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0482 - Die mörderischen City-Gnome

0482 - Die mörderischen City-Gnome

Titel: 0482 - Die mörderischen City-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb hinter uns, auch als der Fahrer das Tempo verringerte.
    »Der will tatsächlich etwas von uns«, sagte er und ging noch mehr vom Gas.
    Dadurch bekam ein an der linken Seite fahrender Lastwagen Gelegenheit, uns zu überholen. Es war ein gewaltiges Ungetüm. Er rollte langsam heran, die Alu-Haut seiner Ladefläche schimmerte wie mattes Silber, das einmal hätte geputzt werden müssen.
    Auch der Anhänger rumpelte vorbei, und als ich in den Spiegel schaute, sah ich den Camaro nicht mehr.
    »Jetzt ist er weg!« sagte auch der Fahrer. Er lachte. »Wahrscheinlich hat ihn der andere verschluckt.«
    »Kann sein.«
    Wir fuhren jetzt durch Norwood Green. Man hatte eine Trasse für die Bahn gebaut. Rechts und links standen die netten Häuser dieses kleinen Ortes. Sie alle waren von Gärten umgeben. Wer hier lebte, kam sich vor wie auf dem Lande.
    Hier verdichtete sich der Verkehr auch, weil andere Fahrzeuge auf die Bahn fuhren.
    Ich mußte wieder gähnen.
    »Müde?«
    »Ein wenig kaputt. So ein Flug bleibt doch in den Knochen hängen.«
    »Sie hätten auf der Reise schlafen sollen.«
    »Das habe ich auch getan.«
    Plötzlich war er wieder da. Wie aus dem Nichts war der Camaro aufgetaucht. Und diesmal befand er sich vor uns auf der Mittelspur. Wir konnten durch die Heckscheibe hineinschauen.
    Der Fahrer mußte ein sehr kleiner Mensch sein, denn hinter der Kopfstütze war nichts zu sehen.
    Der Fahrer neben mir schüttelte den Kopf. »Am Steuer sitzt niemand.«
    »Das ist wohl schlecht möglich.«
    »Nun ja.«
    Die Häuser rechts und links wurden weniger. Vor uns lag unbebautes Gelände, an das sich der Osterly Park später anschließen würde.
    Ich behielt den Camaro im Auge. Allmählich kam mir das Benehmen des Fahrers ungewöhnlich vor, und der Driver war es leid.
    »Ich werde ihn überholen, Sir.«
    »Das hatte ich Ihnen gerade vorschlagen wollen.«
    Der Driver schaute kurz über die Schulter. Die rechte Überholspur war hinter uns ziemlich frei. Sie sah aus wie eine graue, erstarrte Riesenschlange.
    Während des Überholvorgangs lachte der Mann. »Jetzt bin ich mal gespannt, wer in der Kiste hockt.«
    Sekunden später verging ihm das Lachen, als wir beide zugleich das Gesicht des Beifahrers erkannten.
    Es befand sich so nahe hinter dem Fenster, daß es sogar die Scheibe berührte.
    Ein länglicher, weißhaariger und weißbärtiger mit aschgrauen Augenbrauen, einer langgezogenen Nase, einem breiten Mund und grausamen, kalten Augen.
    Das war kein Mensch, das war…
    »Ein Zwerg, verdammt!« rief der Driver und verriß vor Schreck das Lenkrad, so daß wir uns dem Camaro gefährlich näherten…
    ***
    Im letzten Augenblick riß der Driver das Steuer herum und verhinderte somit einen Zusammenstoß.
    Wir schlingerten etwas, blieben dennoch auf der Spur und ließen den Camaro hinter uns.
    »So wahr ich Andy Rush heiße, Sir, so was habe ich noch nicht gesehen. Sie etwa?«
    Ich gab keine Antwort, aber mir war klargeworden, daß die dämonische Seite einen Angriff startete.
    Nicht allein wegen des Anblicks, den das Gesicht geboten hatte, nein, ich hatte eine ganz andere Warnung während des Überholvorgangs bekommen.
    Mein Kreuz hatte sich gemeldet!
    Ein kurzer Hitzeschock nur, der meine Haut gestreift hatte. Doch es reichte aus, um mich mißtrauisch und wachsam werden zu lassen.
    Man war wieder hinter mir her. Wer genau, das wußte ich nicht.
    Was Andy Rush noch sagte, kümmerte mich nicht. Meine Gedanken drehten sich einzig und allein um den Anblick des Zwergs. Ich hatte noch mehr gesehen, zum Beispiel einen Teil seiner Kleidung.
    Sie bestand aus Leder, war mit Metallknöpfen an der Schulter dekoriert gewesen, und diese Tatsache wiederum erinnerte mich an etwas.
    Ich dachte an den Todesengel von London und an seine vier Helfer, die Rocker gewesen waren und gleiche Kleidung getragen hatte. Sollte dieser Zwerg etwas mit einem der Rocker zu tun gehabt haben?
    Eigentlich schlecht möglich, da sich die Typen in Untersuchungshaft befanden, aber die Möglichkeit schloß ich nicht völlig aus.
    Ich schaute mich um.
    Der Camaro war verschwunden!
    Das begriff ich nicht. Auch Rush wunderte sich.
    »Habe ich ihn übersehen, oder ist der Wagen tatsächlich nicht mehr hinter uns?«
    »So ist es.«
    »Aber vorn ist er auch nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Wissen Sie was, Andy, fahren Sie am besten den nächsten Parkplatz an. Ich werde dann aussteigen, und Sie können wieder zum Airport zurückkehren.«
    Rush bekam einen erstaunten Ausdruck

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