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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
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dann mit einem kurzen Blick aus seinen sandfarbenen Augen an und stieß hervor:
    »Nach ,Jenny-Row‘ gehen!«
    Einer der Männer hinter mir machte einen hastigen Schritt nach vorn. Seine Faust schoß auf Davis zu, aber der zweite Mann hielt sie auf. Mit seiner sanften Stimme sagte er:
    »Laß doch, Bertie, er hat den Namen absichtlich ausgesprochen, er wollte damit das Todesurteil für unseren Freund besiegeln.«
    Er gab mir einen kleinen Schubs mit seiner Waffe. Ich sah Davis unverwandt an. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert.
    Er hatte den Namen wirklich nicht gesagt, um mich um Hilfe zu bitten, sondern um den Boys hinter mir einen Grund zu geben, mich zu töten.
    »Hier hast du Geld für das Taxi!« sagte der Sanfte, er reichte Davis einen grünen Schein. »Und vergiß nicht, das bei der Abrechnung zu berücksichtigen. Du wirst auch im Taxi nicht allein sein!«
    Davis wollte gehen. Ich sagte:
    »Warten Sie, Davis! Sie sind doch kein Gangster! Sie sind ihnen nicht gewachsen! Sie werden Sie auch töten, versuchen Sie zu fliehen!«
    »Noch ein Wort, und Sie sind nicht der einzige, der hier seinen letzten Atemzug macht!« sagte der Sanfte hinter mir. Ich hörte, wie der Bügel seiner Waffe knackte.
    Davis drehte sich um, ohne uns noch einen Blick zuzuwerfen, und ging mit steifen Schritten zum Ausgang. Er sah weder nach links noch nach rechts und merkte auch nicht, daß der Mann mit dem karierten Hütchen ihm folgte.
    Hier, in der Galerie, war es inzwischen so voll geworden, daß man nur noch mit Mühe durch die Leute durchkam. Es fiel nicht auf, daß zwei Männer dicht hinter einem dritten hergingen, und niemand konnte sehen, was die beiden in den Händen hatten. Als der zweite vorhin versucht hatte, auf Davis loszugehen, hatte ich eine Hand und einen grauen dicken Pulloverärmel gesehen.
    Vermutlich hatten sich die beiden als Kunststudenten oder Maler getarnt, der Ort war gut für kurze Treffs und Überwachungen.
    Ich ging langsam vor den beiden her zum Ausgang hin. Die breite Glastür ließ gerade wieder ein paar Besucher ein. Auf der Straße schalteten die ersten Autos ihre Scheinwerfer an, und die Neonreklamen flammten auf. Hier konnte ich nichts mehr unternehmen, meine letzte Chance lag auf der Straße. Ich mußte mich mit den Cops vor dem Building der Carson Advertising Film Corp. in Verbindung Setzen.
    Der Mann hinter mir schien meine Gedanken erraten zu haben.
    Flüsternd verriet er mir:
    »Direkt vor der Tür wartet ein Auto. Ihr Leben ist sowieso verwirkt. Das verdanken Sie unserem kleinen Schwätzer. Aber wir können es auch hier erledigen, wenn Ihnen das lieber ist. Dann nehmen Sie ein paar von den Passanten mit!«
    Er sagte es freundlich, im vorbildlichen Unterhaltungston. Er würde nicht eine Miene verziehen, wenn er außer mir noch ein paar unschuldige Fußgänger ermorden würde, nur um seinen Rückzug zu sichern.
    Ich hatte also mit meiner Vermutung recht gehabt. Eine Gang hatte den Austausch der Steine geplant. Und Hank Davis war der Mann aus der Firma gewesen, der ihnen den Tip gegeben hatte.
    War er auch der Mörder von Richie Hecksher?
    Er hatte eben kaltblütig den Treffpunkt der Gangster verraten, um meinen Tod zu sichern. Aber einen Menschen zu erschlagen, sei es auch im Affekt und in der Überraschung, war eine andere Sache. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Davis so reagieren würde, aber ich konnte mich täuschen.
    Wir hatten die Glastür erreicht. Sie öffnete sich gerade vor uns, um eine Gruppe junger Mädchen hereinzulassen, die sich kichernd um uns herum drängten, weil wir ihnen im Weg standen. Dann war die Tür frei, und die beiden Männer hinter mir drängten mich hinaus.
    Auf dem schmalen Fußgängerstreifen stauten sich die Menschen vor den Schaufenstern und an den Bushaltestellen.
    »Lassen Sie die Hände glatt herunterhängen!« befahl der Sanfte.
    Ich mußte ihm gehorchen. Ein Vorjahrspontiac stand direkt vor der Galerie am Straßenrand. Der Fahrer schien eingeschlafen zu sein. Die Farbe des Autos mußte einmal dunkelblau gewesen sein, jetzt wurde sie von einer dicken Lehmschicht verborgen.
    Als wir den Wagen erreicht hatten, reagierte der Fahrer blitzschnell. Er stieß die hintere Wagentür auf, und meine beiden Begleiter nahmen mich in die Mitte und schoben mich auf die Rückbank. Jetzt konnte ich sie zum erstenmal sehen.
    Der Sanfte hatte einen kleinen Spitzbart, rötliche Haare und rehbraune Augen, die genauso sanft schauten, wie seine Stimme klang.
    Er

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