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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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muß man haben, Mister. Und ein weites Gewissen!«
    Wir blickten uns an. Es sah so aus, als ob wir auf der -richtigen Spur wären.
    »Wo ist denn die ehemalige Spedition?«
    Der Penner deutete mit einem dürren Arm in westlicher Richtung. »Fahren Sie zurück bis zur Kirche, und dann rechts ab, den Sandweg. Aber Sie werden kein Glück haben. Is niemand da. Is ja auch verständlich. Die Gebäude sind halbverfallen. Aber wie Sie wollen. Ham Sie nich noch ’ne Zigarette für mich?«
    Ich gab ihm die ganze Packung.
    Wir stiegen in den Jaguar und fuhren den Weg zurück.
    »Sag mal, Jerry«, meinte Phil, »kannst du dir einen Reim darauf machen? Uran? Und das in der Nähe von New York? Und keine Zeitung berichtet darüber?«
    »Vielleicht wollen es die Einwohner von Leonia für sich behalten. Das große Geschäft allein machen!« gab ich spöttisch zurück. »Natürlich ist da ein großer Schwindel im Gange. Aber sehen wir uns erst mal diesen Mac Gregor an.«
    Mir kam es zwei- oder dreimal so vor, als ob wir beobachtet würden. Hinter den schmutzigen Fenstern tauchten Schatten auf und verschwanden sofort wieder.
    Phil machte die gleiche Entdeckung.
    »Eine ungemütliche Stadt«, sagte er. »Bringen wir’s hinter uns, Jerry.«
    Die Straße wurde immer schlechter und hörte schließlich ganz auf. Und an dieser Stelle lag die ehemalige Spedition von Gregor.
    Alles sah furchtbar verwahrlost aus. Das' Gras stand kniehoch, und überall lag verrostetes Gerät herum.
    Die ehemaligen Garagentore standen weit auf.
    Ich hielt neben einer halbverfallenen Scheune und zog den Zündschlüssel ab.
    »Scheint niemand hier zu sein«, sagte Phil.
    »Sieht so aus. Aber gehen wir ins Haus und sehen wir nach.«
    Phil hielt sich hinter mir, als wir durch das hohe Gras stapften. Früher mußte das mal ein Weg gewesen sein, aber nun war er völlig zugewachsen.
    Ausgetretene Stufen führten zu der Veranda.
    Wir stiegen hinauf, und ich klopfte an die massive Holztür.
    Niemand öffnete. Nach einiger Zeit versuchte ich die Tür zu Öffnen. Sie war fest verschlossen.
    Die Veranda führte halb um das Haus herum, und auf der anderen Seite gab es noch eine Tür. Wir (versuchten auch diese zu öffnen, waren aber ebenso erfolglos.
    Trotzdem mußte erst kürzlich jemand hiergewesen sein. Stellenweise war das Gras tief heruntergetreten und hatte sich noch nicht wieder aufgerichtet.
    Ich machte Phil darauf aufmerksam, aber er hatte es schon bemerkt. Er stutzte plötzlich und bückte sich.
    »Ist was?« fragte ich.
    Phil richtete sich auf. »Scheint so!« Das Gras war an dieser Stelle ganz niedergetreten, als hätte sich ein Pferd oder eine Kuh zum Schlafen hingelegt. An den Blättern und an der Grasnarbe waren Flecken zu erkennen. Phil riß ein Büschel heraus und sah es sich genau an. Die Farbe war rotbraun — wie getrocknetes Blut.
    Ich wollte gerade auf ihn zugehen, als mich irgend etwas warnte. Als ich mich umdrehte, sah ich für Sekundenbruchteile einen Schatten drüben bei der Scheune.
    Phil schrie etwas, das ich nicht verstand, und ließ sich fallen.
    Aber im nächsten Augenbick wußte ich es. Wie Hornissen zirpten die Projektile an mir vorbei.
    Ich ließ mich ebenfalls fallen und zog die Pistole.
    Aber von den heimtücksichen Schützen war nichts zu sehen. Trotzdem pfiffen die Bleigeschosse über unsere Köpfe hinweg, schlugen in die Bäume oder surrten als häßliche Querschläger durch die Luft.
    Die Situation war hart. Niemand hat es gern, wenn er beschossen wird, eine Pistole in der Hand hält und sich trotzdem nicht wehren kann. Ich war nicht einmal imstande, auszumachen, woher die Schüsse kamen!
    Wir hatten in ein Wespennest gestochen. Nur blieben die Wespen unsichtbar, und wir waren ihren Stichen hilflos ausgeliefert.
    Fast gleichzeitg versuchten wir, im Windschatten des Wohnhauses Deckung zu suchen. Das Feuer hörte sofort auf, setzte aber nach wenigen Sekunden von der anderen Seite mit gleicher Heftigkeit ein.
    Die Entfernung war für Pistolen ziemlich groß. Aber was war, wenn die geheimnisvollen Schützen näher herankamen?
    Sie schienen meine Gedanken zu erraten. Sie kamen näher, aber dazu mußten sie ihre Deckung verlassen.
    Wir lagen beide im Anschlag. Und als ich hinter einem Baum eine Bewegung erkannte, schoß ich. Zwei-, dreimal hintereinander.
    Ein Aufschrei bewies mir, daß ich getroffen hatte.
    Die Schüsse kamen nur mehr vereinzelt und hörten plötzlich ganz auf.
    Wir warteten ein paar Minuten. Als sich dann aber immer noch

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