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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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vergreift. An seiner eigenen Schwester und vielleicht auch noch an seiner Mutter. Was wird hier gespielt? Meine Mutter ist eine kranke Frau. Sie braucht Ruhe und keine Aufregung. Sie ist nicht nur blind, sondern auch zuckerkrank. Ted weiß das. Wir haben kein Insulin dabei. Wenn Mutter nicht bald eine Spritze bekommt, wird sie den morgigen Tag nicht überleben!«
    »Das… das wußte ich nicht«, stammelte Frighton, Seinem erschrockenen Gesicht war anzusehen, daß er wirklich davon keine Ahnung gehabt hatte.
    »Aber jetzt wissen Sie es. Also tun Sie etwas, damit wir hier wegkommen!« Sie blickte sich verächtlich um. »Das ist ja ein Rattenloch! Bei uns auf dem Hof war es nicht schön, aber es war wenigstens sauber, und Mutter hatte ihre Pflege.«
    Frighton blickte auf Ted. »Warum hast du mir nicht gesagt, daß…«
    »Warum, warum? Wir saßen verdammt in der Klemme, als die Bullen hinter uns her waren. Und da fiel mir eben unser alter Hof ein. Hat doch prima geklappt. Was willst du eigentlich?«
    »Du hast ein Gemüt wie ein Fleischerhund«, sagte Frighton. »Hast du nicht gehört, daß deine Mutter Insulin braucht?«
    »Soll ich’s vielleicht für sie holen?«
    »Dann werde ich gehen.«
    »Nein, das wirst du nicht! Hier in Leonia sind wir in Sicherheit und können in Ruhe abwarten, bis die Bullen die Fahndungsaktion abgeblasen haben. Ich möchte nicht kurz vor dem Ziel auffliegen!«
    »Aber deine Mutter braucht das Insulin!«
    Ted zuckte die Schultern. »Kann sein, aber ich hab keins. Und du wirst auch keins besorgen.«
    »Und wenn ich es doch, tue?«
    Ted Wheel hatte plötzlich eine Pistole in der Hand. Er lächelte, aber es war ein gefährliches Lächeln. »Versucht doch mal«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß du bis zur Tür kommst. Sam wollte es auch nicht glauben. Und was hat ihm seine Ungläubigkeit eingebracht?«
    Frighton biß sich auf die Lippen. »Übrigens, der Boß kommt heute abend. Du kannst ihm ja deinen Wunsch vortragen. Vielleicht hat er ein Herz für alte Leute.«
    Die Blinde war in ihre Teilnahmslosigkeit zurückgefallen. Liz bemühte sich um sie.
    Ted beobachtete sie. »Mach keine Dummheiten, liebe Schwester. Mr. Frighton wird euch Gesellschaft leisten. Und damit ihr nicht so allein seid, werde ich euch noch einen Wachtposten zur Seite stellen. Wie gefällt dir das, Liz?« Das Mädchen gab ihm keine Antwort. Frighton wollte sich umdrehen, um den 'Raum zu verlassen. Aber Ted war schneller. Er drückte ihm die Pistole vor den Bauch.
    »Du bleibst hier«, bellte er, »bis der Boß kommt. Er kann dann entscheiden, was mit solchen Waschlappen wie dir passiert!«
    ***
    Ich ging zur gegenüberliegenden Seite des Schuppens. Dort war ebenfalls ein Tor, das gleiche wie am Vordereingang. Ich stieß es auf.
    »Kein Spuk, kein doppelter Boden«, sagte ich mit Galgenhumor. »Sie haben uns nur einfach ’reingelegt und sind auf der anderen Seite wieder ’rausgefahren. Eine einfache Sache, wenn man weiß, wie es gemacht wird. Von der Straße aus konnten wir sie nicht sehen.«
    »Wenn man weiß, wie es gemacht wird, sehr richtig«, wiederholte Phil. »Aber woher wußten sie, daß hier ein Hof lag, in dem sie mit uns Versteckspielen konnten? Woher wußten sie überhaupt, daß wir hinter ihnen her waren?«
    »Ja,-sie sind merkwürdig gut orientiert«, sagte ich nachdenklich. »Überall haben sie ihre Verbindungsleute und Spitzel. In .Camerons Wood genauso wie in den Boland-Werken.«
    »Vergiß nicht Sergeant Wheel auf dem Flugplatz in Cranbury!«
    »Und Tim Kregster im Rasthaus! Wir haben es mit einer Organisation zu tun, die uns bisher immer einen Schritt voraus war. Komm mit, wir werden uns mal im Haus umsehen.«
    Als wir über den Hof gingen, sahen wir auf dem Weg von der Landstraße eine Staubwolke herankommen. Es waren unsere Leute vom Bereitschaftsdienst, die Wexter über Funk herbeigeholt hatte.
    »Unangenehm, was?« grinste Phil. »Die Jungs hätten sich Zeit lassen sollen.«
    Dick öffnete das große Tor in der Mauer, das durch einen Querbalken gesichert war.
    Zwei Bereitschaftswagen fuhren in den Hof.
    »Na, wo sind denn die Gangster?« feixte Al Burk, als er unsere betretenen Gesichter sah.
    »Sucht sie doch«, konterte ich. »Vielleicht haben sie sich im Kartoffelkeller versteckt!«
    Die Männer stiegen aus und begannen systematisch den gesamten Komplex zu durchsuchen. Und wenn ich systematisch sage, dann meine ich das' auch! Kein Winkel blieb verschont.
    Phil und ich nahmen uns ein kleines Haus

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