Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0480 - Satan mischt die Karten

0480 - Satan mischt die Karten

Titel: 0480 - Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Rolltisch mit dem Sektfrühstück abnahm. Währenddessen fand Zamorra sich damit ab, daß er nunmehr wachzubleiben hatte und nahm den Anruf entgegen. Möbius war am Apparat.
    »Wie kann ein halbwegs normaler Mensch um diese sündhaft frühe Stunde nur so frisch klingen?« seufzte Zamorra. »Wie lange waren wir gestern eigentlich noch unterwegs?«
    »Bis fünf Uhr morgens, da haben sie uns aus dem Club geschmissen«, eröffnete Carsten ihm fröhlich. »Hast du etwa Kopfschmerzen? Immerhin hast du versucht, uns alle unter den Tisch zu trinken.«, »Erfolgreich?« hakte Zamorra lustlos nach.
    »Mitnichten«, enttäuschte Möbius ihn. »Mit alkoholfreien Drinks geht das schlecht.«
    »Was habe ich getrunken? Alkoholfreie?«
    »Ja.« Möbius lachte leise. »Daß jemand sich nach einem Besäufnis nicht mehr daran erinnern kann, womit er seine Leber ertränkt hat, ist ja normal, aber nach einem dermaßen nüchternen Abend… Michael hat wohl recht, die Helden werden alt und müde.«
    Zamorra warf einen Blick zu Nicole hinüber, die den Rolltisch in die Nähe des Bettes fuhr und dann fröhlich winkend in Richtung Dusche verschwand. »Nicole ist gegenteiliger Meinung«, versicherte Zamorra. »Aber nun verrate mir endlich einmal, weshalb du den gesunden Schlaf anständiger Leute zu dieser sündhaften Nachtzeit störst.«
    »Es ist heller Tag, Mann!« lachte Möbius.
    »Auf Neuseeland nicht«, widersprach Zamorra. »Da ist jetzt annähernd Mitternacht.«
    »Wir sind aber in Deutschland und nicht auf Neuseeland.«
    »Ich fühle mich aber so«, brummte der Parapsychologe. »Reif für die Insel. Möchtest du endlich zur Sache kommen?«
    »Ich schicke euch Ebel, der holt euch ab. Es ist etwas passiert, das euch beide vielleicht interessiert.«
    »Sind auf der Saalburg die Gespenster der alten römischen Kastellbesatzung aus den Gräbern gestiegen?«
    »Schlimmer. Erinnerst du dich, worüber wir gestern gegrübelt haben?«
    »Der Anschlag auf uns an der Autobahn. Ebels Beeinflussung.«
    »Bingo. Es kann sein, daß es Neuigkeiten von der Front gibt. Doktor König ist tot. Alles weitere später; wir treffen uns in einer halben Stunde.«
    »Du bist irre!« schrie Zamorra. »Eine ganze Stunde, vorher geht’s nicht! Anständige Menschen müssen vorher duschen und frühstücken. Ihr Wirtschaftsbonzen braucht sowas wohl nicht.«
    »Also gut, Ebel wird im Foyer auf euch warten, bis ihr fertig seid. Vielleicht solltet ihr euch aber ein wenig beeilen.«
    Zamorra legte auf. Nicole kam aus dem kleinen Bad, noch etliche Wasserperlen auf der sonnengebräunten Haut und mit nassem Haar. »Was brüllst du hier herum?« fragte sie. »Du weckst ja das ganze Haus auf.«
    Zamorra raffte sich matt auf und gab ihr ein paar Stichworte, während er sich an ihr vorbei ebenfalls ins Bad tastete. Als er zurückkehrte, fühlte er sich wesentlich frischer. Für ein paar Stunden Schlaf mehr wäre er allerdings dankbar gewesen. Nicole stand immer noch nackt am Fenster und sah hinaus. »Das ist auch wieder einer von diesen Hundstagen, wo man FKK für jedermann und überall einführen sollte. Egal, was du anziehst - innerhalb von dreißig Sekunden ist es durchgeschwitzt. Diese Hitzewelle nimmt einfach kein Ende mehr, scheint jetzt sogar noch stärker zu werden.«
    »Ich dachte, du magst Hitze.«
    »Habe ich bisher auch immer gedacht. Ich denke, ich werde nur das Allernötigste anziehen. König ist tot, sagst du? War das nicht der Mann, den wir in Carstens Büro sahen und den du im Verdacht hast, eventuell Informant zu sein?«
    Zamorra nickte. »Genau der. Einzelheiten wollte Carsten nicht verraten.«
    »Er hätte besser gar nichts verraten, dann würde mir das Frühstück jetzt wesentlich besser schmecken«, behauptete Nicole.
    Eine halbe Stunde später waren sie mit dem Chauffeur Klaus Ebel im dunkelblauen Audi 200 unterwegs.
    ***
    Ebel parkte den Wagen. Stoßstange an Stoßstange hinter Carsten Möbius’ rostbunten Citroën 2 CV; es war der letzte noch verfügbare Parkplatz an der Straße. Carsten lehnte an der Motorhaube seines Wagens und unterhielt sich mit einem Zivilisten, während Michael Ullich sich auffällig für die Umgebung interessierte.
    »Hier ist es passiert«, begrüßte Möbius die Freunde. Der Zivilist musterte besonders Nicole recht interessiert; Sandalen und eines von Zamorras langen Hemden, mit einem breiten Gürtel zum Minikleid gerafft und die oberen Knöpfe bis fast zum Nabel offen, reichten ihr beim vorherrschenden Klima.
    »Was ist

Weitere Kostenlose Bücher