Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sein Gesicht war zu einer grinsenden Fratze verzerrt. Sein Kinn begann anzuschwellen, sein rechtes Auge färbte sich blau.
    Zusammen mit seinem bunten Poncho und seinen Malerhosen gab er ein lustiges Bild ab. Ich grinste ihm entgegen.
    Sein Messer war um einiges größer als das von Bertie. Es war eine Art Machete, scharf genug, um einem den Kopf abzutrennen.
    Aber zu schwer, um wirklich fest in der Hand zu sitzen.
    Als mein Schuh sie traf, flog sie im hohen Bogen zwischen die aufgestapelten Kisten.
    »Eag! Schieß endlich!« brüllte Bertie. Jones sah sich nach Eag um. Eag stand dicht neben der Falltür und schaute hinunter in die faulig stinkende Höhle.
    Jones war mit einem Satz neben ihm.
    »Gib deinen Schießprügel her, wenn du nicht selber genug Mumm in den Knochen hast!« brüllte er, heiser vor Wut. Er hatte Eag erreicht und versuchte, ihm die Waffe abzunehmen.
    Ich ließ mich mit einem heftigen Schwung nach hinten fallen, brachte Bertie auf diese Weise zum Stolpern und fiel auf ihn. Der Klammergriff seiner Pranke löste sich, und ich versetzte ihm einen Schlag, damit er nicht so schnell wieder auf die Beine kam.
    »Geben Sie auf, Eag!« brüllte ich. »Ihre Freunde können Ihnen nicht mehr helfen!«
    Jones schoß. Der Knall war ohrenbetäubend, ich spürte den feinen Luftzug, als die Kugel an mir vorbeipfiff, dann traf sie auf die Wand und surrte als Querschläger weiter.
    Eag bewegte sich langsam hinter Jones. Aber Jones hatte es gesehen. Er fuhr herum und richtete die Waffe auf Eag.
    »Was hast du vor?« fragte er, und plötzlich war seine Stimme wieder sanft und leise.
    »Ich will damit nichts zu tun haben!« knurrte Eag. »Ich bin Fahrer, und niemand hat mir etwas von einem Mord gesagt!«
    »Du willst also abspringen?« fragte Jones kaum hörbar. Bertie wälzte sich hinter mir um und starrte aus blutunterlaufenen Augen zu Jones hinüber.
    »Nein!« sagte Eag. »Aber ich will hiermit nichts zu tun haben, der Boß…« Er brach ab. Jones hatte die Waffe leicht gehoben.
    »Nein!« schrie Eag.
    Sein Schrei vermischte sich mit dem zweiten Schuß.
    Ich hatte Jones erreicht, als er sich gerade wieder umdrehte. Der Körper von Eag war noch gerade, hoch aufgerichtet. Die Augen über der scharfen Adlernase wirkten erstaunt und unendlich verblüfft. Langsam bog er sich zusammen und stürzte kopfüber in das quadratische Loch. Das Aufspritzen der Abwasserbrühe drang dumpf zu uns herauf.
    »Jones! Warum hast du ihn umgebracht?« fragte Bertie, ohne aufzustehen. Jones lachte. Leise und einschmeichelnd. Eags Revolver war wieder auf meinen Magen gerichtet. Aber jetzt war ich schon zu nah dran. Ich schlug den Lauf der Waffe zur Seite und traf Jones, der ins Taumeln kam und einen langen Satz machen mußte, um nicht in der Falltür zu landen.
    Ich sprang hinter ihm her und packte ihn, als er gerade wieder abdrücken wollte. Ich riß ihm die Waffe aus der Hand und versetzte ihm mit dem Griff einen Schlag, der ihn für die nächste Zeit ausschaltete.
    Ich hörte hinter mir ein leises Schrammen und fuhr herum. Aber Bertie hatte nicht versucht, mich von hinten anzuspringen. Er hatte den Hebel für die Stahltür betätigt.
    Er warf sich in den Pontiac und jagte ihn auf vollen Touren durch die Tür, noch bevor sie völlig im Boden versunken war.
    Ich hörte das metallische Kratzen, als die Räder über die Schwelle fuhren, und rannte hinterher. Aber das Außentor öffnete sich von innen durch eine Gummischwelle, und ich kam zu spät. Der aufspritzende Kies der Hinterräder traf mich, und dann war Bertie verschwunden.
    ***
    Ich rannte bis zur Vestry Street, bevor ich ein Taxi erwischte.
    Noch bevor der Wagen ganz gebremst hatte, warf ich mich hinein, sagte:
    »FBI! Zum Broadway, so schnell Sie können!«
    »Das kanft jeder sagen!« brummte der Fahrer und drehte sich gemächlich in seinem Sitz um. Er brachte den Wagen zum Stehen und schaltete die Innenbeleuchtung ein.
    »Mann, fahren Sie los, es geht um Leben und Tod!« brüllte ich, aber schon im nächsten Moment wurde mir klar, daß ich auf diese Art nichts ausrichten konnte.
    Der Mann schüttelte langsam den Kopf und meinte:
    »Ich finde, Sie sehen nicht wie ein G-man aus.« Er starrte auf den Revolver in meiner Hand, schien aber nicht weiter beunruhigt.
    Auch meine blaugelbe FBI-Marke machte keinen großen Eindruck auf ihn.
    »Ich werde mal meine Zentrale anrufen, sehen, was die zu einem solchen Fall sagen!« meinte er und schob sich hinter die kugelsichere Glasscheibe, um

Weitere Kostenlose Bücher