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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts rührte, ging ich geduckt auf den Baum zu, hinter dem ich ein Stöhnen hörte.
    Phil gab mir Feuerschutz.
    Der Mann lag auf der Seite und preßte die linke' Hand auf seine rechte Schulter. Die Pistole lag im Gras. Er machte keine Anstalten, danach zu greifen, sondern blickte mich nur mit großen, angstvollen Augen an.
    Er war nicht lebensgefährlich verletzt.
    Ich winkte Phil heran.
    »Wo sind die anderen?« fragte ich den Verletzten.
    »Weg, einfach weg. Sie haben mich liegengelassen, die Schweine. Ich soll jetzt die Sache ausbaden. Aber das sage ich Ihnen, die haben sich getäuscht! Sie sind von der Polente, was?«
    Phil kniete bei ihm nieder, zog ein Verbandspäckchen aus der Tasche und legte ihm einen Notverband an.
    »FBI«, sagte ich.
    »Oh, verdammt, dann geht’s mir dreckig.«
    »Nicht unbedingt, es kommt darauf an, was du uns erzählen wirst!«
    »Fragen Sie, ich habe die Schnauze voll.«
    »Wer waren die Leute, die uns hier aufgelauert haben?«
    Er grinste. »Na, so besonders schlau scheint ihr G-men auch nicht zu sein. Ihr seid doch schon ’ne Weile hinter uns her!«
    »Drück dich deutlicher aus«, sagte ich rauh.
    »Wir wußten doch, daß ihr kommen würdet. Meint ihr Bullen, wir haben keine Spitzel in der Stadt? Der Boß erfährt alles.«
    »Der Boß?«
    »Gregor, natürlich. Ihr habt ihm vielleicht einen Schrecken eingejagt, als ihr hier so plötzlich aufgetaucht seid. Mac fühlte sich nämlich absolut sicher. Er glaubt, daß niemand hinter seine Schliche kommen würde.«
    Phil blickte sich suchend um.
    Der Gangster deutete das auf seine Weise.
    »Wenn Sie die anderen suchen, dann werden Sie klein Glück haben. Die sind wie die Maulwürfe plötzlich irgendwo in Erdlöchern verschwunden. Überall sind hier Schlupfwinkel und halbverfallene Stollen, die nur den Einheimischen bekannt sind. Geben Sie’s auf, die kriegen Sie nicht mehr.« Sein Gesicht wurde zur Fratze. »Aber auf einmal, wenn Sie nicht mehr daran denken, sind sie plötzlich wieder da. Dann knallt es, nicht mal laut, denn sie verwenden Schalldämpfer, und ihr legt euch auf den Rasen. So war es heute bei…«
    Er hielt mitten im Satz inne.
    »Ich weiß, daß hier jemand erschossen wurde«, sagte ich und dachte dabei an die Blutspuren im Gras.
    »Sie… Sie wissen?« stotterte er ungläubig.
    »Ja. Vielleicht hast du ihn selbst erschossen?«
    »Nein, glauben Sie mir, ich war es bestimmt nicht!« Seine Angst war echt, vielleicht auch seine Aussage.
    »Wer war es dann?«
    »Ted, jawohl, Ted war es.«
    »Wheel?«
    »Ich glaube, so heißt er. Er ist heute erst gekommen, mit zwei Lastwagen. Aber wir wissen nicht, was mit ihm los ist. Drei Frauen sind auch dabei.«
    »Drei?«
    »Ja, zwei Junge und eine Alte. Aber die Alte habe ich noch nicht gesehen. Sie soll blind sein und kurz vorm Sterben.«
    »Wo sind sie jetzt?« fragte Phil aufgeregt.
    Der Gangster zuckte die Schultern. »Was weiß ich, Mau hat sie gleich weiterbefördert.«
    »Aber Ted war hier?«
    »Na klar, sonst hätte er ihn doch nicht umbringen können.«
    »Wie heißt der Ermordete?«
    Er fand Phils Frage zum Lachen. »Ich denke, ihr wißt das?« grinste er.
    »Wie heißt der Mann?« Phil ließ keinen Zweifel aufkommen, daß er gewillt war, den Namen des Getöteten auf jeden Fall zu erfahren.
    »Weiß ich nicht, ich habe ihn nicht gekannt. Er ist mit dem Lastwagen gekommen. War schon ein älterer Mann.« Ich wollte gerade den Mund öffnen, um ihm eine weitere Frage zu stellen, als ich hinter mir ein Geräusch hörte. Wir drehten uns fast gleichzeitig um. An der Hauswand stand ein schlanker, hochgewachsener Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam. Er trug einen hellen Trenchcoat. Sein Gesicht war blaß, und er sah müde aus.
    Langsam hob er den Arm und winkte. Aber es wurde nur eine schwache Bewegung daraus. »Hallo! Ich bin… bin…«
    Er hörte auf zu sprechen und sackte langsam in sich zusammen.
    ***
    Phil blieb bei dem verletzten Gangster, und ich rannte zu dem Neuankömmling.
    Er war bewußtlos.
    Ich öffnete seinen Kragen. Als ich seinen Kopf anheben wollte, schlug er die Augen auf. »Insulin, schnell, sie braucht es… besorgen Sie Insulin… sie wird sterben…«
    Ich wußte sofort, wen er meinte: Mrs. Wheel.
    »Wer sind Sie?« fragte ich.
    Er versuchte zu lächeln. »Ich… Ich… Sie suchen mich… mein Name ist Brighton… oder Frighton… wie Sie wollen. Es sind Mörder… alle… ich mache nicht mehr mit… erst mein Bruder… und meine Schwester…«
    »Was ist mit

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