Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
048 - Bestien aus Feuer und Asche

048 - Bestien aus Feuer und Asche

Titel: 048 - Bestien aus Feuer und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
dieses Gebäude allein zu betreten, aber einmal umrunden wollte sie es ohne Begleitung.
    Vorsichtig schlich Vicky Bonney an der Rückfront der Aufbahrungshalle entlang. Sie entdeckte Stufen, die zum Eingang hinaufführten und von Säulen gesäumt waren.
    Erregt setzte das blonde Mädchen den Fuß auf die erste Stufe. Verbarg sich die Höllenkreatur hinter einer der Säulen? Vicky begann mit dem Aufstieg.
    Sobald sie das Tor erreicht hatte, würde sie umkehren. Die Halle wollte sie erst mit Tony Ballard und Mr. Silver gemeinsam besichtigen.
    Immer wieder blieb Vicky Bonney stehen, um sich aufmerksam umzusehen. Als sie das wieder einmal machte und sich umdrehte, um nach Tony und Mr. Silver Ausschau zu halten, passierte es.
    Das Ungeheuer sprang hinter dem Steinsockel hervor und griff das Mädchen an. Vicky drehte sich in Gedankenschnelle um. Gleichzeitig übersprang ihr Herz einen Schlag.
    Sie reagierte vorbildlich schnell – aber dennoch zu langsam. Blocker erreichte sie, bevor sie die Pistole auf ihn richten konnte. Ein Faustschlag raubte ihr fast die Besinnung und warf sie gegen eine Säule.
    Sie stieß einen Schrei aus und drückte ab, obwohl ihr klar war, daß die Kugel die Bestie verfehlte. Es ging ihr lediglich darum, Tony und Mr. Silver wissen zu lassen, daß sie Hilfe brauchte.
    Vicky mußte sich nichts vorwerfen. Sie war so vorsichtig wie nur irgend möglich gewesen. Dennoch hatte es das Scheusal geschafft, sie zu überraschen.
    Durch einen Tränenschleier sah Vicky Bonney die grauenerregende schwarze Fratze mit den rot geränderten weißglühenden Augen auf sich zukommen.
    Blocker packte ihre Pistolenhand und drehte sie ihr auf den Rücken. Sein verbranntes Maul öffnete sich weit.
    Es war Vicky nicht möglich, sich von Blockers hartem Griff zu befreien. Sie schlug mit ihrer linken Faust mehrmals in die widerliche schwarze Fratze, erreichte damit aber gar nichts.
    Als sie den Mund des Scheusals an ihrer Kehle spürte, glaubte sie vor Angst den Verstand zu verlieren.
    ***
    Wir hörten den Schrei und den Schuß gleichzeitig.
    Vicky ist auf Blocker gestoßen! durchzuckte es mich eiskalt. Verflucht, warum ausgerechnet sie? Warum nicht Mr. Silver oder ich?
    »Silver!« schrie ich und startete.
    Der Ex-Dämon hatte es nicht so weit zu Vicky Bonney wie ich, denn er hatte sich in unserer Mitte befunden. Ich hoffte, daß er rasch genug bei meiner Freundin sein würde, um ihr beistehen zu können.
    Oder hatte Vicky das große Glück gehabt, Blocker mit einer geweihten Silberkugel zu treffen und unschädlich zu machen?
    Ein markerschütterndes Gebrüll flog über den Friedhof und machte diese Hoffnung zunichte.
    Nein, das Monster lebte noch!
    Ich jagte über Grabhügel, an Grabsteinen und Grabkreuzen vorbei, auf die Aufbahrungshalle zu. Keuchend erreichte ich einen asphaltierten Weg, der geradewegs auf das Gebäude zuführte.
    Ich sah Vicky Bonney, und meine Kehle schnürte sich schmerzhaft zusammen, als ich die Gefahr erkannte, in der sich das Mädchen befand.
    Himmel, steh ihr bei!
    Mr. Silver erreichte die Stufen in dem Augenblick, als das Ungeheuer meiner Freundin die Kehle aufreißen wollte. Ich schwitzte Blut und Wasser, als ich sah, daß der Ex-Dämon stehenblieb.
    Warum lief er nicht weiter? Warum hetzte er nicht zu Vicky hinauf und versuchte sie zu retten? Gab er das Mädchen bereits auf? Das war doch sonst nicht Mr. Silvers Art.
    »Silver!« brüllte ich verzweifelt. »Rette sie!«
    Und genau das hatte der Ex-Dämon vor. Ich hatte ihm unrecht getan, und ich hätte auch nicht wie verrückt zu schreien brauchen. Der Hüne wußte selbst, was er tun mußte.
    Er aktivierte gegen das Ungeheuer seine übernatürlichen Fähigkeiten. Es war nicht nötig, daß er die Treppe hinauf stürmte. Er konnte Vicky Bonney auch auf eine andere Weise beistehen, und das tat er, bevor das Monster zubeißen konnte.
    Aus seinen perlmuttfarbenen Augen rasten zwei grellrote Feuerlanzen. Sie stachen in den Körper des Höllenwesens und zerstörten augenblicklich die schwarze Kraft, die sich in ihm befand.
    Blocker riß den Kopf zurück. Er ließ Vicky Bonney los und torkelte zwei Schritte zurück. Die Asche, aus der sein schwarzer Körper bestand, wurde plötzlich nicht mehr zusammengehalten.
    Das Höllenwesen fiel auseinander, die schwarze Asche rieselte auf die Stufen und verging.
    Ich erreichte schwer atmend den Ex-Dämon, lief an ihm vorbei, die Stufen hinauf, zu Vicky Bonney. Sie sank mir zitternd in die Arme.
    »Bist du okay?«

Weitere Kostenlose Bücher