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0482 - Die mörderischen City-Gnome

0482 - Die mörderischen City-Gnome

Titel: 0482 - Die mörderischen City-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden war. Die kleinen Wimpel flatterten im Wind. Sie waren die einzigen Farbtupfer in einer ansonsten düsteren Umgebung, die so gar nicht in diesen Stadtteil hineinpaßte.
    »Das sieht aus wie im Krieg«, sagte Perry.
    »Glaube ich auch.« Quiller fuhr langsamer. Er wollte sich die Fassade genau anschauen.
    »Willst du hier halten?«
    »Wenn du nichts weitersagst.«
    Perry lachte. »Okay, versprochen.«
    Quiller grinste scharf und tippte zweimal auf die Bremse. Er ließ den schweren Wagen ausrollen, stellte den Motor aber nicht ab. Beide Männer beugten sich nach links, um ihre Blicke über die Fassade schweifen zu lassen.
    Es hatte einmal ein höheres Haus werden sollen. Davon war nicht mehr viel zu sehen. Drei Mauern waren völlig zerstört. Von einer vierten stand noch die Hälfte. Sie stützte sich praktisch gegen das Nachbargebäude, einen ebenfalls alten Bau, der ziemlich unbewohnt aussah.
    »Ich habe erfahren, daß sie das Nebenhaus abreißen lassen wollten«, sagte Perry.
    »Dann ist wohl das falsche Gebäude in die Luft geflogen, wie?«
    »Könnte man fast annehmen.«
    Quiller schüttelte den Kopf. »Das sieht ja aus. Ich weiß auch nicht. Niemand räumt auf. Alles liegt durcheinander. Beim nächsten Sturm kippt noch mehr zusammen.«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Es kann gefährlich werden.«
    »Okay«, sagte Perry, »fahren wir weiter. Mehr gibt es hier doch nicht zu sehen.«
    Da verstummte der Motor!
    Perry stieß seinen Kollegen an. »He, was soll das? Willst du dich wider die Vorschriften doch länger hier aufhalten?«
    »Nein.«
    »Warum hast du dann den Motor abgestellt?«
    »Das war ich nicht!«
    Perry runzelte die Stirn. »Muß der Wagen in die Inspektion?«
    Quiller verneinte. »Eigentlich nicht. Er war bisher immer in Ordnung.« Seine Stimme klang belegt, das merkte auch sein Kollege und fragte:
    »Was hast du?«
    »Ich weiß es auch nicht. Es ist ein Gefühl der Unruhe in mir. Vorhin hatte ich das nicht. Erst seit wir hier angehalten haben, ist es da. Spürst du denn nichts?«
    »Nein.«
    »Na ja, es wird Zeit, daß ich in den Urlaub fahre.« Quiller streckte den Arm aus und griff zum Zündschlüssel.
    Perry hatte sich wieder zurückgelehnt. Er saß entspannt da und wurde plötzlich aufmerksam, als sich nichts tat. Quiller drehte den Schlüssel, aber der Motor sprang nicht an.
    »Das gibt es doch nicht!« flüsterte er.
    Gleichzeitig hörten sie hinter sich das dumpfe Hämmern. Die Rocker schlugen mit den Fäusten gegen die Wand. »Versuch es weiter«, sagte Perry und griff zum Mikrofon. Über Lautsprecher wurde seine Stimme in die Zellen übertragen. »Verhalten Sie sich ruhig. Wir werden gleich weiterfahren.«
    Das Hämmern verstummte, doch der Motor war noch immer nicht angesprungen, obwohl Quiller es weiterhin versuchte.
    »Ist er abgesoffen?« fragte Perry. »Ich steige mal aus und…«
    »Nein!«
    Perry erschrak über den lauten Ruf seines Kollegen. »Was ist denn los, zum Henker?«
    »Schau mal raus! Zum Haus hin, bitte.«
    »Na und?«
    »Siehst du nichts?«
    Perry strengte sich an. Plötzlich hatte er das Gefühl, als würden Eisenhände über seinen Rücken fahren. Was er da sah, war so ungeheuer, daß ihm keine Erklärung einfiel.
    Der Boden auf dem Grundstück zeigte eine andere Farbe. Er hatte einen leicht grünlichen Ton angenommen, wirkte wie gemaltes Glas und breitete sich aus.
    »Das heißt, die Farbe näherte sich ihrem Wagen!«
    »Eine Falle!« keuchte Perry. »Das kann nur eine verdammte Falle sein.«
    »Okay.« Quiller sprach ruhiger. »Aber wer sollte sie uns gestellt haben?«
    »Die Rocker!«
    »Unsinn, die sitzen fest. Nur werde ich das Gefühl nicht los, daß uns irgend etwas hergelockt hat. Verdammt, wenn ich nur wüßte, was das ist.«
    »Versuch noch mal einen Start.«
    »Ja, ja.« Quiller faßte zum Schlüssel. Inzwischen glänzte Schweiß auf seiner Stirn. Auch die Hände zitterten. Er hatte die Lippen zusammengekniffen und atmete nur durch die Nase.
    Der Motor spielte nicht mit. Er bewegte sich nicht einmal etwas unter der Haube.
    »Daß uns das ausgerechnet jetzt passieren muß!« stöhnte Perry und griff zum Telefonhörer. »Tut mir leid, Partner, aber jetzt ist es soweit. Ich muß in die Zentrale…« Er sprach nicht mehr weiter, preßte den Hörer an das rechte Ohr und schüttelte dabei den Kopf. »Keine Verbindung«, hauchte er.
    »Die Leitung ist tot. Hier, hör du mal.« Er reichte Quiller den Hörer.
    »Laß es, ich glaub' dir.«
    »Partner«, sagte Perry,

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