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0482 - Die mörderischen City-Gnome

0482 - Die mörderischen City-Gnome

Titel: 0482 - Die mörderischen City-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Transportbändern weiterfahren oder hetzten mit langen Schritten neben ihnen her. Manche schoben auch vollbeladene Gepäckwagen vor sich her. Eines hatten alle gemeinsam. Den gewissen gehetzten Blick in den Augen, denn alle schienen sie etwas zu suchen.
    Ich ließ es locker angehen, obwohl mich auch jetzt die naheliegenden Probleme beschäftigen.
    Sie hatten einen Namen: Abbé Bloch!
    Die Ärzte hatten es nicht geschafft, sein Augenlicht zu retten. In London wollte er nicht bleiben. Er würde wieder zurück nach Alet-les-Bains gehen, wo seine Heimat war und sich gleichzeitig so etwas wie ein Ursprungsgebiet der Templer befand. Da brauchte ich nur an die Kathedrale der Angst zu denken.
    Allein konnten wir ihn auf keinen Fall reisen lassen. Ob wir ihn zu zweit begleiteten, wollte ich mit Suko noch besprechen.
    Ich hatte inzwischen den Ausgang erreicht, sah die wartenden Taxen und dahinter den Wirrwarr der Zufahrten, die schließlich in den breiten Westway mündeten.
    Ich schlenderte auf den ersten Wagen, einen Austin, zu. Kein typisches Londoner Taxi, sondern ein normales Fahrzeug. Den Koffer wuchtete ich auf den Rücksitz und nahm neben dem Fahrer Platz.
    Das war bei diesen Fahrzeugen erlaubt.
    Der Fahrer war noch jünger. Auf dem Kopf trug er eine Schiebermütze. »Wohin, Sir?«
    »Scotland Yard.«
    »Oh. So eine Fahrt habe ich selten.«
    Ich schaute nach rechts. »Keine Sorge, ich bin kein Killer, sondern arbeite dort.«
    »Aha, da bin ich ja beruhigt.« Er fuhr los und stellte den Taxameter an.
    Der Betrieb riß nie ab. Aus London kam eine Blechlawine, wir rollten mit einer anderen in die City.
    Ein ewiges Kommen und Gehen, und über uns startende und landende Maschinen.
    »Was gab es denn so Neues in London?« fragte ich.
    Der Fahrer hob die Schultern. »Kommt darauf an, was Sie wissen wollen, Sir, und wofür Sie sich interessieren?«
    »Für alles.«
    »Vom Unglück der Kanalfähre haben Sie gehört?«
    »Ja, das las ich.« Ich senkte meine Stimme. »Es muß furchtbar gewesen sein.«
    »Das können Sie laut sagen. In London ist auch etwas passiert.«
    »Was denn?«
    Der Fahrer bog auf den Westway ab. »Ein Haus ist in die Luft geflogen. Ein Wohnhaus.«
    »Gab es Tote oder Verletzte?«
    »Weder noch. Das Haus war nicht bewohnt. Zum Glück sind die Nachbarhäuser nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.«
    »Weshalb ist es in die Luft geflogen?« fragte ich.
    »Das wissen selbst die Experten nicht. Es haben zahlreiche Untersuchungen stattgefunden, doch ein Ergebnis kam dabei nicht heraus. Das war ein gefundenes Fressen für die Presse, endlich mal die Fachleute ratlos zu sehen.«
    »Wo ist das Unglück denn geschehen?«
    »In West Kilburn.« Er schaute mich kurz an. »Wenn Sie vom Yard sind, werden Sie bestimmt auch noch mit der Sache zu tun bekommen, kann ich mir vorstellen.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich bin kein Sprengstoff-Experte.«
    Wir rollten auf der mittleren Spur mit durchschnittlicher Geschwindigkeit dahin.
    Die Raser überholten uns rechts, die linke Seite wurde fast nur von Lastwagen befahren.
    Noch rollten wir durch unbebautes Gebiet, aber wir würden bald den Vorort Norwood Green erreichen. Einige Meilen weiter begann eine große Grünfläche, der Osterly Park. Und durch ihn führte der Westway. Er zerteilte ihn in zwei Hälften.
    Zwischen dem Fahrer und mir gab es nicht viel zu reden. Ich hatte Gelegenheit, mich auf die Umgebung zu konzentrieren und schaute auch des öfteren in den Außenspiegel.
    Es geschah nicht nur aus Gewohnheit. Seit ein paar Minuten folgte uns ein Wagen. Ein ziemlich flaches Fahrzeug, wenn mich nicht alles täuschte, ein Camaro.
    Auch dem Fahrer war der Wagen aufgefallen. Als ich wieder einmal in den Spiegel schaute, sagte der Mann: »Weshalb überholt der Kerl denn nicht? Der kommt mir vor, als würde er uns verfolgen.«
    »Was sollte er für einen Grund haben?«
    »Bei mir nicht, bei Ihnen. Sie sind schließlich Yard-Mann.«
    »Ich komme aus Moskau und war in den letzten Tagen auch im Kaukasus. Mit London hatte ich wenig am Hut.«
    »Dann ist es wohl Zufall.«
    Bei dem Wort Zufall wurde ich immer mißtrauisch. Ich gehörte zu den Menschen, die nicht so recht daran glauben wollten. Feinde hatte ich schließlich genug. Zudem befand sich Abbé Bloch noch in London, und er stand ebenfalls auf der Abschußliste, obwohl sich seit dem Auftreten des Todesengels nichts mehr in dieser Richtung getan hatte, wie ich bei einem Telefongespräch mit Suko erfahren hatte.
    Der Camaro

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