048 - Bestien aus Feuer und Asche
ihm das Leben gerettet.
»Wenn ich doch bloß in der Lage wäre, dir und ihr zu helfen.«
»Du bist ein prachtvoller Freund, Cruv«, sagte Mr. Silver.
»Ist Tony zu Hause?«
»Nein, außer mir ist niemand da.«
»Mr. Peckinpah hätte ihn gern gesprochen.«
»Gib ihn mir mal.«
»Okay. Und… Silver …«
»Ja, Kleiner?«
»Ich drücke dir und Roxane ganz fest die Daumen.«
»Danke«, sagte der Ex-Dämon.
Es klickte in der Leitung. Dann hörte Mr. Silver die Stimme des Industriellen. Auch Tucker Peckinpah nahm regen Anteil an Roxanes Schicksal.
»Wenn ich irgendwie helfen kann, lassen Sie es mich umgehend wissen«, sagte er.
Mr. Silver verzog das Gesicht. Es sollte ein Lächeln sein, doch es mißlang. »Ich fürchte, in diesem Fall können Sie nichts tun. Aber ich danke Ihnen trotzdem für Ihr Angebot.«
»Ist doch selbstverständlich.«
»Sie wollten Tony sprechen? Er ist nicht zu Hause.«
»Ich wollte wissen, was er inzwischen erreicht hat.«
»Was läuft denn?« erkundigte sich der Hüne mit den Silberhaaren.
»Ich habe keine Ahnung.«
»Ein Mann namens Frank Meax soll eine gefährliche Erfindung gemacht haben«, begann Tucker Peckinpah, und dann berichtete er dem Ex-Dämon die wenigen Einzelheiten, die ihm bekannt waren.
Abschließend sagte er: »Wenn Sie im Moment nicht weiterkommen, wäre es hilfreich, wenn Sie Tony Ballard und Vicky Bonney unterstützen würden. Was meinen Sie?«
»Sie haben recht, das wird mich ein wenig ablenken.«
»Ich habe so eine dumpfe, unangenehme Ahnung, daß es schon bald eine furchtbare Katastrophe geben wird.«
»Mal sehen, wie sie zu verhindern ist«, sagte der Ex-Dämon.
Das waren schöne, aber nutzlose Worte, denn die Katastrophe war bereits angelaufen…
***
Frank Meax war mit einer schrecklichen Wut im Bauch zu Sean Blocker gefahren. Ihm fiel sofort der weiße Peugeot des Privatdetektivs auf, der an der Friedhofsmauer parkte.
Blocker hatte Besuch von Tony Ballard!
Meax konnte seinen Zorn kaum noch unterdrücken. Blocker, dieser Idiot, hatte ihm sein Wort gegeben, strengstes Stillschweigen zu bewahren, aber er hatte sein Wort gebrochen und war zum Verräter geworden.
Der Verräter sollte sterben!
Haß loderte in Frank Meax’ Augen. Die Freundschaft zu Blocker hatte einen irreparablen Riß bekommen. Meax tat es nicht leid um Sean Blocker.
Genau genommen hatten sie ohnedies nie richtig zusammengepaßt. Meax war mit Blocker eigentlich nur befreundet gewesen, weil er mit rückgratlosen Jasagern gut zurechtkam.
Blocker war diesbezüglich bequem gewesen. Er hatte stets akzeptiert, was sein Freund entschied, hatte niemals eine eigene Meinung, nahm kein einziges Mal eine starre Haltung ein, war zu allem zu überreden.
Blocker hätte das Geheimnis mit Sicherheit nicht ausgeplaudert, wenn er nüchtern gewesen wäre. Der Alkohol hatte seine Zunge gelöst und ihn unvorsichtig gemacht.
Das sollte sich nun rächen. Meax war entschlossen, in den nächsten Sekunden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Wenn er den Dämonenlaser auf Sean Blocker richtete, war auch der lästige Tony Ballard erledigt, denn Blocker würde sich in ein reißendes Ungeheuer verwandeln und den Detektiv töten.
Dann bin ich sie beide los, sagte sich Frank Meax, und er war entschlossen, dem Freund sein schwarzes Leben zu lassen, denn dann würde die Stadt in Angst und Schrecken vor dem gefährlichen Ungeheuer verfallen, und das war ganz im Sinne der Hölle, der sich Meax zu großem Dank verpflichtet fühlte.
Vorsichtig pirschte er sich an eines der Fenster im Erdgeschoß heran. Er sah Tony Ballard mit Sean Blocker reden. Der Dicke holte Papier und Kugelschreiber, um etwas aufzuschreiben.
Da glitt Frank Meax’ Hand ins Jackett, die Finger schlossen sich um die Höllenwaffe. Das Fensterglas würde die Höllenenergie nicht schwächen.
Ein grausamer Ausdruck kerbte die Lippen des Mannes, der sich der schwarzen Macht eng verbunden fühlte. Er richtete den Dämonenlaser auf Sean Blocker und drückte ab.
***
Das Ungeheuer stieß ein mordlüsternes Gebrüll aus und stürzte sich auf mich. Ich wußte, wer für diese entsetzliche Verwandlung verantwortlich war: Frank Meax! Aber ich hatte keine Zeit, mir den Mann zu schnappen, denn ich mußte mich meiner Haut wehren.
Die schwarzen Monsterhände versuchten mich zu ergreifen, doch ich stieß sie zur Seite, federte zurück und wollte meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter holen.
Aber die Zeit reichte nicht. Ein
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