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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
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weg. Jones lachte nur leise.
    »Und ganz besonders die Ermordung eines G-man!« fuhr ich fort. »Wenn ich mich nicht zur vorgeschriebenen Zeit telefonisch melde, wird zwei Minuten später die ganze Bundespolizei hinter euch her sein!«
    »Nun, und?« Jones grinste überheblich und schlug die Beine übereinander.
    »Er hat recht, verdammt!« knurrte der Fahrer.
    »Die ganze Bundespolizei und alle Mordkommissionen der Welt sind für uns nicht so gefährlich wie Sie, G-man. Falls wir Sie laufenlassen!«
    »Was weiß ich denn?« erkundigte ich mich. Jones lächelte. Der Fahrer brummte:
    »Er hat recht, er weiß nichts!«
    »Du darfst einem G-man nicht alles glauben, was er sagt!« gab Jones sanft zurück.
    »Und erst recht nicht einem Gangster!« konterte ich. »Ihr Kumpan Jones will mich umlegen, weil es ihm Spaß macht. Das ist der einzige Grund!«
    Der Fahrer wandte sich halb um und sah Jones an.
    »Und wenn es so wäre?« erkundigte sich Jones freundlich. Bertie lachte heiser auf. Der Fahrer drehte sich wieder nach vorn und drückte das Gas durch.
    Die hellerleuchteten Avenues blieben hinter uns. Wir kamen durch Greenwich Village, und der Pontiac bahnte sich rücksichtslos seinen Weg durch den dichten Verkehr. Bertie und Jones fielen hier kaum auf in ihrem malerischen Aufzug.
    Wir erreichten die Vestry Street, und der Pontiac bog wieder ab, in Richtung North River. Er schlängelte sich durch ein Gewirr kleiner Nebengassen, die immer dunkler wurden, je weiter sie von den Highways entfernt lagen. Allmählich wichen die letzten Bürohäuser alten Lagerschuppen und den Hallen der Firmen, die hier am frühen Morgen Ladungen von den einlaufenden Schiffen löschten. Um diese Tageszeit herrschte hier tiefste Stille.
    Vor einem etwas weiter zurückliegenden Gebäude bremste der Fahrer und stoppte den Wagen. Sofort preßte sich Jones’ Waffe wieder gegen meine Rippen. Der Adlernasige stieg aus und stapfte auf das eiserne Tor zu. Ich bemerkte, daß er etwas hinkte.
    Er holte einen Schlüssel aus der Hosentasche, schloß das dicke Vorhängeschloß auf und drückte die beiden Torflügel auf.
    Sie bewegten sich ohne jedes Geräusch.
    Der Fahrer kam zurück und klemmte sich wieder hinter das Steuer. Der Pontiac glitt durch die Einfahrt in den dunklen Hof. Er überfuhr eine Gummischwelle, und ein schweres Tor senkte sich in die Erde. Der Ponitac fuhr weiter, hinein in das Gebäude, das mit der Rückseite direkt an das Wasser grenzen mußte.
    »Aussteigen!« sagte Jones. Bertie öffnete auf seiner Seite die Tür und wartete auf mich. Ich kletterte aus dem Wagen. Jones mit seiner Waffe dicht hinter mir.
    »Kann ich ihn fertigmachen?« erkundigte sich Bertie und rieb sich die Hände.
    »Moment«, sagte Jones. »Eag, mach die Tür zu, Bertie, kümmere dich um die Falltür!«
    Eag, der Mann mit der Adlernase, schob einen Riegel herum, und die schwere Tür schob sich wieder nach oben und rastete mit einem metallischen Kläcken an der Decke ein.
    Bertie Wartete, bis die Tür oben war, dann ging er zur gegenüberliegenden Wand hinüber, schaltete eine einzelne Lampe ein und begann, einen Stapel Kisten wegzuräumen.
    »Hilf ihm, Eag, wir haben nicht viel Zeit!« sagte Jones.
    Ohne die Waffe auch nur einen Moment zu bewegen, beobachtete Jones, Wie die beiden anderen einen hohen Stapel alter Kisten sorgfältig auf die Seite räumten.
    »Gemütliche Unterkunft hier!« sagte ich grinsend. Jones antwortete nicht, aber Eag hörte einen Moment auf zu arbeiten, machte aber dann sofort wieder weiter.
    Eag war der schwache Punkt bei dem Trio. Bertie verfügte zwar über Bärenkräfte und hatte vermutlich Messer und Schlagring, aber keine Schußwaffe. Blieb nur Jones als ernster Gegner.
    Ich schätzte die Entfernung zu ihm. Er war schlau genug, mit seinem Schießeisen nicht zu dicht bei mir zu stehen.
    Aber das Problem war nicht nur, den Männern zu entkommen, ich mußte sie unschädlich machen, um vor ihnen »Jennys Row« zu erreichen, was immer das sein mochte.
    »Passen Sie auf, daß ich kein Loch bekomme«, sagte ich höflich zu Jones. »Tote Cops mit Löchern in der Haut, vor allem, wenn diese von Revolvern stammen, machen sich nicht besonders gut als Unfallopfer.«
    »Keine Sorge, wenn man Sie finden wird, falls überhaupt jemals, wird nicht viel von Ihnen übrig sein. Der North River ist das meistbefahrene Flußstück des Hudson!« antwortete Jones lächelnd. Ich lächelte zurück.
    Bertie und Eag waren offensichtlich mit ihrer Arbeit fertig.

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