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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder auf die Gabel und sprang von seinem Sessel auf.
    »Los, komm!« brüllte er. »Das Geld für die Zeitungen kannst du dir sparen. Ich weiß schon, wer das nächste Opfer ist. Barnes heißt der Mann!«
    ***
    Abraham Vesselboom, der Pförtner am Hintereingang des Kaufhauses Sears, sah den Mann, der sich in aller Seelenruhe eine Zigarette zwischen die Lippen steckte.
    Vor vielen Jahren war Vesselboom einmal in buchstäblich letzter Sekunde aus einem brennenden Kaufhaus gerettet worden. Seit dieser Zeit haßte er nichts mehr als Menschen, die das strenge Rauchverbot in einem Kaufhaus mißachteten.
    »Hey, Sie da!« brüllte er deshalb aufgebracht und machte sich gleichzeitig auf den Weg, um den Fremden zur Rede zu stellen.
    Verdammt, dachte der Gangster Theobald Murray, jetzt haben sie dich doch erwischt. Er dachte dabei an die gestohlenen Kleinigkeiten und wußte, wie es weitergehen würde. Geschäftsführung, Telefon, Polizei, Festnahme, Vernehmung. Das waren die Stationen. Und Murray dachte an die andere Straftat, die er vor wenigen Minuten begangen hatte. Erpressung. Schließlich dachte er auch an seinen Boß Cadesac, drüben auf dem Parkplatz.
    Alles das schoß in Sekundenbruchteilen durch sein Hirn. Die Reaktion erfolgte geradezu automatisch.
    Murray warf die brennende Zigarette fort. Sie flog in einen Stapel alter Kistenbretter. Dann spurtete er los.
    Vesselboom sah die Zigarette in die Bretter fliegen. Das trieb seine Wut zum Siedepunkt.
    In der Hand hielt Vesselboom einen Hammer, mit dem er gerade einen verklemmten Hebel bearbeiten wollte. Diesen Hammer schleuderte der ergrimmte Vesselboom hinter dem Flüchtenden her.
    Das Werkzeug traf den Verbrecher ins Kreuz.
    Und wieder reagierte Theobald Murray automatisch. Mitten im Lauf wirbelte er herum. Gleichzeitig riß er seine Pistole aus der rechten Außentasche seines Sakkos.
    Murray schoß aus der Hüfte. Dröhnend hallte der Schuß von den hohen Mauern des Kaufhaushofes zurück.
    Vesselboom hörte das Geschoß an sich vorbeipfeifen; er spürte sogar den Luftzug. Der alte Pförtner ließ sich einfach fallen.
    Murray sah es mit Befriedigung. Er riskierte keinen zweiten Schuß mehr, sondern versuchte, seine Flucht fortzusetzen. Doch dabei flog ihm, von einem der Ladearbeiter geschleudert, ein fast zwei Yard langes Brecheisen zwischen die Beine. Murray stolperte, überschlug sich fast im Fallen und krachte hart auf den Betonboden des Hofes. Die Pistole entglitt seiner Hand und flog in hohem Bogen vor einen stämmigen Lastzugfahrer. Der hob sie auf, steckte sie ein und war dann mit einem Sprung bei Murray.
    Der Gangster sah einen Schatten auf sich zukommen und wollte wieder aufspringen. Doch es war zu spät. Er fühlte sich emporgerissen und bekam dann von dem bulligen Lastzugfahrer einen Kinnhaken verpaßt, der ihn ins Reich der Träume schickte.
    Murray hörte nicht einmal mehr die aufheulende Alarmsirene des Kaufhauses.
    David Cadesac auf dem 120 Yard entfernten Parkplatz hörte sie. Gleichzeitig hörte der Gangsterboß noch etwas, was ihn wesentlich stärker beunruhigte: Mehrere Sirenen von Polizeifahrzeugen.
    Aus verschiedenen Richtungen kamen sie herangerast. Einer der Wagen blieb mitten auf der Straßenkreuzung rechts vom Parkplatz stehen.
    Cadesac war lange genug in seinem Gewerbe, um zu erkennen, daß die Polizei die Gegend abriegelte.
    Unverzüglich startete Big David Cadesac seinen Mercury. Er wollte aus der Gegend entkommen, und er mußte schnell handeln. Ehe die Absperrung vollendet war, mußte er draußen sein.
    Mit auf heulendem Motor und schreienden Reifen fuhr Cadesac vom Parkplatz herunter und bog nach links ein. Die nächste Kreuzung auf dieser Seite war vielleicht noch frei.
    Erschrocken sprangen Passanten aus Cadesacs Fahrbahn. Der Verbrecherboß fuhr rücksichtslos und war blind gegen alles andere. Er sah nur die nächste Kreuzung vor sich, aber er sah nicht den Cop, der nahe der Kreuzung stand.
    Auch der Polizist hörte die Sirenen der Einsatzwagen. Dann sah er den wildgewordenen Mercury und machte sich einen Reim darauf. Er nahm seine Trillerpfeife, pfiff, sprang auf die Fahrbahn, hob die Hand und versuchte, den Wagen anzuhalten. Doch der Mercury fuhr gerade auf ihn zu.
    Mit einem weiteren Sprung brachte sich der Cop wieder in Sicherheit.
    Von der anderen Seite raste ein Streifenwagen heran. Die Besatzung hatte den Zwischenfall beobachtet. Doch im gleichen Moment bog ein weiteres Fahrzeug vom Parkplatz auf die Fahrbahn. Der Polizeiwagen

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