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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
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oberen Raum an einen gewissen Harry Brown vermietet hatte, einen Mann, den er zwar gesehen hatte, aber kaum beschreiben konnte.
    ***
    Als Phil und ich später von unseren Kollegen bei meinem Jaguar abgesetzt wurden, der noch vor dem Haus der Advertising Film Corp. stand, war der nächtliche Verkehr von Manhattan kaum noch der Rede wert. Wir steckten uns Zigaretten an, und während wir zu unserem Office fuhren, berichtete ich Phil in allen Einzelheiten, was sich bisher ereignet hatte.
    Als ich fertig war, war eine Zeitlang nichts außer dem Motorengeräusch des Jaguar zu hören. Phil steckte sich eine zweite Zigarette an der Kippe der alten an und sagte dann endlich:
    »Sie haben Hank Davis nicht nur einfach getötet. Sie haben ihn vorher gefoltert.«
    »Ja, seine Finger… ah, du hast es ja selber gesehen. Stimmt, sie haben ihn gefoltert, und zwar offensichtlich ziemlich lange.«
    Wir hatten das FBI-Gebäude in der 69. Straße erreicht und fuhren in den Innenhof hinein. Außer dem Nachtdienst war niemand da, und ich hatte in einer halben Stunde meinen Bericht für Mr. High fertiggetippt.
    »Willst du gleich hierbleiben?« fragte Phil und setzte sich auf die Kante meines Schreibtisches. »Knappe neun Stunden, und dein regulärer Dienst beginnt sowieso!«
    »Du hast recht, es ist schon halb elf. Schade um den angebrochenen Nachmittag. Hast du eine Ahnung, wo wir Ray Sheridan um diese Tageszeit erreichen können?«
    »Ich weiß nur, daß er bestimmt nicht zu Hause, in seinem Apartment, ist.«
    »Früher hing er fast die ganze Nacht in so einer Bar herum. Es sind vor allem Zeitungsleute, die dort verkehren. Sie hat die ganze Nacht offen, aber mir fällt der Name nicht ein!«
    »Marianos Pizzeria!« sagte Phil und war schon an der Tür. »Komm, allein der Gedanke daran macht mich hungrig!«
    Die Kneipe war klein, verräuchert und fast zum Bersten voll. Aber wir fanden Ray Sheridan dort. Er saß an einem Ecktisch, allein, vor einem Glas Rotwein.
    Als er uns sah, rückte er etwas weiter in die Ecke und machte uns Platz. Mariano, der Inhaber des Lokals, kämpfte sich durch die Tische zu uns hindurch und nahm die Bestellung auf zwei Pizzas nach Art des Hauses entgegen.
    »Nun?« knurrte Ray, als Mariano wieder außer Hörweite war. »Haben die Herren Schnüffler etwas herausgefunden?«
    Ich berichtete ihm kurz, was ich inzwischen erlebt hatte. Allmählich lockerte sich seine Gespanntheit, er beugte sich vor:
    »Aber was kann es bedeuten, daß die Gangster Hank Davis gefoltert haben?«
    »Wie lange hat die Mordkommission in den Büros gearbeitet?« fragte ich dagegen. Ray hob die Schultern.
    »Ich weiß es nicht genau. Ich mußte früher weg, um in meiner Firma Bescheid zu sagen. Jedenfalls haben sie nichts von Bedeutung herausgefunden. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, was es sein könnte. Hank Davis hat durch seine Flucht doch eindeutig bewiesen, daß er der Mann war, der die Gangster auf die Spur des Schmucks gebracht hat. Er hatte die Möglichkeit, an die Safekombination heranzukommen. Er war ein leidenschaftlicher Pferdewetter — das haben eure Kollegen inzwischen herausgefunden —, und er brauchte dringend Geld. Also interessierte er sich für die Steinchen. Aber da er selber keine Möglichkeiten hatte, das Zeug abzusetzen, konnte er die Hilfe von Fachleuten gut gebrauchen. Er gab die Standfotos — du erinnerst dich, Jerry, daß Martens, der Kameramann, welche vermißte — an die Leute, die ließen den imitierten Schmuck anfertigen und tauschten die Sachen in der Nacht aus«
    Unsere Pizzas wurden gebracht. Mariano kam alle Augenblicke vorbei und fragte, ob sie auch wirklich gut seien und ob uns auch der Wein schmecke und ob er uns irgend etwas noch bringen könnte. Wir konnten erst wieder weitersprechen, als Phil und ich mit dem Essen fertig waren.
    Ohne auf Rays Theorie einzugehen, fragte ich, während ich den Rauch einer frisch angezündeten Zigarette in die Gegend paffte:
    »Was ist bei der Sache mit den Prints herausgekommen?«
    »Bitte?« fragte Ray. Sein Gesicht hatte sich sofort wieder verhärtet.
    »Die Fingerabdrücke von Ruth Ripley auf der Verbindungsscheibe der großen Büroräume zu dem Zimmer von Carson!«
    »Nichts weiter. Sie hat es zugegeben. Sie sagte, sie Wäre am Vormittag hinaufgeklettert, um nachzusehen, ob Clint im Büro sei, sie tut es öfter, wenn sie nicht hineingehen will. Clinton und der alte Carson haben das bestätigt. Ruth ist nicht euer Mädchen! Sie hat nichts mit alledem zu

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