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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihrer Schwester?« Ich war nicht überrascht und hatte mir etwas Ähnliches gedacht. Das war also der Ingenieur Peter Frighton, der Bruder des Sicherheitsbeauftragten der Boland-Werke. Er war völlig fertig und schien einen anstrengenden Fußmarsch hinter sich zu haben.
    »Was ist mit Ihrer Schwester?« wiederholte ich. »Reden Sie!«
    »Wheel, Ted Wheel… seine Mutter… Insulin… Pamela ist… Wheel wird sie umbringen… wie Fisher… er ist ein Mörder…«
    Er redete immer noch zusammenhanglos. Aber seine Augen wurden klarer. Auf einmal schien er genau zu wissen, was los war.
    »Sie sind Jerry Cotton, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Ich… ich wußte es.« er versuchte aufzustehen, und ich half ihm dabei. Als er stand, schwankte er hin und her.
    »Sie müssen sich beeilen, Mr. Cotton. Ich bin abgehauen. In den letzten Stunden war ich sein Gefangener. Ich meine Wheel«, setzte er hinzu, als ich fragend die Augenbrauen hob. »Sie werden es längst gemerkt haben und…«
    »Wo sind die Bomben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht, Mr. Cotton. Auf den Lastwagen waren sie jedenfalls nicht. Ich habe mich da auf etwas eingelassen…«
    »Schon gut«, unterbrach ich ihn. »Das hat alles Zeit bis später. Wir fahren los. Sagen Sie mir unterwegs, wo Wheel steckt.«
    Wir gingen zusammen zu Phil.
    Peter Brighton kannte den Verletzten nicht. Wir trugen ihn zum Wagen, legten ihn auf die hintere Sitzbank und fuhren los.
    Unterwegs erzählte Brighton, wie er ausgebrochen war.
    »Ich konnte den Posten überwältigen«, sagte er. »Aber um Mrs. Wheel und ihre Tochter mitzunehmen, dazu blieb mir keine Zeit. Ich hatte von Mac Gregor gehört, daß die Polizei in Leonia auf getaucht wäre.«
    »Woher wußte er das? Wir sind doch kaum zwei Stunden…«
    Ich winkte Phil ab. Die Story von Brighton war im Augenblick viel wichtiger.
    Wir fuhren einen schmalen Feldweg entlang, wichen einem kleinen Waldstück aus und standen auf einmal vor einem weiten Buschgelände. Dahinter zeichnete sich am Horizont eine Barackensiedlung ab.
    »Das ist New Leonia«, sagte Brighton heiser. »Er will dort Uran finden.«
    »Ich weiß«, gab ich zurück. »Aber ebensogut hätte er auch nach Diamanten schürfen können.«
    Wir näherten uns von Süden. Hin und wieder kam uns ein Auto entgegen, die Insassen musterten uns neugierig, fuhren aber weiter.
    Brighton wurde sichtlich unruhig. »Könnte ich nicht… ich meine, könnten Sie mich nipht irgendwo absetzen?« Und als er mein skeptisches Lächeln sah, setzte er hinzu: »Ich werde nicht fliehen.«
    Aber das Risiko konnten wir nicht eingehen. Dazu war uns Brighton, eine der Schlüsselfiguren dieses Falles, viel zu wertvoll.
    Phil machte ein saures Gesicht. Er wußte, was auf ihn zukam.
    »Tut mir leid, mein Alter«, sagte ich.
    »Aber du mußt mit den, beiden Zurückbleiben. Es kann nicht schaden, wenn du inzwischen das Office von unserem Unternehmen verständigst. Bleibe zurückhaltend. Vielleicht ist es falsch, aber ich möchte zuerst allein Vorgehen. Verstärkung können wir immer noch anfordern.«
    »Hoffentlich«, meinte Phil. »Wenn du meine Meinung hören willst, mir paßt es nicht! Die Burschen sind zum Letzten entschlossen.«
    Ich fuhr den Wagen kurz vor den ersten Baracken in einen Seitenweg. Als ich ausstieg, sagte ich:
    »Okay, Phil, wenn ich in’ einer Stunde nicht zurück bin, dann alarmiere meinetwegen die ganze Army.«
    Er schnitt eine Grimasse. »Sonst noch was?«
    »Ja, eventuell auch die Ambulanz!«
    ***
    Mir war nicht wohl in meiner Haut, als ich zwischen den Baracken entlangging. Eine richtige Straße gab es nicht, nur einen Trampelpfad mit den tief ausgefahrenen Furchen der schweren Lastwagen.
    Ein Mann legte die Spitzhacke hin, winkte zwei anderen und stellte sich mir in den Weg.
    »Wohin, Fremder?«
    Ich blieb stehen. Nur einen Augenblick spielte ich mit dem Gedanken, meinen Stern zu zeigen. Aber ich ließ diese Idee gleich wieder fallen.
    »Zu Mac Gregor«, sagte ich. »Was dagegen?«
    »Sehr viel. Wir brauchen hier keine Fremden. Drehen Sie um, Mann. Es ist besser für Ihre Gesundheit.«
    »Ich habe ein Geschäft mit Gregor und…«
    Der Mann, der sich zum Wortführer gemacht hatte, trat plötzlich einen Schritt vor, packte mich vorn am Jakkett und stieß mich zurück.
    Er war ein kräftiger Bursche, und ich hatte große Mühe, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er erkannte seine Chance und setzte nach. Anscheinend wollte er mir von

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