählte mir etwas von einem wilden Tier.«
    »Das könnte auch

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