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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Armen ein und zog die beiden zum Haus. »Unser Gepäck«, entfuhr es Zamorra. »Das sollte nicht verteilt werden! Ist zwar ausnahmsweise nicht viel, aber…«
    Uschi wandte sich um. Der Gardist winkte ab. »Mitgehört, Miß Peters. Das Gepäck lassen wir im Wagen.«
    Sie betraten das Haus. »Wartet einen Moment, ich hole Rob«, versprach Uschi und eilte die Treppe hinauf. Oben befand sich in einem »halben« Stockwerk, das dem als Bungalow klassifizierten großen Haus einen Teil seines Charakters nahm, Robert Tendykes ganz persönliches Reich mit einer Menge wertvoller Erinnerungsstücke, um die es wahrhaft schade wäre, hätte der Hurrikan sie zerstört.
    Nach ein paar Minuten tauchte Uschi wieder auf, von Rob Tendyke gefolgt. Zamorra wunderte sich, daß der Freund sich oben in seinen Arbeitsräumen aufgehalten hatte; das paßte eigentlich nicht zu ihm. Eher hätte Zamorra erwartet, daß Tendyke sich in der Zeltstadt herumtrieb oder mit ein paar Leuten den Wiederaufbau der zerstörten Häuser in der Umgebung in Angriff nahm.
    »Die Welt ist ein chaotisches Irrenhaus - herzlich willkommen in der Zentrale«, begrüßte der Abenteurer seine. Freunde. »Schön, daß ihr hier seid. Aber ich hatte gar nicht mit euch gerechnet. Was treibt euch her?«
    »Die Sorge um euch«, gab Zamorra zurück. »Wenn keiner von euch ans Telefon geht, könnt ihr ja auch nicht mit uns rechnen. El Paso versucht euch verzweifelt über Telefon und Funk zu erreichen.«
    Tendyke winkte ab. »Wenn ihr wüßtet, was hier seit Tagen los ist… von uns hat einfach keiner die Zeit, ans Telefon zu gehen. Es gibt, verdammt noch mal, Wichtigeres. Die Zwillinge, ich, Butler Scarth und sogar Chang sind ständig voll eingespannt. Was will El Paso denn? Kann Riker neuerdings keine eigenen Entscheidungen mehr treffen? Himmel, wenn diese verdammte Firma mir nicht ein finanziell abgesichertes Leben garantierte - ich würde sie liquidieren!«
    »Das laß mal lieber!« murmelte Zamorra. »Es reicht schon, daß es jemanden gibt, der sie klammheimlich übernehmen will.«
    »Möbius?« stieß Tendyke hervor.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Eine Sekte«, sagte er. »Die Parascience-Society. Man sägt schon kräftig am Ast. Aber das ist eine längere Geschichte, die ich dir nicht jetzt im Stehen erzählen werde. Uschi sagte, ihr hättet hier Ärger. Worum geht es?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Das ist auch eine längere Sache, die ich euch nicht im Stehen erzählen will. Und vielleicht ist es verflixt gut, daß ihr gerade jetzt hier auftaucht. Es hat einen recht eigenartigen Mord gegeben. Kommt, wir nehmen einen Begrüßungsschluck in der Hausbar und schütten uns gegenseitig die Herzen aus. Uschi, kümmerst du dich in der Zwischenzeit um den anderen Kram?«
    Die Blonde nickte seufzend. »Wir hätten uns als böse Menschen ausgeben sollen, die die Hilfsaktion einfach verweigerten,«, sagte sie.
    »Aber dabei hätten wir uns vermutlich teuflisch unwohl gefühlt«, sagte Tendyke. »Dieser Streß findet auch mal sein Ende, Mädchen. Die Zeltstadt ist nicht für die Ewigkeit gebaut. Wir kriegen hier wieder Ruhe. Und die paar Wochen stehen wir doch durch, oder? Wir haben schon unter ganz anderen Umständen gelebt, viel primitiver - und das ein ganzes Jahr lang, nicht wahr?«
    Uschi lächelte verloren.
    »Wir wollen das aber nicht zur Gewohnheit werden lassen, Rob«, sagte sie und verschwand nach draußen, um ihrer Schwester zu helfen.
    ***
    Stygia nahm den Bericht ihres Informanten entgegen. Sie hatte einige Irrwische ausgesandt, sich umzuschauen, und schon nach erstaunlich kurzer Zeit bekam sie die erste Meldung. Ein ruheloser, wandernder Geist hatte Ted Ewigk in Florida entdeckt.
    Tot.
    »Ich sah, wie sie ihn in einem Sarg abtransportierten, ehrwürdige und mächtige Herrin«, versicherte er. »Ich schwebte unsichtbar in ihrer Nähe. Sie verstehen die Art seines Sterbens nicht.«
    Stygia überlegte. In Florida? Es paßte zu ihm. Vielleicht war er seinen Freunden zu Hilfe geeilt. Aber deren Anwesen war weißmagisch geschützt. Stygia machte den Überbringer der Nachricht auf diese Diskrepanz aufmerksam. Aber er wehrte ab. »Wenn das Grundstück mit den vielen Menschen darauf magisch geschützt war, so konnte dieser Schutz mich nicht berühren, weil ich mich außerhalb aufhielt, ehrwürdige und mächtige Herrin.«
    Sie lachte spöttisch. »Du scheinst klug zu sein, mein Freund. Klüger als die Menschen, die nichts über die wahre Todesursache herausfinden

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