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0484 - Stygias Todespendel

0484 - Stygias Todespendel

Titel: 0484 - Stygias Todespendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ungewöhnlich.«
    »Sie würden es mir ja doch nicht glauben«, brummte der Abenteurer und entzog sich der ärztlichen Fürsorge so schnell wie möglich wieder. Er überlegte, wie er das Anwesen gegen mögliche weitere Angriffe absichern konnte, mit denen garantiert zu rechnen war. »Zamorra, läßt sich die Schutzkuppel nicht modifizieren? Ich meine, in ihrer weißmagischen Struktur so verändern, daß weitere Angriffe nicht mehr durchkommen? Ich könnte mir vorstellen, daß diese aus einer anderen Dimension kommende Waffe so ›schwingt‹, daß sie genau auf die ›Schwingungen‹ der Schutzglocke abgestimmt ist. Denke an einen Wellenberg. Wenn du unter dem Wellenberg ein Wellental gleicher Größe und Stärke entstehen läßt, gleichen sich die beiden gegensätzlichen Amplituden aus, und es verbleibt eine glatte Linie. So könnte vielleicht dieses Schutzfeld neutralisiert werden.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Kann ich mir nicht vorstellen«, sagte er. »Immerhin handelt es sich nicht um Schwingungen, sondern um ein homogenes Feld. Da ist nichts mit Wellen, die man unterlaufen und damit neutralisieren kann. Du darfst nicht Magie mit Technik verwechseln.«
    »Na schön«, brummte der Abenteurer. »Es war nur so ein Gedanke. Wir hätten praktisch nur Amplitude oder Frequenz zu verändern brauchen, um den Feind erst einmal wieder rätseln zu lassen, wie er seine Waffe jetzt ›schwingen‹ lassen muß. Aber wenn du anderer Ansicht bist…«
    »Es ist keine Ansicht, sondern eine Tatsache«, sagte Zamorra. »Rob, wenn die Schwarze Familie auch nur den Hauch einer Chance hätte, unsere Schutzkuppel auf die von dir überlegte Weise zu durchdringen, dann hätte sie es, verflixt noch mal, schon vor vielen Jahren versucht. Selbst der Fürst der Finsternis mußte seinerzeit, als er Château Montagne teilweise in Trümmer legte, zum Zeitreise-Trick greifen und in die Vergangenheit zurückgehen, in welcher die Abschirmung noch nicht bestand, und dann innerhalb dieser Sphäre in die Gegenwart zurückkehren. Aber den Dämon, der ihm seinerzeit die Zeitreise ermöglichte, gibt es schon lange nicht mehr.« [2]
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Hast du selbst nichts spüren können?« fragte Nicole Duval.
    »Nein. Wie denn auch? Ich kann zwar Geister sehen, wenn sie in der Nähe sind, aber ich kann nicht in andere Dimensionen schauen und Mordinstrumente dieser Art erkennen.«
    »Was du wirklich alles kannst oder nicht kannst, was wissen wir bis heute noch nicht«, warf Zamorra ein.
    »Was willst du damit sagen?« fragte Tendyke.
    »Ich denke, daß du eine ganze Menge mehr kannst, als du uns bisher gesagt hast. Du kannst nicht nur Geister sehen. Du hast auch schon einige Male deinen eigenen Tod überlebt, nicht wahr? Du mußt verdammt alt sein, Rob. Don Cristofero hat dich schon vor mehr als 300 Jahren gekannt. Warum hast du kein Vertrauen zu uns? Warum erzählst du uns nicht mehr über dich?«
    »Ihr habt nie danach gefragt«, sagte Tendyke.
    »Und wenn wir es getan hätten?« hakte Zamorra nach.
    Der Abenteurer zuckte mit den Schultern. »Es gibt Dinge, über die ich nicht reden darf. Zuviel würde zerstört.«
    »Wir sind doch Freunde. Wir sollten Vertrauen haben.«
    Tendyke lachte leise. »Es hat nichts mit Vertrauen zu tun«, sagte er. »Es ist etwas anderes. Aber ich kann darüber nicht reden.«
    Irgendwie hatte Zamorra den Eindruck, daß Tendyke nicht einmal die halbe Wahrheit sagte, daß er dem Gespräch einfach ausweichen wollte, weil es ihm auf irgendeine Weise unangenehm war. Vermutlich hatte es auch keinen Sinn, ihn in diesem Moment weiter zu bedrängen. Eines Tages , dachte Zamorra, überliste ich dich. Dann redest du darüber. Und nichts wird anders sein, als zuvor -aber wir wissen dann endlich Bescheid!
    Monica und Uschi Peters sahen sich an. »Uns geht dieser Dämon nicht aus dem Kopf, der damals den Fürst der Finsternis durch die Vergangenheit in euer Château geschleust hat«, sagte Monica. »Könnte nicht auch diesmal wieder ein Zeitphänomen auftreten?«
    Zamorra hob die Brauen. »Dämonische Fähigkeiten, die Zeit zu beeinflussen, sind sehr, sehr sparsam gesät«, erwiderte er. »Theoretisch wäre es zwar möglich, aber ich kann nicht so recht daran glauben. Wenn die Schwarze Familie über jemanden verfügte, der die Zeit manipulieren kann, würde man es höchstwahrscheinlich auf eine noch ganz andere Weise probieren; nicht nur jeden von uns einzeln zu erwischen versuchen, sondern möglicherweise

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