Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
048 - Bestien aus Feuer und Asche

048 - Bestien aus Feuer und Asche

Titel: 048 - Bestien aus Feuer und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
scheinen ja sehr gut über ihn Bescheid zu wissen«, sagte Vicky Bonney.
    »Er war auch hinter mir her«, erzählte »Vivi«. »Damals war ich noch nicht mit ›Bongo‹ zusammen, und ich muß zugeben, es beeindruckte mich, wie Frank mit dem Geld um sich warf. Er wollte mir imponieren, und das tat er. Eines Tages schleppte er mich dann in seine Liebeslaube ab. Er hat ein Apartment in Mayfair.« Sie nannte die Adresse.
    »Hat er es immer noch?« wollte Vicky Bonney wissen.
    »Ich denke schon.«
    »Weiß seine Frau davon?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Er nahm Sie mit in dieses Apartment – und?«
    »Na ja, ich dachte, es würde das Übliche kommen, aber Frank war auf diesem Gebiet wohl schon ein bißchen übersättigt. Die einfache Art gab ihm nichts mehr, er wollte etwas Besonderes daraus machen.«
    »Ich hoffe, es ist Ihnen nicht peinlich, darüber zu sprechen.«
    »Vivi« schüttelte den Kopf. »Absolut nicht, denn ich machte bei seinem kleinen Spielchen nicht mit.«
    »Was wollte er tun?«
    »Ich glaube, er wollte so etwas wie ‘ne Schwarze Messe veranstalten und mit mir im Beisein von Teufeln und Dämonen…« Ich sagte ihm, »daß das bei mir nicht drin wäre, wünschte ihm viel Spaß mit seinen unheimlichen Freunden, zog mich an und ging.«
    »Haben Sie ihn nachher noch einmal wiedergesehen?«
    »Nein, und ich bin ehrlich froh darüber, denn Frank Meax ist mir seither nicht mehr geheuer. Der Mann hat einen Sprung in der Schüssel. Wenn Sie mich fragen, der kann noch mal gemeingefährlich werden!«
    ***
    Ich ließ meinen Wagen an einer Friedhofsmauer aus Backsteinen ausrollen. Dem Gottesacker gegenüber wohnte Sean Blocker. Trank er deshalb so gern, weil er den Ausblick sonst nicht verkraftete?
    Der Turm einer kleinen Kapelle überragte die alten Bäume, zwischen denen die Grabreihen angeordnet waren. Ich konnte durch ein Gittertor einen Teil des Friedhofs sehen.
    Eine schwarz gekleidete Frau stand reglos vor einem weißen Grabstein. Ein einsamer Mensch, der um einen Toten trauerte. Der Wind fuhr durch die laublosen Baumkronen und trieb welkes Laub über die geharkten Kieswege.
    Ich verließ den Peugeot, warf die Tür zu, gönnte mir ein Lakritzenbonbon und überquerte die Straße. Das Haus, das ich betrat, war alt und duster.
    Sean Blocker wohnte im Erdgeschoß. Er öffnete auf mein Läuten und musterte mich argwöhnisch. »Ja?« fragte er.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. »Tony Ballard, Privatdetektiv. Ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Worum handelt es sich?«
    »Darf ich es Ihnen drinnen sagen?«
    Blocker kratzte sich am Hinterkopf. »Ich wüßte nicht, was ich…«
    Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern machte einen entschlossenen Schritt, und Blocker gab automatisch die Tür frei. Seine Wohnung war unaufgeräumt und geschmacklos eingerichtet.
    Wenn es eine Zeitschrift mit dem Titel »Schlechter Wohnen« gegeben hätte, hätte es Blockers Behausung verdient, auf der Titelseite gebracht zu werden.
    Vom Wohnstil her paßten Sean Blocker und Frank Meax absolut nicht zusammen. Irgend etwas anderes mußte die beiden verbinden.
    Ich trat im Wohnzimmer ans Fenster und blickte zum Friedhof hinüber.
    »Kein erfreuliches Gegenüber«, brummte Blocker. »Manchmal läutet zwei-, dreimal am Tag die Totenglocke. Dann trägt man wieder einen Menschen zu Grabe. Es ist deprimierend. Seit sieben Jahren wohne ich hier, aber daran habe ich mich immer noch nicht gewöhnt.«
    »Warum ziehen Sie nicht weg?«
    »Die Miete ist lächerlich gering.«
    Ich drehte mich um. »Sie trinken gern und viel.«
    Blocker riß seine himmelblauen Augen überrascht auf. »Sie haben Erkundigungen über mich eingezogen?«
    »Gestern waren Sie wieder mal voll bis obenhin.«
    Der schwere Brocken hob trotzig den Kopf und blickte mich eisig an. »Ich wußte nicht, was Sie das angeht, Mr. Ballard! Was wollen Sie von mir?«
    »Was Ihre Trinkgewohnheiten angeht, haben Sie das lediglich mit Ihrer Leber abzumachen«, sagte ich. »Ich bin nicht hier, um für die Anonymen Alkoholiker zu werben.«
    Blocker wurde unruhig. »Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, sondern sagen Sie mir, weshalb Sie hier sind!« verlangte er barsch.
    »Würden Sie mir verraten, warum Sie sich gestern vollaufen lie- ßen?«
    »Ich brauche dafür keinen Grund, das tu’ ich öfter. Sobald es mich überkommt, greife ich zur Flasche. Ich glaube nicht, daß das verboten ist. Selbst wenn ich mich jeden Tag bis zum Umfallen betrinke, geht das niemanden etwas an, solange ich mich gesittet

Weitere Kostenlose Bücher