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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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vornherein den Schneid abkaufen.
    Ich holte kurz aus und schlug ihm meine Faust gegen den Magen. Er begann zu taumeln.
    Inzwischen kamen die beiden anderen heran. Sie hatten plötzlich Messer in der Hand.
    Ich drückte mich zur Seite, konnte aber nicht verhindern, daß der eine den Jackenärmel auf schlitzte. Aber bevor er ein zweites Mal zustoßen konnte, trat ich ihm mit aller Kraft gegen das rechte Schienhein.
    Er krachte zu Boden.
    Der dritte sprang mich von hinten an.
    Ich schüttelte ihn ab, zog meine Pistole und sagte:
    »Ich will zu Mac Gregor. Hat noch jemand was dagegen?«
    Sie sagten nichts. Die Pistole in meiner Rechten war ein überzeugendes Argument.
    Sie machten Platz.
    Aber die Sache gefiel mir nicht. Viel zu viele waren aufmerksam geworden, und ich war sicher, daß Gregor längst von meinem Kommen unterrichtet war.
    Wenn es brenzlig für mich wird, täusche ich mich leider nur selten. Es lag etwas in der Luft, was mir nicht schmeckte. Soweit ich sehen konnte, hatten die Leute aufgehört zu arbeiten. Sie standen da, stützten sich auf ihre Schaufelstiele und starrten zu mir herüber.
    Ich setzte meinen Weg fort, immer geradeaus, auf die größte Baracke zu.
    Die Pistole steckte ich in die Schulterhalfter zurück, aber das Jackett knöpfte ich auf, um die Waffe jederzeit griffbereit zu haben.
    »Bauleitung« stand an der Tür und darunter ein.Name: Mac Gregor.
    Ich klopfte nicht an, stieß die Tür auf und trat in einen Raum, der wohl so eine Art Büro darstellen sollte.
    Vor einem wackligen Tisch saß ein baumlanger Kerl mit einem zerschlagenen Gesicht. Er grinste, als ich mich vor ihm aufbaute.
    »Ich möchte Gregor sprechen«, sagte ich.
    Er grinste noch unverschämter. »Das wollen viele! Sind Sie angemeldet?«
    »Mac Gregor«, sagte ich so ruhig wie möglich. »Ich bin angemeldet.«
    »Tut mir leid«, sagte er und grinste immer noch. »Aber der Boß ist nicht hier. Vielleicht kommen Se morgen noch mal wieder!«
    Der Hohn in seinen Worten war nicht zu überhören. Er stand kaum einen halben Schritt von mir entfernt. Beide Hände steckten in den Taschen. Von der einen hob sich deutlich das Profil eines kurzläufigen Revolvers ab.
    Ich nahm ihn genau aufs Korn. Er sah aus wie ein zu lang geratener Neufundländer, dem man die Ohren kupiert hatte. Hoffentlich war er auch so langsam!
    Mit einem Sprung war ich an der Tür, die zum Nebenzimmer führte, und riß sie auf.
    Er bekam die Hand nicht aus der Tasche! Ich wartete nicht, bis er seinen Revolver herausgefingert hatte, sondern schlug die Tür hinter mir zu.
    Der Raum war leer, bis auf einen mittelgroßen, untersetzten Mann mit struppigen Augenbrauen. Er stand dicht neben der Tür und schien die Unterhaltung mit dem Gorilla im Vorzimmer belauscht zu haben.
    Einen Augenblick lang standen wir uns wortlos gegenüber wie zwei Kämpfer, die sich gegenseitig abschätzten. Dann sagte ich:
    »Sind Sie Mr. Gregor?«
    Er bewegte kaum die Lippen, als er sprach. Seine Antwort klang mehr wie ein Zischen:
    »Seit meiner Geburt, Mister.«
    Pause.
    Er kam mir in keiner Weise entgegen. Seine Augen wirkten so starr wie die einer Schlange. Er war ein Typ, aus dem nichts herauszubekommen war, wenn er nicht wollte.
    Ich zog meinen Ausweis heraus und hielt ihn vor sein Gesicht.
    Er warf keinen Blick darauf, sondern starrte mich nur an.
    Die Tür öffnete sich, und der Lange blickte herein.
    Mac Gregor winkte ab, und sofort zog sich der andere zurück.
    Ich suchte nach einer Sitzgelegenheit, aber außer einem Schemel mit drei Beinen war das Zimmer leer.
    »Sie können ihn benutzen«, sagte er leise. »Aber er wackelt.«
    »Mr. Gregor, ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen Konversation zu treiben.«
    »Ich denke es mir. Was wollen Sie also?«
    »Ich habe keinen Haussuchungsbefehl, wenn Sie das meinen. Trotzdem möchte ich mich gern bei Ihnen Umsehen. Ich interessiere mich für Uran!«
    Er zuckte etwas, als ich Uran sagte.
    »Bitte, Mister, ich werde Sie begleiten.«
    »Oh, ich finde mich schon allein zurecht.«
    »Ich begleite Sie. Wissen Sie, die Leute sind aufsässig, wenn Sie einen Fremden sehen. Ich möchte nicht, daß Ihnen was passiert.«
    Ich dankte ihm für seine Fürsorge. Natürlich konnte ich seine Begleitung nicht ablehnen. Schon jetzt war ich überzeugt, daß der Rundgang durch die Barackensiedlung nichts einbringen würde.
    Ted Wheel mußte längst verschwunden sein, sonst wäre Gregor nicht bereit gewesen, mir alles zu zeigen.
    Er ging vor mir her, und ich

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