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0482 - Die mörderischen City-Gnome

0482 - Die mörderischen City-Gnome

Titel: 0482 - Die mörderischen City-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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essen.
    Golenkow bedankte sich noch einmal für meine Hilfe und versprach auch, die Augen offenzuhalten, falls in seinem gewaltigen Land wieder einmal etwas passierte.
    »Du kannst mich immer holen«, sagte ich.
    »Gefällt dir Rußland?«
    Ich schaute gegen die weißgepinselte Decke. »Ja, mir gefällt das Land, mir gefallen die Menschen…«
    »Aber…?«
    »Nicht euer System.«
    Er hob die Schultern. »Das läßt sich nicht ändern, John. Sei froh, daß du nicht beim Geheimdienst bist, dann hätten wir es schwerer miteinander.«
    Ich schaute den blonden Russen mit den gescheitelten Haaren an. »Ja, das glaube ich auch.«
    Er warf einen Blick auf die Uhr. »Wir müssen los, deine Maschine startet gleich.«
    In Moskau war es kalt. Ich fragte Wladimir, ob er über das Wetter im Westen Bescheid wisse.
    »Das sieht nicht viel besser aus.«
    »Schnee?«
    »So ist es.«
    »Auch das noch, verdammt! Ich bin die Kälte langsam leid.«
    Der Russe brachte mich zum Bus. Dort umarmten wir uns beim Abschied, ich sah ihn noch winken, als ich in die Maschine einstieg.
    Sie würde mich direkt nach London bringen, wo meine Freunde bestimmt schon warteten.
    Ich hatte zwar eine genaue Zeit angegeben, aber nicht darum gebeten, abgeholt zu werden. Dort gab es genügend Taxen, die mich über den gut ausgebauten Westway A40 direkt nach London hineinbrachten. Ich hatte meinen Fensterplatz in der vorderen Hälfte der Maschine bekommen, bei den Nichtrauchern. Einige Zeitungen gab es auch. Russische und Ostdeutsche.
    Ich verzichtete auf beides und hoffte, einen ruhigen Flug zu haben, denn nach den Anstrengungen der letzten Tage stand mir das zu. Nach dem Start gewann die Maschine rasch an Höhe, durchstieß die dichte Wolkendecke und flog unter dem strahlenden Sonnenschein Richtung Westen.
    Ein freundlicher Kapitän begrüßte uns, mehrere Stewardessen fragten nach unseren Wünschen.
    Ich nahm weder einen Drink, noch bestellte ich mir etwas zu essen. Nur schlafen wollte ich.
    Und das gelang mir auch. Während neben mir ein Russe Tee trank und Gebäck aß, schloß ich die Augen. Es wurde ein erholsamer Schlaf. Ich bekam überhaupt nichts vom Flug mit und erwachte erst, als mich mein Nachbar anstieß.
    Dann schreckte ich aber auch hoch, schaute in das Gesicht einer dunkelhaarigen Stewardeß, die sich zu mir herabgebeugt hatte, um mich anzuschnallen. Ich machte es dann doch selbst.
    »Landen wir?«
    »In wenigen Minuten«, antwortete mein Nachbar in seinem hart klingenden Englisch.
    Ich rieb meine Augen. Die Stewardeß entfernte sich lächelnd. »Das ist ein Ding«, murmelte ich.
    »Mein Gott, habe ich tief geschlafen. Das gibt es gar nicht.«
    »War Rußland so anstrengend?«
    »Es geht.«
    »Ja, es ist weit. Ihr Westeuropäer denkt da zu begrenzt.«
    Ich drehte mich nach links und schaute aus dem Fenster. Von London konnte ich nichts sehen, merkte aber, daß die Maschine an Höhe verlor. Sie befand sich innerhalb grauer Wolkenbänke, die unsere Maschine wie geisterhafte Schatten umwehten.
    Als wir tiefer kamen, riß die Decke auf. Mein Blick fiel über die gewaltige Kulisse und so etwas wie ein gutes Gefühl drang in mir hoch. Schon sah ich den Flughafen, der Landeanflug begann, wenig später setzte die Maschine bei trübem Wetter und trockener Rollbahn auf, rollte aus und stand.
    Ich wartete, bis die meisten Passagiere die Maschine verlassen hatte. Als drittletzter betrat ich den Andockkanal, verabschiedet von einem netten Lächeln der Stewardeß.
    In Moskau war es kälter gewesen. Hier bewegten sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Nasse Kälte lauerte draußen. In den Hallen war davon nichts zu spüren.
    Durch die Zollkontrolle brauchte ich nicht, nahm einen anderen Weg, begrüßte noch einen Bekannten, der mich bis zum Transportband begleitete.
    »Werden Sie abgeholt, Mr. Sinclair?«
    »Nein, ich nehme ein Taxi.«
    »Wie war's denn in Moskau?«
    »Kalt und aufregend.«
    »Sie waren dienstlich dort?«
    »Sicher.«
    »Erlauben die Russen das denn?«
    Ich lächelte. »Wissen Sie, auf der unteren Schiene läuft so manches, was weiter oben nicht möglich ist.«
    »Das glaube ich auch, Mr. Sinclair. Bis zum nächstenmal dann.«
    »Okay, see you.«
    London Airport war in den letzten Jahren aus- und umgebaut worden. Das war eine Stadt für sich.
    Wer hier nicht achtgab, konnte sich sehr leicht auf dem gewaltigen Areal verlaufen.
    Auch an diesem Werktag hasteten Menschen aller Rassen und Hautfarben hin und her, ließen sich auf den

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