048 - Bestien aus Feuer und Asche
schüttelte ärgerlich den Kopf. »Damit finde ich mich nicht ab.«
»Was willst du tun? Einen Killer anheuern und ihn abknallen lassen?«
»Bleib auf dem Teppich, Mel.«
»Auf eine andere Weise werden wir Frank Meax nicht los.«
»Es muß eine Hintertür geben.«
»Scheinbar nicht, sonst hätten unsere Anwälte sie gefunden. Das sind schließlich keine Holzköpfe.«
Mel Chase öffnete eine Glastür und ließ Randall Haid den Vortritt.
»Meines Erachtens haben wir nur eine Chance«, sagte Chase.
»Frank müßte das Interesse an unserer Firma verlieren.«
»Kannst du mir sagen, wie man das erreicht?«
Chase grinste. »Eine Möglichkeit gäbe es, aber die gefällt mir nicht und wird auch dir nicht zusagen: Wenn das Unternehmen in die roten Zahlen schlittert…«
Haid winkte ab. »Das ist indiskutabel.«
»Klar. Man spielt im Geist bloß alle Varianten durch«, sagte Chase und betrat vor Haid die Garderobe.
Die Männer zogen die verschwitzte Kleidung aus, nahmen Handtuch und Seife aus dem Spind und begaben sich unter die Dusche.
»Ich bin sonst nicht schadenfroh«, sagte Haid, »aber wenn Frank Meax der Schlag treffen würde, würde ich wahrscheinlich einen Jubelschrei ausstoßen. Weiß der Teufel, weshalb mir dieser Typ in letzter Zeit so unsympathisch geworden ist. Als ich ihn kennenlernte, dachte ich, er wäre wertvoll für die Firma, doch wertvoll war nur das Geld, das er einbrachte.«
Chase seifte seinen Körper gründlich ein. »Er ist der sonderbarste Mensch, den ich kenne, und er wird immer sonderbarer.«
»Ich sage dir, bei dem stimmt’s irgendwie nicht. Mich würde es nicht wundern, wenn er eines Tages überschnappen würde.«
Chase schmunzelte. »Auch damit wäre unser Problem gelöst.« Er spülte den weißen Seifenschaum ab und wies auf die Tür, die in den Saunaraum führte. »Kommst du?«
»Ich komme nach, muß mir noch die Haare waschen.«
»Dann schwitze ich schon mal ein bißchen vor«, sagte Chase. »Ah, herrlich.«
Er stieß die Tür auf und betrat den bis an die Decke verfliesten Raum, in dem es ein Kaltwasser-Tauchbecken, eine vielstrahlige Dusche, drei Ruhebetten und die hölzerne Schwitzkammer gab.
Die Tür schloß sich hinter Mel Chase, er trocknete sich gründlich ab und warf einen Blick durch das kleine Glasfenster in der Holztür.
Das Thermometer zeigte 110 Grad Celsius.
Angenehm, dachte Mel Chase und begab sich in die düstere Kammer.
Was weder Chase noch Randall Haid wußte, war die Tatsache, daß Frank Meax im Restaurant der Tennishalle saß. Er hatte sie durch eine große Scheibe beobachtet und kannte ihre Gewohnheiten.
Er wußte, daß sie sich nach dem Spiel stets in die Sauna begaben, und dort sollte sie ihr Schicksal ereilen.
Meax blickte auf seine Uhr. Er schätzte ab, wieviel Zeit er noch hatte, griff schließlich nach seinem Weinglas und leerte es. Nachdem er eine Banknote auf den Tisch gelegt hatte, erhob er sich ohne Eile.
Niemand sollte auf ihn aufmerksam werden, niemand sollte Verdacht schöpfen. Die Sache sollte still und leise ablaufen.
An einigen Tischen vorbei führte ihn sein Weg zur Herrengarderobe. Wenig später stand er vor der Tür, die zu den Duschen führte.
Bevor er sie öffnete, holte er die »Taschenlampe« hervor.
Dann ging er weiter.
Die Tür schwang zur Seite, und Meax sah einen nackten Mann: Randall Haid! Auf seinem Kopf türmte sich so viel Haarshampoo, daß es den Anschein hatte, als würde er eine weiße Mütze tragen.
Haid betrachtete den Eintretenden nicht. Er schloß die Augen, hielt den Kopf unter die Brause und spülte den Schaumberg ab.
»Hallo, Randall!« knurrte in diesem Augenblick Frank Meax.
Haid öffnete die Augen überrascht und schaute Meax groß an.
»Frank! Was suchst du hier?«
»Dich«, sagte Meax trocken.
»Ist irgend etwas nicht in Ordnung?«
»Ihr wollt mich aus der Firma raus haben…« Randall Haid lachte nervös. »Ich finde, hier ist nicht der richtige Ort, darüber zu reden.«
Meax betrachtete den Nackten, über dessen muskulösen Körper das warme Wasser strömte. »Hemmt es dich, weil du nichts anhast?«
»Das ist es nicht… Hör mal, warum gehst du nicht ins Restaurant und wartest dort auf uns? Ich nehme an, du hast Mel und mir etwas Interessantes zu erzählen.«
»Eigentlich nicht«, sagte Meax und schürzte die Unterlippe. »Mir fiel bloß eine Lösung ein… Ihr wollt euch doch von mir trennen, nicht wahr? Nun, ich habe auch den Kanal von euch voll, deshalb werden sich unsere Wege
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