Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0486 - Der unheimliche Shaolin

0486 - Der unheimliche Shaolin

Titel: 0486 - Der unheimliche Shaolin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mordkommission anrufen«
    »Ja, natürlich.«
    Es war tatsächlich Chiefinspektor Tanner, der seine Mannschaft anführte. Er polterte diesmal nicht los, auch er stand erschüttert vor den beiden Toten.
    »John, was sind das für Menschen?«
    »Ich weiß es nicht, Tanner.«
    »Es ist Ihr Fall, nicht?«
    »Ja.«
    Tanner schob seinen Hut zurück. »Wenn Sie mal Hilfe brauchen, egal wie, rufen Sie mich an. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wir können nicht zulassen, daß so etwas in unserer Stadt geschieht.«
    »Da sagen Sie was, mein Freund«, erwiderte ich und dachte daran, daß es sicherlich noch schlimmer kommen würde…
    ***
    Mit einem letzten Krach und donnerndem Getöse, zudem eingehüllt in Staub, fiel der Rest der kleinen Mauer zusammen, und Yakup Yalcinkaya ließ den Vorschlaghammer sinken.
    Das war endlich geschafft!
    Die kleine Mauer, sie ragte wie eine Stolperfalle von der Wand im rechten Winkel in den Raum, hatte den blondhaarigen Türken und Ninja-Kämpfer mit dem kantigen Gesicht schon lange gestört.
    Weshalb sie damals beim Bau der Bibliothek innerhalb des Klosters gebaut worden war, konnte er nicht sagen, vielleicht hatte man sich dort hingesetzt und gelesen.
    Allmählich senkte sich der Staub. Obwohl der Raum zu den alten Büchern und Folianten hin durch ein von der Decke hängendes Tuch abgeteilt worden war, drang der feine Staub überall durch. Yakup würde alle Bücher abstauben müssen.
    Der Türke mit den blonden Haaren trat solange ans Fenster und schaute über die Kuppen der Berge hinweg, bis dorthin, wo sie zum Meer hin abfielen und die Weltstadt San Franzisko lag. Ihr Häusermeer war nicht zu sehen. Das tat Yakup nicht einmal leid. Er liebte die Einsamkeit und die Ruhe innerhalb der Klostermauern, hinter denen er seit einiger Zeit mit Gleichgesinnten lebte.
    Sie waren eine Bruderschaft der Ninja geworden. Yakup hatte sich verpflichtet, die jungen Männer auszubilden und sie dann in das Leben zu entlassen, um dort für die einzutreten, die vom Bösen unterdrückt wurden.
    Feinde besaßen sie genug.
    Es waren die negativ eingestellten Ninja. Offiziell gab es sie nicht, aber Yakup wußte es besser. Sie dienten seinem Todfeind, der lebenden Legende namens Shimada.
    Es war der Dämon mit den grausamen, kalten, blauen Augen, der in einer Festung hockte und zwischen den Zeiten hin- und herpendelte. In der letzten Zeit war es ruhig um ihn geworden, aber Yakup glaubte nicht daran, daß er sich zurückgezogen hatte. Ein Dämon wie Shimada lauerte immer auf seine Chance.
    Deshalb war Wachsamkeit vonnöten, dazu hatte Yakup seine Schüler immer wieder angehalten.
    Zu ihnen zählte auch ein Junge namens Ali, der aus Marokko stammte und bei Yakup eine Ausbildung erhielt. Ali hatte seine Eltern durch einen Dämonenmord verloren, war zum Vollwaisen geworden und hatte nicht gewußt, wohin er sollte.
    Yakup hatte sich seiner angenommen, und Ali fühlte sich bei ihm sehr wohl, obwohl er inzwischen in ein schwieriges Alter gekommen war und gern das Kloster verließ, um in die Stadt zu fahren, denn gerade in der Pubertät mußten junge Menschen allein ihre ersten Erfahrungen sammeln.
    Yakup drehte sich um. Er bewegte sich nur dann schnell und schattenhaft, wenn er kämpfte, ansonsten hatte er seine Bewegungen voll unter Kontrolle.
    Der Staub lag noch immer über den Trümmern. Zum größten Teil hatte er sich gesenkt, so daß Yakup wieder besser sehen konnte. Jetzt mußte er nur mehr den Schutt zur Seite räumen, das würde wieder stauben, aber dies ließ sich nicht vermeiden.
    Durch die Fenster fielen die Strahlen einer warmen Frühlingssonne. In ihnen tanzten die langen Bahnen, und sie legten auch ein helles Muster auf den Boden. Ein breiter Streifen fiel über die Reste der Mauer. Yakup schaute genau hin, wollte sich schon zur Tür wenden, als ihm abermals etwas auffiel und er noch einmal hinsah.
    Tatsächlich, er hatte sich nicht getäuscht. Zwischen den Trümmern lag ein Gegenstand, der einfach nicht dorthin gehörte. Er mußte innerhalb des Mauerwerks verborgen gewesen sein. Der Türke jedenfalls konnte sich keinen Reim darauf machen.
    Yakup trug an diesem Tag seine Arbeitskleidung. Alte Jeans und ein weit geschnittenes, schlichtes Hemd, unter dem sein gut gebauter Körper sich kaum abzeichnete.
    Er nahm den Gegenstand an sich und stellte fest, daß es sich bei ihm um eine kleine Schatulle handelte. Sie besaß Ähnlichkeit mit einem Etui. Man konnte sie auch aufklappen.
    Yakup wog die Schatulle in der

Weitere Kostenlose Bücher